Agrarwirtschaft Studium
Das Agrarwirtschaft Studium bildet die Schnittstelle zwischen den Agrarwissenschaften und der Wirtschaft. Das Fach ist Teil des Agrarwissenschaften Studiums. Als eigenständiger Studiengang liegt der Schwerpunkt auf ökonomischen Inhalten wie dem Agrarmanagement. Durch die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiengangs erwarten Dich Methoden und Theorien verschiedener Fachrichtungen, zum Beispiel der Sozial- oder Naturwissenschaften.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
- Gartenbauwissenschaft
- Chemie
- Physik
- Meteorologie
- Mathematik
- Ökologie
Im Agrarwirtschaft Studium stehen sowohl Inhalte der Wirtschafts- als auch der Agrarwissenschaft auf dem Lehrplan. Zu Beginn des Studiums lernst Du die Grundlagen der Landwirtschaft kennen. Dazu gehören Disziplinen wie Pflanzenkunde, Nutztierwissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Außerdem bilden Naturwissenschaften die Grundlage der Agrarwissenschaften. In den ersten Semestern begegnen Dir folgende Fächer:
- Gartenbauwissenschaft
- Chemie
- Physik
- Meteorologie
- Mathematik
- Ökologie
Viele Lehrveranstaltungen verknüpfen die Fächer miteinander. Somit betrachtest Du ein Forschungsthema nicht nur aus einer einzelnen Perspektive, sondern bist in der Lage verschiedene Lösungsansätze für ein Problem zu finden. Nachdem die Grundlage gelegt ist und Du ein Verständnis für landwirtschaftliche Fragestellungen entwickelt hast, vertiefst Du Dich in die ökonomischen Aspekte des Faches. Dieses Gebiet versorgt Dich mit Wissen, um eine Führungsposition in einem Betrieb einzunehmen und Personalverantwortung zu übernehmen. Zusätzlich stehen in diesem Bereich oft Rhetorikseminare oder Kurse auf dem Stundenplan, die Dich darauf vorbereiten, Präsentationen und Vorträgen zu halten. Fächer, die zu den Wirtschaftswissenschaften gehören sind zum Beispiel:
- Betriebswirtschaftslehre
- Volkswirtschaftslehre
- Marketing
- Unternehmensführung
- Personalmanagement
- Rechnungswesen
- Finanzmanagement
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf und Abschluss
Die Zulassung zum Agrarwirtschaft Studium erfolgt häufig nur zum Wintersemester. Im Studium hast Du theoretische und praktische Veranstaltungen. Vorlesungen beendest Du in der Regel mit einer Klausur. In Laborkursen entnimmst Du meistens im Feld Bodenproben, untersuchst diese dann mit dem Mikroskop und führst Analysen durch.
Das Bachelor Studium dauert in der Regel 6 bis 7 Semester. Nachdem Du alle Module und Deine Bachelorarbeit erfolgreich beendet hast, verleiht Dir die Hochschule einen akademischen Grad. Je nach Schwerpunkt vergeben die Hochschulen den Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) oder den Bachelor of Engineering (B.Eng.). Ein anschließendes Master Studium nimmt 2 bis 4 Semester in Anspruch.
Die meisten Hochschulen bieten die Möglichkeit ein Auslandssemester einzulegen. In welchen Ländern Du studieren kannst, bringst Du bei der zuständigen Studienberatung oder der Website der Fakultät in Erfahrung. Des Weiteren ist in den meisten Studienverlaufsplänen schon ein Praktikum oder ein Praxissemester eingeplant. Das hat den Vorteil, dass Du wichtige Berufserfahrung sammelst und Du schon im Studium Einblicke in den Berufsalltag eines Agrarwirts gewinnst.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für das Agrarwirtschaft Studium benötigst Du die Allgemeine oder die Fachgebundene Hochschulreife. Daneben kann Deine Abiturnote bei der Vergabe der Studienplätze eine Rolle spielen. Manchmal bewerben sich mehr Menschen als Plätze zur Verfügung stehen. Dann wählen die Hochschulen nach der Note aus. Andere Hochschulen haben keine Einschränkungen. Hier reicht die fristgerechte Einschreibung.
Für das Fach Agrarwirtschaft verlangen viele Hochschulen den Nachweis eines Vorpraktikums. Die Hochschule Neubrandenburg beispielweise lässt nur Bewerber zu, die vor dem Studium Berufserfahrung im Umfang von 8 Wochen gesammelt haben. Der Umfang kann je nach Studienort variieren.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Das Agrarwissenschaften Studium ist für Dich geeignet, wenn Du Dich für die Landwirtschaft interessierst und gleichzeitig ein Verständnis für Zahlen mitbringst. In der Schule sollten Biologie, Chemie und Mathematik zu Deinen Stärken zählen, damit Du die naturwissenschaftlichen Grundlagen leichter verstehst. Daneben hilft Dir Vorwissen in Sozialwissenschaften den Managementanteil des Studiums zu bewältigen.
Kenntnisse in Erdkunde können Dir ebenfalls weiterhelfen, wenn es zum Beispiel darum geht, Bodenproben zu entnehmen oder meteorologische Forschung zu betreiben. Wie fast jedes Studium setzt auch Agrarwirtschaft fundierte Sprachkenntnisse in Englisch voraus, da der größte Teil der Fachliteratur in Englisch vorliegt.
Wenn Du Dir ein abwechslungsreiches Studium wünschst und Dich nicht vor Kalkulationen scheust, ist Agrarwirtschaft der richtige Studiengang für Dich. Solltest Du Dir unsicher sein, ob der Studiengang zu Dir passt, findest Du im Internet zahlreiche Studienwahltests, die Dir bei Deiner Entscheidung helfen können.
Was bedeutet Agribusiness?
Wer sich für Agrarwirtschaft interessiert, kommt an Agribusiness nicht vorbei. Der Begriff bezeichnet manchmal ganze Studiengänge oder einzelne Studieninhalte. Jedoch ist Agribusiness nicht mit der Agrarwirtschaft gleichzusetzen. Ursprünglich steht der Begriff für die Lebensmittelwirtschaft und umfasst damit auch Zulieferer und Dienstleistungsunternehmen.
Agribusiness ist sehr weit gefasst. Deswegen ist das Studium nicht nur auf Agrarwissenschaften und Betriebswirtschaftslehre begrenzt, sondern deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab. Somit stehen auch Fächer wie Logistik und Qualitätsmanagement auf dem Stundenplan. Studiengänge dieser Richtung bieten zum Beispiel die Hochschule Rhein-Waal und die Universität Hohenheim an.
Beruf, Karriere & Gehalt
Nach dem Agrarwirtschaft Studium verfügen Absolventen über gute Berufsaussichten. Klassischerweise arbeiten sie in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Dabei verarbeiten sie landwirtschaftlich erzeugte Güter weiter. Alternativ kommen auch Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst, zum Beispiel als Agrarverwalter beim Bund, bei einem Bundesland oder einer Gemeinde in Betracht.
Daneben sind Agrarmanager auch in Unternehmen gefragt, die sich mit der Entwicklung von Düngemitteln, Pflanzen- und Umweltschutz oder der Agrartechnik beschäftigen. Darüber hinaus ist ebenfalls eine Tätigkeit als Entwicklungshelfer oder Wissenschaftsjournalist denkbar.
Vor allem private Forschungseinrichtungen sowie Universitäten bieten die Möglichkeit, in der Forschung und Lehre zu arbeiten. Dafür benötigst Du einen Master Abschluss und in den meisten Fällen eine Promotion.
Je nach Aufgabenbereich, Berufserfahrung und Arbeitgeber kann das Einkommen eines Agrarmanagers starken Schwankungen unterliegen. Als Landwirtschaftsberater kannst Du mit einem Gehalt von 3.300 €¹ bis 4.300 €¹ brutto im Monat rechnen. Als Betriebsleiter verdienst Du monatlich etwa 2.500 €¹ brutto. Besonders in dieser Sparte kommt es jedoch sehr auf die Größe des Betriebes an.
Wo kann ich Agrarwirtschaft studieren?
Das Agrarwirtschaft Studium haben Universitäten und Fachhochschulen im Programm. Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf bietet den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Agrarmarketing und Management an. So stehen Deine Schwerpunkte schon vor dem Studium fest. An der Fachhochschule Südwestfalen in Soest erhältst Du im Fach Agrarwirtschaft eine Einführung in die EDV.
Wenn Du Dir noch nicht sicher bist, ob Du Deinen Schwerpunkt auf das Agrarmanagement legen willst und Dir mehr Möglichkeiten offen halten möchtest, dann ist das Agrarwissenschaften Studium das richtige für Dich. Interessierst Du Dich dagegen vor allem für die ökonomischen Aspekte eines Betriebes, kannst Du ein reines Wirtschaft Studium aufnehmen. Hier erfährst Du eine generalistische Ausbildung und kannst Dich an einer Vielzahl von Betrieben bewerben.