Geowissenschaften Studium
Im Geowissenschaften Studium widmest Du Dich der wissenschaftlichen Erforschung der Erde als System. Das Fach Geowissenschaften umfasst eine Reihe naturwissenschaftlicherDisziplinen. Mit diesem Wissen untersuchst Du, wie Gestein, die Erdkruste und das Wasser auf der Erde beschaffen sind und in welcher Wechselwirkung sie zueinander stehen. Viele Hochschulen fassen die Studiengänge Geologie, Geophysik und Mineralogie zum Geowissenschaften Studium zusammen.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Das Geowissenschaften Studium baut auf den Erkenntnissen und Methoden der Mathematik, Physik, Chemie und Biologie auf. Daher ist das Fach interdisziplinär ausgerichtet. Forscher in den Geowissenschaften suchen nach Rohstoffen, um die Versorgung mit Energie zu gewährleisten. Daher sind viele Bereiche der Geowissenschaften mit praktischer Arbeit im Gelände verbunden. Ebenso untersuchst Du Bodenproben im Labor oder erfasst Daten in einer Computersimulation.
Das Geowissenschaften Studium hat eine Vielfalt an Forschungsbereichen zu bieten. Den Kern des Faches bilden dabei folgende Fächer:
- Geodäsie, Geoinformatik
- Geografie/Erdkunde
- Geologie
- Geophysik, Meteorologie
- Mineralogie
Im Fach Geodäsie befasst Du Dich mit der exakten Ausmessung der Erdoberfläche. Ziel ist, diese Erkenntnisse als Landkarten abzubilden. Die in der Geoinformatik eingesetzten Computerprogramme erleichtern diese Arbeit.
Geografie und Erkunde verbinden die Erde mit dem Menschen. Forscher auf diesem Gebiet untersuchen die Wechselwirkungen zwischen der Beschaffenheit der Erde und dem Lebensraum von Mensch und Tier.
Wenn Dich vergangene Erdzeitalter und Fossilien interessieren, findest Du in der Geologie Dein Lieblingsfach. Hier beschäftigst Du Dich nicht nur damit, aus welchen Bestandteilen sich die Erde momentan auseinandersetzt, sondern auch wie sich Gesteinsschichten entwickelt haben.
Physik-Freaks haben an Geophysik und Meteorologie ihren Spaß. Du erforschst dabei physikalische Eigenschaften, bist aber nicht nur auf die Erdkruste beschränkt. Auch andere Planten und die Weltmeere sind Forschungsgegenstände. In der Meteorologie analysierst Du die Beschaffenheit der Erdatmosphäre.
In der Mineralogie setzt Du Dich mit der Entstehung von Mineralien auseinander. Dafür begibst Du Dich ins Feld und analysierst Deine Funde später im Labor. Die Hauptbeschäftigung im Fach Mineralogie ist herauszufinden, aus welchen kleineren Bausteinen ein Gestein besteht und wie der Mensch sie nutzen kann.
Neben diesen Hauptdisziplinen gibt es im Geowissenschaften Studium eine Vielzahl an weiterführenden Bereichen. Einige davon können auf eine lange Geschichte zurückschauen, andere sind erst durch moderne Technologie entstanden. Beispiele dafür sind:
- Bodenkunde
- Geotechnik
- Vulkanologie
- Ozeanografie
- Geoökologie
- Glaziologie
Wie ein Geowissenschaften Studium ablaufen kann, zeigt Dir dieses Video:
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf und Abschluss
Das Geowissenschaften Studium kannst Du an den meisten Hochschulen nur zum Wintersemester beginnen. Das Bachelor Studium umfasst 6 Semester. In dieser Zeit nimmst Du an Vorlesungen und Seminaren teil, in denen Du meistens ein Referat halten oder ein Protokoll schreiben musst. In Übungen machst Du Dich mit Computerprogrammen vertraut, die Dir dabei helfen Informationen auszuwerten und zu visualisieren.
Die Lehrveranstaltungen im Geowissenschaften Studium zeichnen sich durch eine Besonderheit aus: Die Vermittlung sogenannter geländebezogener Arbeitsweisen. Das bedeutet, dass Du an Exkursionen teilnimmst, in denen Du Deine theoretischen Kenntnisse anwenden kannst. Geländeübungen prüfen Dein praktisches Können. Dabei untersuchst Du meistens in Gruppen ein bestimmtes Gelände, vermisst es, analysierst das Gestein und hältst Deine Erkenntnisse in Karten fest. Du solltest bedenken, dass diese mehrtägigen Veranstaltungen oft in die vorlesungsfreie Zeit fallen. Für sie besteht Anwesenheitspflicht. Du profitierst allerdings davon, die Anschauungsobjekte einmal aus der Nähe zu betrachten anstatt nur in Büchern und auf Folien.
Das Geowissenschaften Studium beendest Du mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.). Wenn Du weiter studieren möchtest, kannst Du nach Deinem Bachelor Abschluss ein Master Studium aufnehmen. Dieses dauert 4 Semester und endet mit dem Abschluss Master of Science (M.Sc.).
Es empfiehlt sich, während des Studiums ein Praktikum zu absolvieren. An vielen Hochschulen gibt es für das Praktikum ein eigenes Modul. Dieses schließt Du mit einem Praktikumsbericht ab.
Wer ins Ausland gehen möchte, hat mit dem Geowissenschaften Studium gute Chancen. Viele Hochschulen ermöglichen Dir durch Austauschprogramme ein Auslandssemester. In welchen Ländern Du Geowissenschaften studieren kannst, erfährst Du bei der Studienberatung der jeweiligen Hochschule.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um Geowissenschaften studieren zu können, benötigst Du die Allgemeine oder die Fachgebundene Hochschulreife. Da das Studienangebot in den geowissenschaftlichen Fächern groß ist, sind viele Studiengänge nicht zulassungsbeschränkt. Trotzdem kann die Abiturnote in der Bewerbung eine Rolle spielen.
Die Eberhard Karls Universität Tübingen führt zum Beispiel ein internes Auswahlverfahren durch. Studieninteressierte reichen nicht nur ihr Abiturzeugnis ein, sondern auch einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben. Die Uni berücksichtigt ebenfalls zusätzliche Qualifikationen wie Praktika oder Ausbildungen im Bereich der Geowissenschaften.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Wenn Du Dich für das Geowissenschaften Studium interessierst, solltest Du über ein gutes naturwissenschaftliches Verständnis verfügen. Haben Dir die Fächer Erdkunde oder Geografie in der Schule Spaß gemacht, kann dieser Studiengang genau das Richtige für Dich sein.
Gute Kenntnisse in den relevanten Fächern Physik, Chemie, Mathematik und Biologie sind im Studium hilfreich. Auch grundlegende Englischkenntnisse sind vonnöten, da Du für Referate oft englische Fachliteratur wälzen musst.
Die spätere Arbeit als Geowissenschaftler erfordert in vielen Fällen Forschungsaufenthalte im Gelände. Deshalb solltest Du gerne reisen und bereit sein, auch längere Zeit ohne großen Komfort zu leben. Schon im Studium nimmst Du an Exkursionen teil. Die Kosten dafür musst Du oft selber tragen.
Geowissenschaften und Lehramt?
Du warst in der Schule ein Ass in Erkunde und Du möchtest Dein Wissen gerne an die nächste Generation Schüler weitergeben? Um später als Lehrer zu arbeiten, musst Du Erdkunde auf Lehramt studieren. Du beendest das Studium mit dem Bachelor bzw. Master of Education. Das Fach Geowissenschaften bereitet Dich nicht auf eine Laufbahn als Lehrer vor, da keine bildungswissenschaftlichen Seminare vorgesehen sind.
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Beruf, Karriere & Gehalt
Die Einsatzgebiete nach dem Geowissenschaften Studium sind sehr vielfältig. Die Möglichkeiten von Geowissenschaftlern reichen von der praktischen Arbeit im Gelände bis zur Schreibtischtätigkeit. Als Geowissenschaftler kannst Du Dich zum Beispiel in der Datenerhebung und –analyse betätigen. Dazu gehört die Untersuchung von Stoffen im Labor.
Potenzielle Arbeitgeber sind Unternehmen in den Bereichen Tiefbau, Rohstoff, Abfall und Recycling sowie Wasserwerke. Aber auch Beratungsfirmen und Architekten- oder Ingenieurbüros beschäftigen Geowissenschaftler, um zum Beispiel Baugrund zu untersuchen.
Du kannst Dein Fachwissen ebenfalls nutzen, um in der Verfahrens- und Produktionsentwicklung zu arbeiten. Oder Du beurteilst als Sachverständiger Projekte und verfasst Gutachten dazu. Das kannst Du sowohl in einem Unternehmen als auch freiberuflich machen. Der Studiengang Geowissenschaften befähigt Dich zudem zur Arbeit in der öffentlichen Verwaltung.
Außerdem kannst Du mit dem Geowissenschaften Studium eine Laufbahn in der Forschung einschlagen. Dafür solltest Du ein Master Studium absolvieren und eine Promotion ablegen. Dann leitest Du zum Beispiel an der Uni oder bei einem privaten Träger ein eigenes Projekt.
Die Verdienstmöglichkeiten nach dem Studium sind vom künftigen Arbeitgeber und dem Einsatzgebiet abhängig. Des Weiteren spielt Dein Abschluss eine wesentliche Rolle. Mit einem Master Abschluss qualifizierst Du Dich für verantwortungsvolle Führungsaufgaben. Dafür zahlen Arbeitgeber eine entsprechende Entlohnung. Das Einstiegsgehalt für Geowissenschaftler liegt bei 2.100 bis 3.400 €¹ brutto im Monat. Im öffentlichen Dienst verdienst Du monatlich am Anfang etwa 3.200 €¹ brutto.
Wo kann ich Geowissenschaften studieren?
Das Geowissenschaften Studium bieten ausschließlich Universitäten an. Das Studienangebot beim Fach Geowissenschaften ist dafür sehr groß. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Beispiel kannst Du Dich nach Deinem Bachelor Abschluss in 3 verschiedenen Master Studiengängen spezialisieren. Die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main bietet den Studierenden eine moderne Ausrüstung und ein großes Angebot an Veranstaltungen. Außerdem hast Du hier die Möglichkeit, zwischen In- und Auslandsexkursionen zu wählen.
Wenn Dich vor allem die technischen Aspekte der Geowissenschaften interessieren, kannst Du Geotechnik studieren. Der Studiengang ist mit dem Ingenieurwesen verbunden. Für PC-Spezialisten bietet sich das Geoinformatik Studium an. Darin erstellst Du digitale Karten und Geländemodelle.