Rechtswissenschaft Studium
Das Rechtswissenschaft Studium, auch Jura oder Jus Studium genannt, gehört zu den beliebtesten Studiengängen. Jedes Jahr beenden etwa 10.000 neue Absolventen ihr Rechtswissenschaft Studium. Das hat gute Gründe, denn der Studiengang macht Dich nicht nur zum Experten in Sachen Recht, sondern eröffnet Dir auch die Chance auf eine steile juristische Karriere. So kannst Du anschließend beispielsweise als Rechtsanwalt, Staatsanwalt oder als Richter arbeiten.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Dein Rechtswissenschaft Studium umfasst zwei Etappen. Nachdem Du in 3 Semestern Dein Grundstudium absolviert hast, kommst Du ins Hauptstudium, das 5 Semester dauert. Im 7. und 8. Semester schreibst Du weitere Klausuren und besuchst Repetitorien, die dich auf die staatliche Examensprüfung im darauffolgenden Semester vorbereiten. Das Examen besteht aus einer universitären Prüfung in einem Schwerpunktbereich sowie einer staatlichen Pflichtfachprüfung vor einem Oberlandesgericht. Wenn Du in der Regelstudienzeit bleibst, dauert Dein Rechtswissenschaft Studium insgesamt 9 Semester.
Rechtswissenschaft kannst Du an den meisten Universitäten nur auf Staatsexamen studieren. Teilweise ist aber auch ein Bachelor und Master Studium mit den Abschlüssen Bachelor of Laws (LL.B.) beziehungsweise Master of Laws (LL.M.) möglich. Damit kannst Du allerdings nicht als Anwalt oder Richter arbeiten, da Du hierfür das Staatsexamen benötigst.
In Österreich ist das rechtswissenschaftliche Studium in der Regel ein Diplomstudium, welches 8 Semester umfasst. Hier absolvierst Du zu Beginn des Studiums eine sogenannte Studieneingangsphase, in welcher Du an juristische Grundlagen herangeführt wirst und für Dich schnell herausfinden kannst, ob das Studium das Richtige für Dich ist. Dein Rechtswissenschaft Studium in Österreich schließt Du mit dem Magister der Rechtswissenschaften (Mag. iur.) ab.
Dein Studium ist sowohl theoretisch als auch anwendungsnah ausgerichtet. Am Anfang des Studiums beschäftigst Du Dich mit den Grundlagen des Rechts und seiner Anwendung in philosophischer und soziologischer sowie in entwicklungsgeschichtlicher Perspektive. Im weiteren Studienverlauf setzt Du Dich mit den konkreten rechtlichen Bestimmungen in den unterschiedlichen Feldern auseinander.
Zu den Grundlagenfächern, die Du zu Beginn des Rechtswissenschaft Studiums belegst, gehören unter anderem:
- Rechtsgeschichte
- Rechtssoziologie
- Rechtsphilosophie
- Methodenlehre
Sowohl im Grund- als auch im Hauptstudium belegst Du zusätzlich Vorlesungen, Übungen und Seminare in:
- Handelsrecht
- Arbeitsrecht
- Erbrecht
- Familienrecht
- Strafrecht mit Blick auf die unterschiedlichen Delikte
- Verwaltungsrecht
- Europarecht
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Voraussetzungen für das Jura Studium
Damit Deinem Rechtswissenschaft Studium nichts im Wege steht, solltest Du ein gutes bis sehr gutes Abitur vorweisen können. Bei der Zulassung zum Wintersemester 2015/2016 lag der Numerus clausus für das Jurastudium bei durchschnittlich 1,5. Andere Universitäten lassen Dich mit Wartesemestern aber auch mit etwas weniger guten Noten zu. Spezielle Schulfächer, die Du gut beherrschen solltest, um im Rechtswissenschaft Studium zu glänzen, gibt es nicht. Gute Noten in Deutsch, Geschichte und Politik können Dir den Einstieg ins Studium aber erleichtern. Besitzt Du bereits Lateinkenntnisse, fällt es Dir mit Sicherheit leichter, lateinische Fachbegriffe zu verstehen. Das Latinum benötigst Du allerdings nicht für die Zulassung zum Jura Studium.
Ist das Rechtswissenschaft Studium das richtige für mich?
Ein gutes Sprachgefühl und die Fähigkeit zum logischen Denken und Schlussfolgern sind besonders wichtig, wenn Du Rechtswissenschaften studieren möchtest. Ebenso solltest Du Dich für gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren.
Jura gilt als sehr schwieriges Fach. Viele Studenten scheitern spätestens in der Examensprüfung. Entscheidend für einen erfolgreichen Studienverlauf ist, dass Du organisiert, konzentriert und zielgerichtet arbeitest. Du solltest kein Problem mit intensiven Lernphasen und einem sehr hohen Lern- und Arbeitsaufwand haben und dabei hohe Ausdauer und einen langen Atem beweisen. Bei Rückschlägen ist es wichtig, dass Du Dich nicht direkt entmutigen lässt und Dich selbst weiter zum Lernen motivieren kannst.
Als Jurist ins Ausland
Mit einem Rechtswissenschaft Studium steht Dir auch eine internationale Karriere offen. Innerhalb der EU können sich deutsche Rechtsanwälte zum Beispiel ganz ohne zusätzliche Prüfung niederlassen. Voraussetzung ist, dass Du das jeweilige Rechtssystem und seine Gesetze kennst und die Sprache beherrschst. Etwas anders sieht es aus, wenn Du eine juristische Tätigkeit in den USA anstrebst. Hier ist in der Regel das BAR Exam notwendig, um als Anwalt in einem Bundesstaat arbeiten zu können.
Beim Studium der Rechtswissenschaft ist im Gegensatz zu vielen anderen Studienfächern kein Auslandssemester vorgesehen. Wer nach dem Studium jedoch eine Karriere bei einer international tätigen Kanzlei oder direkt im Ausland anstrebt, der sollte über ein freiwilliges Auslandssemester nachdenken. Ein Praktikum in der vorlesungsfreien Zeit kann ebenfalls hilfreich sein. Während dessen knüpfst Du wichtige berufliche Kontakte, lernst andere Rechtssysteme kennen und festigst Deine Sprachkenntnisse.
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Beruf, Karriere & Gehalt
Hast Du das Rechtswissenschaft Studium erfolgreich abgeschlossen, steht Deiner juristischen Karriere nichts mehr im Wege. Wenn Du nach Deinem Studium Staats- oder Rechtsanwalt werden möchtest oder die Arbeit als Richter anstrebst, musst Du zunächst ein zweijähriges Referendariat als Vorbereitungsdienst absolvieren. Dabei erhalten angehende Juristen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen rund 1.100 €¹ brutto im Monat.
In Österreich hängst Du an Dein Studium das Rechtspraktikum, welches mindestens 5 Monate dauert. Danach schließt sich der Vorbereitungsdienst an, der in der Regel 4 Jahre dauert. Danach kannst Du Dich zum Rechtsanwalt berufen lassen. Für die Ernennung zum Staatsanwalt in Österreich benötigst Du dieselben Voraussetzung und eine mindestens einjährige Praxis als Richter.
Als Staatsanwalt kannst Du mit einem Einstiegsgehalt von rund 4.144 €¹ brutto im Monat rechnen. Richter verdienen ebenfalls anfangs etwa 4.144 €¹ monatlich ohne Zuschläge. Staatsanwalt
oder Richter kannst Du allerdings nur werden, wenn Du sehr gute Noten im Studium und ein überdurchschnittliches Staatsexamen vorweisen kannst.
Die meisten Absolventen eines Rechtswissenschaft Studiums arbeiten daher als Anwalt oder Notar. Mit einer Weiterbildung zum Steuerberater kannst Du auch in diesem Bereich mit einem Rechtswissenschaft
Studium Karriere machen. Einen Einblick in die Arbeit von Richtern und Anwälten an einem Amtsgericht, bietet diese Reportage:
Für junge Rechtsanwälte gilt: Berufsanfänger stehen meist unter hohem Konkurrenzdruck und verdienen durchschnittlich 3.900 €¹ brutto monatlich. Mit einigen Jahren Berufserfahrung entspannt sich diese Situation aber in der Regel und Du kannst mit einem Durchschnittseinkommen in Höhe von 5.440 €¹ rechnen. Eine weitere Option nach dem Rechtswissenschaft Studiums ist eine beratende Tätigkeit in einem Unternehmen. Hier sind mit der entsprechenden Spezialisierung und einiger Praxiserfahrung auch Gehälter von bis zu 6.400 €¹ brutto im Monat möglich.
Wo kann ich Rechtswissenschaft studieren?
Ein Rechtswissenschaft Studium kannst Du an einer Vielzahl deutscher Universitäten und privater Hochschulen aufnehmen. Neben dem allgemeinen Rechtswissenschaft Studium hast Du auch die Möglichkeit, Dich in einem bestimmten Schwerpunktbereich zu spezialisieren. Infrage kommen etwa Studiengänge wie Wirtschaftsrecht, Europäische Rechtslinguistik, Rechtspsychologie oder Deutsches Recht.