Hausarzt werden

Dauer 11 Jahre
Gehaltsaussichten 4.694 €¹ - 7.172 €¹
Karrierechancen Gut
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Wie werde ich Hausarzt?

Durch ihr breit gefächertes Wissen stellen Hausärzte die Schnittstelle zwischen Fachärzten und Patienten dar. Sie sind die erste Anlaufstelle, wenn Beschwerden auftreten. Sofern sie den Erkrankten nicht selbst behandeln können, überweisen sie ihn an den entsprechenden Spezialisten. Du möchtest gerne Hausarzt werden? Dann beginnt Deine Laufbahn mit einem Medizin Studium, welches 12 Semester in Anspruch nimmt. Dieses beendest Du mit dem 2. Staatsexamen. Damit Du danach praktizieren darfst, beantragst Du die Approbation, also die staatliche Zulassung zum Arztberuf. Erhältst Du diese, startest Du Deine 5-jährige Facharztausbildung als Assistenzarzt in der Allgemeinmedizin. Nach Abschluss dieser Weiterbildung bist Du als Hausarzt tätig. Dies ist ebenso als Facharzt für Innere Medizin oder Kinder- und Jugendmedizin möglich.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Möchtest Du Dich als Hausarzt niederlassen, stehen Dir dazu verschiedene Optionen offen. Wir zeigen Dir beispielhaft, wie ein Tagesablauf in einer Gemeinschaftspraxis aussehen kann.

08:00 Uhr

Deine Mitarbeiter haben die Praxis aufgeschlossen und die ersten Patienten sitzen bereits im Wartezimmer. Diese Woche vertrittst Du urlaubsbedingt eine andere Hausarztpraxis, weshalb noch mehr Erkrankte zu Dir und Deinen Kollegen kommen als sonst.

08:30 Uhr

Herr Jaschek erzählt Dir, dass es ihm schon seit ein paar Tagen nicht gut geht und er sich letzte Nacht mehrmals übergeben hat. Du schreibst ihm Medikamente auf homöopathischer Basis auf und rätst ihm, sich auszuruhen.

10:00 Uhr

Viele Menschen suchen Dich heute auf, weil sie eine Grippe erwischt hat und sie eine Krankschreibung für den Arbeitgeber benötigen.

12:00 Uhr

Frau Klasen war schon oft wegen Rückenschmerzen bei Dir. Da die bisher verordneten Physiotherapiestunden nicht zum Erfolg führten, überweist Du sie an einen Radiologen. Er soll eine Magnetresonanztomografie (MRT) von ihrer Wirbelsäule anfertigen.

12:30 Uhr

Eigentlich hast Du jetzt Mittagspause. Da das Wartezimmer aber noch voll ist, verschiebst Du sie auf später und arbeitest zunächst weiter.

13:00 Uhr

Bei Frau Lauser vermutest Du Bluthochdruck. Deswegen trug sie seit dem gestrigen Tag ein Langzeit-Blutdruckmessgerät. Dieses misst den Blutdruck in regelmäßigen Abständen über den Tag und in der Nacht. Anhand der Ergebnisse erkennst Du, dass sie blutdrucksenkende Mittel benötigt.

14:00 Uhr

Nun nimmst Du Dir die Zeit für eine kurze Pause. In der Küche machst Du Dir Dein mitgebrachtes Essen warm und erholst Dich erst einmal von dem großen Patientenandrang am Morgen.

15:30 Uhr

Am Nachmittag führst Du Hausbesuche durch. Du fährst unter anderem zu Herrn Bales. Dieser klagt nach einem Sturz über Schmerzen im Knöchel. Du untersuchst ihn, verordnest eine Salbe und gibst ihm den Rat, sein Bein hochzulegen. Außerdem versicherst Du Herrn Bales, am nächsten Tag noch einmal nach ihm zu schauen.

19:00 Uhr

Nachdem Du wieder in der Praxis angekommen bist, erledigst Du die liegen gebliebenen Verwaltungsaufgaben, wie Rezepte zu unterschreiben. Anschließend trittst Du den Heimweg an.

Voraussetzungen

  • Empathie
  • Geduld
  • Interesse an den Patienten und ihren familiären Hintergründen
  • Selbstvertrauen, in Dein Wissen und Deine Fähigkeiten
  • Verantwortungsbewusstsein

Aktuelle Stellenanzeigen

KV PRAXIS Berlin GmbH (KVPB)
Allgemeinmediziner:in/Internist:in für die hausärztliche Versorgung
24. April 2024
Feste Anstellung
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  • Einstiegsgehalt 4.694 €¹
  • Berufserfahrung 7.172 €¹
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Was macht ein Hausarzt?

Viele Menschen suchen als Erstes bei Dir Rat, wenn sie an Gesundheitsproblemen leiden. Aufgrund der zahlreichen möglichen Krankheitsbilder ist es wichtig, dass Du eine umfangreiche Anamnese durchführst. Das bedeutet: Du befragst Deinen Patienten systematisch, sodass Du Dir ein Gesamtbild seines Gesundheitszustands und seiner aktuellen Beschwerden machen kannst. Bei seinen Erzählungen hörst Du ihm aufmerksam zu, da Du so noch mehr über seine Lebensumstände und seine Vorgeschichte erfährst.
Die Anamnese ist meist der erste Schritt und gehört bereits zu der hausärztlichen Untersuchung dazu. Oftmals erhältst Du durch dieses intensive Gespräch mit dem Patienten bereits erste Hinweise auf eine bestimmte Erkrankung. Diesen gehst Du auf den Grund, indem Du weitere diagnostische Verfahren anwendest. Besteht etwa der Verdacht einer Harnwegsentzündung, veranlasst Du eine Urinkontrolle. Darüber hinaus hast Du die Möglichkeit, in Deiner Praxis Bluttests und eine Sonografie (Ultraschall) sowie ein Elektrokardiogramm (EKG) zur Überprüfung der Herzaktivitäten anzuordnen. Wenn Du Deine Patienten nicht selbst behandeln kannst, überweist Du sie an den jeweiligen Facharzt.
Im Arbeitsalltag unterstützen Dich Deine Fachangestellten und nehmen Dir große Teile der bürokratischen Tätigkeiten ab. Dennoch erledigst auch Du täglich Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben. Diese beginnen damit, dass Du Rezepte und Überweisungen ausstellst sowie unterzeichnest. Außerdem schreibst Du Krankheitsberichte, dokumentierst den weiteren Therapieverlauf und füllst Reha-Anträge aus.

Wie sind die Berufsaussichten?

Deine Karriereaussichten als Hausarzt sind sehr gut. Sowohl auf dem Land als auch in Großstädten suchen viele Hausärzte Nachwuchskräfte als Nachfolger für ihre Praxen. Aufgrund des hohen Bedarfs an Fachkräften bestehen auch diverse Förderprogramme. Bei diesen erhältst Du beispielsweise finanzielle Unterstützung und verpflichtest Dich nach Deinem Studium in einer unterversorgten ländlichen Region als Hausarzt tätig zu sein.

Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Organisationstalent
    4/10
  • Naturwissenschaftliches Verständnis
    9/10
  • Abstraktes Denken
    5/10
  • Flexibilität
    6/10
  • Kommunikationsstärke
    9/10
  • Sozialkompetenz
    10/10

Welche Spezialisierungen gibt es?

Die Naturheilkunde bietet Hausärzten eine Möglichkeit, ihr Portfolio an Praxisleistungen zu erweitern und dadurch mehr Menschen anzusprechen. Bei dieser stehen der gesamte Organismus des Menschen und die Selbstheilungskräfte des Körpers im Vordergrund. Jene Alternativmedizin ist nicht Bestandteil der Schulmedizin, sondern erweitert oder ersetzt sie. Es bieten sich Dir unter anderem Weiterbildungen in der Homöopathie und Akupunktur an. Du darfst die bestimmten Zusatzbezeichnungen tragen, wenn Du die Voraussetzungen der jeweiligen Landesärztekammer erfüllst. Du bist beispielsweise Arzt für Homöopathie, wenn Du 160 Unterrichtsstunden zum Thema Homöopathie nachweisen kannst. Solche Kurse finden etwa bei Veranstaltern statt, die eine Akkreditierung durch die Ärztekammer erhalten haben.
Die Homöopathie ist eine alternativmedizinische Behandlungsform. Sie basiert unter anderem auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Dieses besagt, dass Du bei einem gesunden Menschen durch eine spezielle Substanz die gleichen Symptome hervorrufst, die Du bei einem Kranken verminderst. Bei der Diagnostik beziehst Du zudem emotionale und geistige Veränderungen des Patienten mit ein. Da ein Krankheitszeichen auf verschiedene Heilmittel hinweisen kann, charakterisierst Du die Beschwerden ganz genau. Bei einem Husten unterscheidest Du beispielsweise, ob sich dieser bellend äußert, trocken oder feucht ist. Danach wählst Du das passende homöopathische Mittel aus - meist in Form von Globuli. Im Bereich der Komplexmittel kommen auch Tabletten, Salben und Zäpfchen vor.
Einen Teil der traditionellen chinesischen Medizin stellt die Akupunktur dar. Bei diesem Naturheilverfahren stichst Du sehr dünne Nadeln in spezifische Stellen des Körpers und aktivierst so die körpereigenen Heilungskräfte, die die Gesundheit erhalten oder wiederherstellen. Die Akupunkturpunkte befinden sich in bestimmten Leitbahnen und hängen mit den einzelnen Organen zusammen. Klassischerweise stehen Dir 365 Akupunkturpunkte zur Auswahl. Du therapierst beispielsweise chronische Krankheiten wie Kopfschmerzen, Depressionen und Atembeschwerden.

Besonderheiten

  • Der Marburger Bund, der Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands, verhandelt Tarifverträge für Krankenhäuser
  • Langer Zeitraum, über den Du die Patienten betreust
  • Behandlung des gesamten Körpers
  • Kein operatives Fach
  • Kenntnis der persönlichen Situation der Erkrankten

Videos zum Beruf

Wusstest Du schon, dass ...

  • ...es laut der Ärztestatistik der Bundeskammer in Deutschland etwa 44.000 Allgemeinmediziner gibt?
  • ...ein Hausarzt im Durchschnitt 52 Patienten an einem Tag behandelt?

Dieser Promi ist auch Hausarzt

Was spricht für den Beruf

  1. Starker Bezug zum Patienten
  2. Vielseitiges Fachgebiet
  3. Mehrere Möglichkeiten einer Niederlassung

Was spricht gegen den Beruf

  1. Hohe Verantwortung als Selbstständiger
  2. Große Zahl an Patienten täglich

Beruf nicht der richtige? Hier gibt es ähnliche Berufe:

¹ Alle Gehälter ohne Gewähr
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Einstiegsgehalt als Hausarzt

Je nach Krankenhausträger gilt ein anderer Tarifvertrag. Deswegen unterscheiden sich die Einstiegsgehälter teilweise voneinander. Als Assistenzarzt in einer kommunalen Klinik liegt Dein Einkommen zu Beginn bei rund 4.694 €¹ brutto im Monat. Beendest Du Deine Ausbildung und arbeitest anschließend als Facharzt, erhältst Du etwa 6.196 €¹.

Du kannst Dich auch als Hausarzt selbstständig machen und Deine eigene Praxis eröffnen. In diesem Fall sind monatliche Reinerträge von 19.000 €¹ brutto möglich. Dieser Wert bildet sich aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben.

  • Hausarzt 4.694 €¹
  • Pathologe 4.410 €¹

Gehalt nach Berufserfahrung

Bist Du nach Deiner 5-jährigen Assistenzarztzeit in einem Klinikum angestellt, wechselst Du in die Besoldungsgruppe eines Facharztes und erhältst durchschnittlich 7.172 €¹ brutto im Monat. Mit mehr als 10 Jahren Arbeitserfahrung steigt Deine Bezahlung auf durchschnittlich 7.697 €¹ an.

Gehalt nach Berufserfahrung

Bist Du nach Deiner 5-jährigen Assistenzarztzeit in einem Klinikum angestellt, wechselst Du in die Besoldungsgruppe eines Facharztes und erhältst durchschnittlich 7.172 €¹ brutto im Monat. Mit mehr als 10 Jahren Arbeitserfahrung steigt Deine Bezahlung auf durchschnittlich 7.697 €¹ an.

Gehalt nach Bundesland

In Hessen und Baden-Württemberg liegt das Durchschnittseinkommen von Allgemeinmedizinern bei 6.850 €¹ beziehungsweise 6.840 €¹ brutto im Monat und ist damit deutschlandweit das höchste. Als Arzt in Mecklenburg-Vorpommern verdienst Du hingegen durchschnittlich nur 4.810 €¹ monatlich. Damit ist es das Bundesland mit der geringsten Vergütung.
¹ Alle Gehälter ohne Gewähr

Mit diesen 136 Studiengängen kannst du Hausarzt werden

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Mit diesen 136 Studiengängen kannst du Hausarzt werden

Medizin
Universität Münster (Münster)
Staatsexamen
13 Semester
4.4
98%
Humanmedizin
MSB Medical School Berlin (Berlin)
Staatsexamen
13 Semester
4.3
100%
Infoprofil
Humanmedizin
MSB Medical School Berlin (Berlin)
Staatsexamen
13 Semester
4.3
100%
Infoprofil
Medical Science
Karl Landsteiner Privatuniversität (Krems an der Donau)
Bachelor of Science
6 Semester
4.2
100%
Infoprofil
Medizin (klinischer Abschnitt)
TUM - TU München (München)
Staatsexamen
12 Semester
4.3
98%
Medizin
RWTH Aachen (Aachen)
Staatsexamen
13 Semester
4.3
97%
Brandenburger Modellstudiengang Medizin
MHB (3 Standorte)
Staatsexamen
13 Semester
4.2
98%
Infoprofil
Brandenburger Modellstudiengang Medizin
MHB (3 Standorte)
Staatsexamen
13 Semester
4.2
98%
Infoprofil
Humanmedizin (Modellstudiengang)
Uni Augsburg (Augsburg)
Staatsexamen
13 Semester
4.1
99%
Humanmedizin (Modellstudiengang)
Uni Augsburg (Augsburg)
Staatsexamen
13 Semester
4.1
99%