Chemie studieren
Du musst nicht erst Chemie studieren, um mit ihr in Berührung zu kommen. Du findest Chemie überall im alltäglichen Leben: von Medikamenten und Lebensmitteln über Mikrochips bis hin zu Kosmetika. Dieses enorme Spektrum macht das Chemie Studium so spannend. Du forschst an neuen Kraftstoffen oder Filtersystemen für Trinkwasser und trägst somit dazu bei, das Leben der Menschen zu verbessern.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
- Technische Chemie
- Organische Chemie
- Anorganische Chemie
- Analytische Chemie
- Physikalische Chemie
Zu den Pflichtveranstaltungen des Studiengangs Chemie zählen Vorlesungen in Allgemeiner Chemie, Physik, Biochemie und Toxikologie. Außerdem gehören Mathematik und Theoretische Chemie zu den Studieninhalten. Im weiteren Studienverlauf begegnen Dir folgende Module:
- Technische Chemie
- Organische Chemie
- Anorganische Chemie
- Analytische Chemie
- Physikalische Chemie
Im Master baust Du auf diesen Grundlagen auf. Der Schwerpunkt liegt auf dem eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Je nach Hochschule kannst Du in fast jedem Bereich forschen - beispielsweise in Molekularchemie, Werkstoffchemie oder pharmazeutischer Chemie.
Daneben steht Dir eine ganze Reihe an Ergänzungsmodulen zur Verfügung. In diesen erlernst Du Präsentationstechniken oder frischst Deine Fremdsprachenkenntnisse auf.
Einen Einblick in eine Chemie Vorlesung bietet Dir dieser Videomitschnitt der Veranstaltung "Organische Chemie" an der Ruhr-Universität Bochum:
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Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf & Abschluss
Das Studium gliedert sich an den meisten Universitäten in zwei Studienabschnitte. In den ersten beiden Jahren lernst Du die Grundlagen der Chemie kennen. Die darauffolgenden Orientierungs- oder Aufbaumodule erlauben es Dir, eigene Schwerpunkte zu setzen. Insgesamt beläuft sich die Regelstudienzeit auf 6 Semester.
Der Chemie Studiengang unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von anderen Fachbereichen: Praktika sind zwar verpflichtend, jedoch sind damit interne Laborpraktika gemeint. Jedes Semester erwarten Dich Praxisübungen im Labor, die in ihrer Schwierigkeit zunehmen. Ein Betriebspraktikum dagegen ist oftmals nicht obligatorisch, aber hinsichtlich Deiner beruflichen Zukunft empfehlenswert.
Zudem legen Dir viele Hochschulen ein Auslandssemester nahe. Somit sammelst Du interkulturelle Erfahrungen und erweiterst Deinen Lebenslauf um einen interessanten Aspekt.
Dein letztes Semester verwendest Du darauf, Deine Bachelorarbeit anzufertigen. Nachdem Du diese bestanden hast, verleiht Dir die Hochschule den akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.). Wenn Du einen weiteren Abschluss erwerben möchtest, kannst Du ein Master Studium absolvieren. Dieses dauert 3 bis 4 Semester und endet mit dem akademischen Grad des Master of Science (M.Sc.).
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für ein Studium im Fachbereich Chemie musst Du die Allgemeine oder die Fachgebundene Hochschulreife vorweisen. Auch mit einer Ausbildung und einer mehrjährigen beruflichen Erfahrung hast Du Zugang zum Studium. In diesem Fall erwarten Dich Prüfungen, die Deine Eignung für das Studienfach feststellen. Die Zulassung ist nur selten an einen Numerus clausus (NC) gebunden. Meistens kannst Du Dich direkt immatrikulieren.
Um ein Master Studium aufzunehmen, benötigst Du einen ersten Hochschulabschluss. Da sich viele Bachelor Absolventen für ein weiterführendes Studium bewerben, hast Du mit einer Abschlussnote von mindestens 2,5 gute Chancen.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Wenn es Dein Ziel ist, Chemie zu studieren, bringst Du ein großes Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen mit. Außerdem bereitet es Dir Spaß, die Ursache von chemischen Problemen herauszufinden und immer wieder etwas Neues zu lernen.
Deswegen ist es auch kein Problem für Dich, dass Du etwa die Hälfte Deiner Studienzeit im Labor verbringst. Dafür solltest Du eine sorgfältige Arbeitsweise und eine große Portion Durchhaltevermögen mitbringen, denn nicht alle Experimente gelingen beim ersten Versuch. Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn Du Dich selbst organisieren kannst. Du alleine bist dafür verantwortlich, Deine Fristen für Abgaben einzuhalten.
Einige Schulfächer helfen Dir beim Studienbeginn. Allen voran natürlich die Naturwissenschaften wie Chemie und Physik. Aber auch Mathematik als Grundlage für statistische Berechnungen ist zentral. Nicht vernachlässigen solltest Du Fremdsprachenkenntnisse. Sie sind unverzichtbar, da die Fachlektüre meistens auf Englisch vorliegt.
Bedenke allerdings: Ein Chemie Studium ist ein Vollzeitjob. Von morgens bis abends verbringst Du Deine Zeit in der Uni, in Deiner knappen Freizeit fertigst Du Protokolle an oder bereitest Dich auf Testate vor. Wer nicht zu 100 % motiviert ist, sollte besser einen anderen Studiengang belegen.
Spezialisierungen und Schwerpunkte
Chemie studieren: Klar! Aber welche Chemie genau? Das Studium hält eine große Vielfalt an Spezialisierungen für Dich bereit: Von der Lebensmittelchemie über Technische Chemie bis hin zur Umweltchemie. Diese Vertiefungen kannst Du nicht nur in Deinem Schwerpunktbereich wählen, sondern direkt als kompletten Bachelor Studiengang aufnehmen.
Der Vorteil eines spezialisierten Studiums stellt sogleich auch den Nachteil dar. Du erwirbst vertieftes Wissen - jedoch fehlen Dir Kenntnisse an anderer Stelle. Außerdem stehen Dir meistens nur Master Studiengänge im gleichen Fachbereich zur Verfügung. Wenn Du Dir mit Deiner Berufswahl noch etwas Zeit lassen möchtest, ist es sinnvoller, zunächst einen allgemeinen Chemie Studiengang zu belegen und erst im Master über den Schwerpunkt zu entscheiden.
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Beruf, Karriere & Gehalt
- Medizin
- Sicherheitsmanagement
- Lebensmittelindustrie
- Öffentlicher Dienst
- Konsumgüterindustrie
Der Studiengang Chemie gehört zu den sogenannten MINT-Fächern. Absolventen dieser Fachrichtungen erwartet eine große Auswahl an beruflichen Einstiegsmöglichkeiten.
Wer einen Abschluss in Chemie vorlegen kann, findet nicht nur eine Tätigkeit in der chemischen Industrie, auch in Branchen wie der Energiewirtschaft, dem Patentwesen oder der Pharmaindustrie gibt es zahlreiche Beschäftigungen. Weitere Bereiche, in denen Chemiker arbeiten, sind:
- Medizin
- Sicherheitsmanagement
- Lebensmittelindustrie
- Öffentlicher Dienst
- Konsumgüterindustrie
Im Fachbereich Chemie ist es üblich, nach dem Bachelor ein Master Studium und anschließend eine Promotion anzustreben. Zum einem verbessert ein Doktortitel Deine Berufschancen deutlich, zum anderen ermöglicht er Dir eine Laufbahn an der Universität.
Da momentan viele Unternehmen qualifizierte Chemiker suchen, steht einer steilen Karriere nichts im Wege. Oftmals steigen sie in leitende Positionen auf und übernehmen nicht nur viel Verantwortung, sondern erhalten auch eine entsprechende finanzielle Entlohnung.
Mit einer Anstellung in einem Unternehmen kannst Du mit einem Monatsgehalt von etwa 4.500 €¹ bis 5.300 €¹ brutto rechnen. Auch ein höheres Einkommen ist möglich, sofern Du einen Managementposten besetzt. Wissenschaftliche Mitarbeiter verdienen je nach Besoldungsgruppe um die 4.000 €¹ brutto monatlich.
Wo kann ich Chemie studieren?
Chemie Studiengänge bieten fast alle Universitäten und Technische Hochschulen an. Deshalb kannst Du Chemie bundesweit an zahlreichen Standorten belegen. Du musst nicht unbedingt in eine Großstadt ziehen, denn auch kleinere Unis haben den Studiengang im Programm.
Besonderes Lob erfahren die Uni Duisburg-Essen und die LMU München. Die Studierenden erwähnen vor allem die Unterstützung durch die Dozenten und die moderne Ausstattung sehr positiv.