VWL Studium
Das VWL Studium vermittelt Dir als Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaft Know-how zu ökonomischen Einheiten wie Unternehmen und Haushalten. Darüber hinaus erfährst Du alles über Märkte, Angebot und Nachfrage sowie über die Rolle des Verbrauchers in diesem System. Als VWL Student erforschst Du die Struktur und die Verteilung einer Volkswirtschaft. Dazu zählen unter anderem Fragen nach dem Einkommen, dem Handel und der Beschäftigung.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Das VWL Studium gehört zum Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Diese Disziplin untersucht, wie Unternehmen, Märkte oder Konsumenten mit knappen Gütern umgehen. Die Wirtschaftswissenschaft teilt sich auf in die Betriebswirtschaftslehre (BWL) und die Volkswirtschaftslehre (VWL). Während Du in BWL Abläufe in einzelnen Betrieben erforschst, beschäftigst Du Dich im VWL Studium mit der Wirtschaft eines Staates. Deshalb trägt die VWL auch den alternativen Namen Nationalökonomie.
Die Volkswirtschaft unterteilt sich in zwei große Bereiche, die sich gegenseitig ergänzen: Die Mikro- und die Makroökonomie. Die Mikroökonomie betrachtet das Verhältnis sogenannter Wirtschaftssubjekte zueinander. Damit sind zum Beispiel Haushalte oder Unternehmen gemeint. Dagegen lernst Du in der Makroökonomie die Wirtschaft im Gesamtzusammenhang kennen. Hier nimmst Du eine nationale oder globale Sichtweise ein, je nachdem, welche Faktoren Du untersuchst.
Das Studium sucht Antworten auf Fragen wie:
- Welche Auswirkungen hat Arbeitslosigkeit auf eine Volkswirtschaft?
- Wie entstehen Wirtschaftskrisen?
- Welches Steuersystem hat die meisten Vorteile?
- Brauchen wir einen Mindestlohn?
Im VWL Studium machst Du Dich mit bestimmten, für das Fach typischen Modellen vertraut. Dazu gehört beispielweise die Vorstellung des rational handelnden Menschen, der seine Entscheidungen nach einer festen Ordnung trifft. Ebenfalls begegnet Dir die Spieltheorie. Diese Disziplin beschäftigt sich damit, unter welchen Bedingungen sich Menschen in bestimmten Situationen entscheiden. Außerdem übst Du Dich in quantitativen Methoden, um Deine Forschung mit Ergebnissen zu untermauern.
Des Weiteren belegst Du im Laufe Deines Studiums Fächer wie:
- Wirtschaftstheorie
- Industrie- und Umweltökonomik
- Ökonometrie
- Gesundheitsökonomik
- Statistik und Stochastik
- Finanzwissenschaft
- Wirtschaftspolitik
- Arbeitsökonomik
- Wirtschaftsgeschichte
- Recht
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf und Abschluss
Das VWL Studium umfasst in der Regel 180 ECTS-Leistungspunkte. Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen oder Seminare bringen Dir unterschiedlich viele Punkte. Für zeitintensive Veranstaltungen, die eine Klausur oder Hausarbeit erfordern, erhältst Du mehr ECTS-Punkte als für solche, in denen Du nur ein Referat hältst.
Die meisten VWL Studiengänge gliedern sich in Basis- und Aufbaumodule. Während die Kurse in den Basismodulen häufig verpflichtend sind, kannst Du in den höheren Semestern Deinen Schwerpunkt selber wählen. Der Beginn des Studiums variiert je nach Hochschule. Mancherorts kannst Du das VWL Studium nur zum Wintersemester beginnen, andere Hochschulen bieten das Studium auch zum Sommersemester an. Für ein VWL Bachelor Studium benötigst Du 6 Semester, wenn Du in der Regelstudienzeit studierst.
Nachdem Du alle Module erfolgreich abgeschlossen und Deine Abschlussarbeit geschrieben hast, verleiht Dir die Hochschule den akademischen Grad des Bachelor of Arts (B.A.) oder des Bachelor of Science (B.Sc.). Das kommt darauf an, ob Deine Hochschule den Studiengang eher zu den Geisteswissenschaften oder zur mathematischen Fakultät zählt. Wenn Du weiter studieren möchtest, kannst Du in 4 Semestern den Abschluss des Master of Arts (M.A.) oder des Master of Science (M.Sc.) erreichen.
Manche Studienordnungen sehen ein Praktikum im Studienverlauf vor, an anderen Hochschulen entscheidest Du selbst, ob Du ein Praktikum machen möchtest. In jedem Fall ist es sinnvoll, während des Studiums erste Berufserfahrung zu sammeln. So kannst Du Dir den Alltag in einem Betrieb anschauen und die Inhalte des Studiums nach Deinem Wunsch-Berufsfeld richten.
Im Studium hast Du die Möglichkeit, ein Auslandssemester einzulegen. Besonders für Studierende der Volkswirtschaftslehre ist es interessant, ihr Fach aus der Sichtweise eines anderen Landes zu betrachten. Über Kooperationspartner und Fristen informiert Dich die zuständige Studienberatung Deiner Hochschule.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um ein VWL Studium aufzunehmen, benötigst Du die Allgemeine oder die Fachgebundene Hochschulreife. Außerdem kann es vorkommen, dass sich mehr Menschen auf den Studiengang bewerben, als Studienplätze zur Verfügung stehen. Dann führt die Hochschule einen sogenannten Numerus clausus (NC) ein. Deine Abiturnote entscheidet dann darüber, ob Du direkt im ersten Anlauf einen Studienplatz erhältst oder ob Du Wartesemester sammeln musst.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Wenn Du ein VWL Studium in Betracht ziehst, solltest Du ein grundlegendes Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen mitbringen. Du löst gerne abstrakte Probleme und bist geschult im analytischen Denken? Du hast ein breites Allgemeinwissen und willst mehr über ökonomische und gesellschaftliche Fragestellungen erfahren? Dann bringst Du die besten Voraussetzungen für das VWL Studium mit.
Das Studium organisierst Du überwiegend selbst. Daher solltest Du über genug Ehrgeiz verfügen, um Dein Ziel auch in einer langen Klausurphase nicht zu vernachlässigen. Zudem hilft Dir Grundlagenwissen in bestimmten Schulfächern, um den Lernstoff im Studium schneller zu verstehen. Dazu gehören Mathematik, Wirtschaft, Politik und Sozialwissenschaften. Daneben profitierst Du von soliden Englischkenntnissen, denn die Fachliteratur in VWL ist größtenteils auf Englisch verfasst.
Wenn Du beim Wirtschaftsteil der Tageszeitung allerdings schnell umblätterst und Diskussionen um Finanzpolitik eher aus dem Weg gehst, solltest Du noch einmal über Deine Studienwahl nachdenken. Wer gerne über Politik redet, mit Zahlen aber noch nie etwas anfangen konnte, sollte sich ebenfalls Alternativen überlegen, wie zum Beispiel das Studium der Gesellschaftswissenschaften.
VWL weltweit
Jedes Land hat seine eigene Volkswirtschaft, die nach individuellen Prinzipien aufgebaut ist. Im VWL Studium lernst Du vor allem den heimischen Markt kennen. Aber Experten für internationale Volkswirtschaften sind heißt begehrt. Weltweit buhlen die USA und die Volksrepublik China um um den Titel der größten Volkswirtschaft. Dahinter rangieren Japan, Deutschland und Frankreich. Wissenschaftler sagen zudem einen Wirtschafts-Boom in Indien, Brasilien und dem afrikanischen Kontinent voraus.
Umso wichtiger sind Volkswirte, die die globale Lage einschätzen können und die Sprache der jeweiligen Länder beherrschen. Wählst Du als Nebenfach zum Beispiel Anglistik, Sinologie oder Romanistik, stehen Dir alle Türen offen, eine spannende internationale Laufbahn einzuschlagen. Ob für das Auswärtige Amt oder bei großen Global Players: Dein VWL-Know-how in Verbindung mit einer Fremdsprache macht Dich zu einem attraktiven Arbeitnehmer.
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Beruf, Karriere & Gehalt
Nach einem VWL Studium bist Du in verschiedenen Bereichen einsetzbar und hast ausgezeichnete Karrierechancen. Da Du Dich als Experte für Volkswirtschaft mit der ökonomischen Lage in Deutschland auskennst, kannst Du in der Wirtschaftspolitik Fuß fassen, zum Beispiel als Berater. Dein Wissen zum Thema Finanz- und Rechnungswesen kannst Du bei Banken und Versicherungen oder in Konzernen anwenden. Deine Statistikkenntnisse sind in jeder Statistikabteilung gefragt, sei es im öffentlichen Sektor oder in der Industrie.
Als VWL Absolvent hast Du die Möglichkeit, Dich selbstständig zu machen oder als Angestellter bei einer Unternehmungsberatung zu arbeiten. Consulting ist ein wachsender Berufszweig. Des Weiteren kannst Du deine Fähigkeiten in der Medienbranche einsetzen. Als Wirtschaftsjournalist lässt Du Dein Fachwissen aus dem Studium in Deine Berichterstattung einfließen. Wenn es Dich in die Lehre und Forschung zieht, solltest Du eine Promotion anstreben. Dann hast Du gute Chancen, als Dozent zu unterrichten.
Das Studium schult Dich im Umgang mit Statistik-Tools. Dieses Wissen kannst Du nutzen, um eine Anstellung in der Markt- und Meinungsforschung zu finden. Auch ein Quereinstieg in klassische BWL-Bereiche ist meistens möglich. Mit etwas Engagement arbeitest Du Dich in Bereiche wie Personalwesen und Marketing ein.
Wie viel Du später verdienst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen beeinflusst die Größe und die Branche des Betriebs Dein Gehalt. Auch Dein Abschluss und wie viel Berufserfahrung Du mitbringst, entscheidet darüber, wie Dich Dein Arbeitgeber entlohnt. Das Einstiegsgehalt eines Volkswirts liegt zwischen 2.500 €¹ und 3.300 €¹ brutto im Monat. In einem kleinen Unternehmen pendelt sich Dein Lohn bei 3.400 €¹ brutto im Monat ein. In größeren Betrieben springen etwa 4.200 €¹ brutto monatlich für Dich heraus. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung hast Du Anspruch auf eine höhere Entlohnung. Dann kann Dein Gehalt um die 5.000 €¹ brutto im Monat betragen. Nach oben sind – besonders in der Führungsetage – keine Grenzen gesetzt.
Wo kann ich Volkswirtschaftslehre studieren?
Die meisten Universitäten in Deutschland bieten das VWL-Studium an. Daneben haben auch einige Fachhochschulen das Fach im Programm. An der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hast Du die Möglichkeit, im Wahlbereich englischsprachige Kurse zu wählen. Du belegst zum Beispiel Labour Economics oder Behavioral Economics an der Uni. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen hat sich ausschließlich auf die Wirtschaft spezialisiert.
Wenn Dich das große Ganze interessiert und Du Dir gleichermaßen Wissen in BWL und VWL aneignen möchtest, passt das Wirtschaftswissenschaft Studium zu Dir. Siehst Du Deine Zukunft als Manager in einem Konzern, kannst Du Dich im Betriebswirtschaftslehre Studium darauf vorbereiten.