Dirigent werden

Während eines Auftritts hast Du keine Zeit, die Partitur mit allen Noten ausführlich zu lesen. Daher studierst Du diese Niederschrift bereits viele Male vor der ersten Probe, bis Du sie im Grunde in- und auswendig kennst. Um ein klangliches Verständnis von dem Werk zu bekommen, spielst Du Dir selbst Teile davon auf dem Klavier vor. Darüber hinaus analysierst Du die Strukturen und berücksichtigst auch die Epoche, in der das Stück entstanden ist. Auf diese Weise möchtest Du den ursprünglichen Vorstellungen des Komponisten möglichst nahekommen, wobei Du zugleich Deine persönliche Note mit einbringst. Nach dem eingehenden Studium stellst Du dem Orchester Dein Konzept und Deine Interpretation der Notenschrift vor, die Du entwickelt hast. Die einzelnen Instrumentalisten und etwaige Sänger erhalten von Dir musikalische Leitlinien, nach denen sie sich richten sollen. So bist Du als Dirigent maßgeblich für die Darstellung und Umsetzung eines Werkes verantwortlich. Bei Opernaufführungen besprichst Du Dich zusätzlich mit dem Regisseur, der das Geschehen auf der Bühne und dessen Begleitung durch das Orchester mit Dir zusammen arrangiert.

Neben der eigentlichen Kernarbeit, dem Proben und Darbieten von Musikstücken, kümmerst Du Dich auch um Aufgaben aus dem organisatorischen Bereich, die rund um Konzerte und Opern anfallen. Beispielsweise wählst Du eigenständig Werke aus, die sich für eine bestimmte Aufführung anbieten. In dem Fall beschaffst Du die erforderlichen Noten für die Musiker. Darüber hinaus pflegst Du den Kontakt mit Sponsoren und Vorsitzenden von Fördervereinen. Mit deren Unterstützung kannst Du größere Kooperationen mit Chören oder speziellen Orchestergruppen realisieren. Schließlich bist Du zuweilen ebenso an der Planung von Tourneen beteiligt und berätst die zuständigen Veranstalter in Fragen der Akustik sowie Tontechnik eines Spielortes.