Fotografie studieren
Kein schönes Motiv entkommt Deiner Linse? Die Bildkomposition eines Fotos springt Dir sofort ins Auge? Dann solltest Du Fotografie studieren. Im Studium entwickelst Du Deine eigene Bildsprache, Deiner künstlerischen Freiheit sind keine Grenzen gesetzt. Bei Praxisprojekten baust Du das Set auf, inszenierst Models und bearbeitest die Bilder nach dem Shooting. Durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Theorie der Fotografie findest Du zu Deinem persönlichen Stil als Fotograf.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Im Fotografie Studium erwarten Dich einige theoretische Inhalte, aber auch viele praxisbezogene Projekte. Zunächst erlernst Du in Einführungskursen die Basiskenntnisse der Bildgestaltung und den psychologischen Hintergrund der Bildkomposition. Die Dozenten bringen Dir die ästhetische Wirkung einer Fotografie näher und vermitteln Dir, wie Du mithilfe von Medien emotionale Reaktionen hervorrufst. In Werkstattkursen und im Fotolabor eignest Du Dir darüber hinaus analoge sowie digitale Methoden und Techniken der Bildbearbeitung an.
Die Beschäftigung mit der Kunstgeschichte zielt darauf ab, Dich künstlerisch weiterzuentwickeln und Deinen eigenen Stil zu finden. Darüber hinaus wählst Du Übungen aus dem interdisziplinären Feld der Hochschule, wie Design oder Film.
Neben den Einführungskursen in Konzeption, Layout und Typografie bieten die meisten Hochschulen ein breites Spektrum an Vertiefungsfächern an. Dazu gehören zum Beispiel:
- Dokumentarfotografie
- Bildjournalismus
- Ausstellungsmanagement
- Werbefotografie
- Schnitt-/Montagetechnik
Das Master Studium bringt alle Studierenden zunächst auf denselben Wissensstand. Im weiteren Verlauf bist Du auch hier frei in Deiner Schwerpunktwahl.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf & Abschluss
Wie sich Dein Studium aufbaut, hängt von dem Abschluss ab, auf den Du hinarbeitest. Viele Fotografie Studiengänge sind bereits in Module gegliedert. Das bedeutet, dass Du zu einem Themenbereich mehrere Kurse und Vorlesungen besuchst. Anders verläuft Dein Studienplan, wenn Du einen Diplomabschluss anstrebst. Dort hast Du die Möglichkeit, Dein Studium frei zu gestalten. Dabei geht es allerdings weniger strukturiert zu.
Für ein Bachelor Studium benötigst Du 5 bis 7 Semester. Studiengänge an Akademien dauern in der Regel 10 Semester. Manche Hochschulen bieten ein Teilzeitstudium an. Dadurch verlängert sich die Studienzeit entsprechend.
Die meisten Hochschulen integrieren ein Praxissemester in den Studienverlauf. Auch ein Auslandssemester ist in vielen Fällen möglich. Bei eigenen Projekten kannst Du Dich kreativ ausleben. Auch Dein Studium schließt Du mit einer Projektarbeit ab.
Nachdem Du diese eingereicht und bestanden hast, verleiht Dir die Hochschule den akademischen Grad des Bachelor of Arts (B.A.) oder des Bachelor of Fine Arts (B.F.A.). Dieser Abschluss ist im künstlerischen Bereich gängig und zeichnet sich durch einen hohen praktischen Anteil aus.
Für ein weiterführendes Studium der Fotografie solltest Du 3 bis 4 Semester einplanen. Sobald Du alle Kurse und Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hast, darfst Du Dich Master of Arts (M.A.) nennen.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Das Fotografie Bachelor Studium erfordert die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Auch beruflich Qualifizierten steht nach einer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit der Weg zum Studium offen.
Der Numerus clausus (NC), also die Beschränkung durch die Abiturnote, ist im Fach Fotografie nicht ausschlaggebend. Als viel wichtiger gilt Deine künstlerische Eignung, die Du durch Deine zusammengestellte Mappe nachweist. Das bedeutet, dass Du der Hochschule eine bestimmte Anzahl Deiner Arbeiten vorlegst und diese in einem Auswahlgespräch mit der Zulassungskommission besprichst.
Studierst Du bei einem privaten Träger, kommen wahrscheinlich Studiengebühren auf Dich zu, die sich in ihrer Höhe je nach Bildungsinstitut unterscheiden.
Damit Dich die Hochschule zu einem Master Studium zulässt, musst Du einen Bachelor- oder einen Diplomabschluss mit einer entsprechend guten Benotung vorweisen.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Für ein erfolgreiches Fotografie Studium bringst Du idealerweise Begeisterung für Kunst und Gestaltung mit. Außerdem solltest Du Dich nicht nur für die theoretische Grundlage interessieren, sondern auch selbst fotografieren. Wenn Du ständig nach außergewöhnlichen Motiven suchst und Deine Kamera Dein treuester Begleiter ist, stehen die Chancen gut, dass Du mit Fotografie genau das richtige studierst.
Bereits im Studium erwarten Dich spannende Fotoaufträge. Auf der Suche nach dem interessantesten Auftraggeber kannst Du zeigen, dass Du belastbar und hartnäckig bist. Darüber hinaus erleichtert es Dir den Einstieg ins Studium, wenn Du schon im Kunstunterricht etwas von Gestaltprinzipien und Farbenlehre gehört hast.
Wer sich einen geregelten Studienablauf wünscht und ohne eine vorgegebene Struktur nicht gut lernt, sollte seine Studienwahl nochmal überdenken.
Mit der Mappenberatung zum Traumstudium
In kaum einem anderen Studiengang genießt Du als Studierender mehr Freiheiten als im Fotografie Studium. Freie Projekte stehen an der Tagesordnung. Jedoch sind die Ansprüche auch entsprechend hoch: Wer keine gelungenen Arbeiten vorlegt, erhält keine Zulassung.
Aber kein Grund zur Panik: Im Vorfeld der Bewerbungsphase bieten fast alle Hochschulen eine Mappenberatung an. Dabei triffst Du Dich mit einem Dozenten Deiner Wunschhochschule und legst ihm erste Entwürfe vor. Diese müssen zu diesem Zeitpunkt noch nicht perfekt sein. Es geht darum, Dir einen Eindruck davon zu geben, ob Du noch an Deinen Werken arbeiten musst oder Du schon auf dem richtigen Weg bist.
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Beruf, Karriere & Gehalt
Der Arbeitsmarkt für Fotografie Absolventen ist umkämpft, vor allem als selbstständiger Fotograf. Jedoch beschränken sich Deine Jobchancen nicht auf eine freiberufliche Tätigkeit. Mit einem Hochschulabschluss in Fotografie erwarten Dich spannende Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel als Bildredakteur, Kurator oder Foto- und Ausststellungskritiker. Auch eine Anstellung als Retoucher oder Art Buyer in einer Werbeagentur ist denkbar.
Als Experte für Bildgestaltung kommen für Dich Jobs in der künstlerischen Fotografie, im Fotojournalismus oder in der Mode- und Produktfotografie infrage. Beschäftigung findest Du in folgenden Unternehmen:
- Firmen mit Grafikabteilung
- Bildarchive und Verlage
- Galerien
- Bildungsinstitute
- Unternehmen für Werbe- oder Pressefotografie
Wie viel Du als Absolvent verdienst, kommt darauf an, in welchem Bereich Du arbeitest. Je mehr Verantwortung Du übernimmst, desto besser entlohnt Dich Dein Arbeitgeber. Als leitender Fotodesigner einer Agentur bewegt sich Dein Monatsgehalt zwischen 3.800 €¹ und 4.000 €¹ brutto. Ein Pressefotograf erhält monatlich etwa 3.300 €¹ brutto.
Freiberufliche Fotografen rechnen meist Tagessätze ab. Bei Hochzeiten oder Business Events nimmst Du 300 €¹ bis 700 €¹ ein. Ist Dein Job umfangreicher, kannst Du auch einen Tagessatz von mehr als 1.000 €¹ verlangen. Bedenke allerdings: Als Selbstständiger musst Du Dir zu Beginn eine komplette Ausrüstung anschaffen. Bevor Du Geld verdienst, stehen also erst Investitionen an.
Wo kann ich Fotografie studieren?
Du kannst Fotografie nur an Fach- und Kunsthochschulen sowie an Akademien studieren. Das macht sich in der Praxisorientierung Deines Studiums bemerkbar. Anders als an Universitäten stehen Praxisprojekte und nicht theoretische Ausarbeitungen im Vordergrund.
Trotz der geringen Anzahl an Kunsthochschulen und Akademien, die den Studiengang Fotografie anbieten, finden sich in den größeren Ballungsgebieten ausreichend Studienmöglichkeiten.
Viele Rezensenten loben insbesondere die FH Dortmund, die Design Akademie Berlin und die Folkwang Universität der Künste Essen für ihre umfangreiche Ausstattung.