Adam fragt am 01.08.2021
Wie schwer ist das Medizin Studium?
Hallo Adam,
meiner Meinung nach ist das Medizinstudium, bezogen auf die Lerninhalte, nicht "übertrieben" schwer. Die Schwierigkeiten sehe ich persönlich in anderen Aspekten:
- Vielseitigkeit: In den vorklinischen Semestern (1-4) lernt man die naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer, also Physik, Biologie, Chemie, Biochemie, Physiologie, medizinische Psychologie und Soziologie und An...
Hallo Adam,meiner Meinung nach ist das Medizinstudium, bezogen auf die Lerninhalte, nicht "übertrieben" schwer. Die Schwierigkeiten sehe ich persönlich in anderen Aspekten:
- Vielseitigkeit: In den vorklinischen Semestern (1-4) lernt man die naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer, also Physik, Biologie, Chemie, Biochemie, Physiologie, medizinische Psychologie und Soziologie und An...
meiner Meinung nach ist das Medizinstudium, bezogen auf die Lerninhalte, nicht "übertrieben" schwer. Die Schwierigkeiten sehe ich persönlich in anderen Aspekten:
- Vielseitigkeit: In den vorklinischen Semestern (1-4) lernt man die naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer, also Physik, Biologie, Chemie, Biochemie, Physiologie, medizinische Psychologie und Soziologie und Anatomie. Man muss alle Fächer bestehen, auch wenn seine persönlichen Interessen und Fähigkeiten in manchen Gebieten kaum bis gar nicht vorhanden sind. Hier heißt es, sich nicht selbst zu entmutigen und demotivieren, sonder weiter nach vorn zu schauen, interessante Aspekte zu finden, Lernmethoden auszuprobieren und zu wechseln, damit man dran bleiben und die Prüfungen meistern kann. Wenn all das nicht hilft, gibt's immernoch das Motto: Nach der Vorklinik wird's besser. Oder zumindest praxisbezogener, und damit lernt es sich wesentlich einfacher.
- Leistungsdruck: Ganz zu Anfang habe ich mich wahnsinnig mit allen Menschen in den Vorlesungen verglichen. Wie weit sind diese schon mit lernen? Ich habe in Vorlesungen Gespräche aufgeschnappt, dass ich dachte, sie sind 24/7 am ausarbeiten, nacharbeiten und dann auch schon lernen. Natürlich habe ich mich davon unter Druck setzen lassen und war nach etwas mehr als einem Monat völlig fertig. Die Krux liegt darin, seine eigene Lernmethode zu finden und in sein Bauchgefühl zu vertrauen: Wenn Deine Kommiliton:innen alles lieber selber schreiben, ist das schön, andererseits ist es vollkommen okay, wenn Du zurecht kommst mit dem Ergänzen von Handreichungen und Zusammenfassungen bist. Jeder lernt unterschiedlich schnell, und vor allem fängt jeder an unterschiedlichen Stellen an! Wenn andere sich über Thema A und B unterhalten, man selber aber erst bei C anfängt, ist das klar, dass man sich als zu langsman wahrnimmt. Das sollte man sich immer vor Augen halten, damit man in seinem eigenen Tempo arbeitet und dann auch mit einem guten Gefühl in die Prüfung gehen kann.
- Wo höre ich auf? Im Medizinstudium lernt man unheimlich viele spannende Fakten aus unterscheidlichen Bereichen. Vieles ist aber entweder so detailliert erforscht, dass es darin eine eigene Forschungsdisziplin gibt, oder noch nicht abschließend geklärt. Im Studium muss man als Student:in auch herausfinden, wann man persönlich aufhört, noch mehr Details zu lernen oder noch mehr in der Vorlesung tangierte Themen ausarbeitet. So viele Informationen kann man in der Kürze der Zeit häufig nicht ausarbeiten, lernen und sich auch merken, das würde viel zu viel werden. Außerdem möchte man auch am Tag einmal Feierabend haben, abends essen oder feiern gehen. Das ist mindestens genauso wichtig wie die Lernerei, denn ohne Ausgleich ist man einfach nur ausgepowert, ohne neue Energie für den nächsten Tag.
Adam, ich hoffe, damit konnte ich einen kleinen Einblick geben. Das Wichtigste ist für mich, dass man brennt, wofür man arbeitet: Sei es Ausbildung, Schule oder Beruf, man muss Freude an seiner Tätigkeit haben. Das gilt auch für das Medizinstudium.
LG Emely
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24
am 16.08.2021
Hängt natürlich davon ab, womit du es vergleichst, aber als wirklich “schwer” würde ich es jetzt nicht bezeichnen. Eher teils etwas “fordernd”, in dem Sinne, dass man sich auch mal hinsetzen muss, um was zu büffeln und alles in allem recht viel Zeit investiert. Aber ein Genius braucht man dafür wirklich nicht sein - ich denke, wenn die Motivation da ist, schaffst das schon! Nur Mut :) Würde allen...
Hängt natürlich davon ab, womit du es vergleichst, aber als wirklich “schwer” würde ich es jetzt nicht bezeichnen. Eher teils etwas “fordernd”, in dem Sinne, dass man sich auch mal hinsetzen muss, um was zu büffeln und alles in allem recht viel Zeit investiert. Aber ein Genius braucht man dafür wirklich nicht sein - ich denke, wenn die Motivation da ist, schaffst das schon! Nur Mut :) Würde allen raten, es einfach mal zu versuchen, wenn die Chance da ist.
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7
am 13.08.2021
Ich denke, dass es ganz darauf ankommt, was einem gut liegt. Wenn man Mathe oder Physik in der Schule sehr gut konnte, fallen einem in der Vorklinik sicherlich Physik und auch Physiologie etwas leichter. Ist man zudem gut darin, Dinge schnell auswendig zu lernen, dann ist das ebenfalls sehr hilfreich. Im klinischen Studienabschnitt profitieren hingegen alle, die eventuell schon Erfahrungen mit Pat...
Ich denke, dass es ganz darauf ankommt, was einem gut liegt. Wenn man Mathe oder Physik in der Schule sehr gut konnte, fallen einem in der Vorklinik sicherlich Physik und auch Physiologie etwas leichter. Ist man zudem gut darin, Dinge schnell auswendig zu lernen, dann ist das ebenfalls sehr hilfreich. Im klinischen Studienabschnitt profitieren hingegen alle, die eventuell schon Erfahrungen mit Patienten und deren Krankheitsbildern und Therapie hatten von ihrem Vorwissen.Insgesamt verlangt das Studium besonders in der Vorklinik einen hohen Lernaufwand. Mit einem guten Zeitmanagement und der für einen passenden Lernmethodik ist das Studium allerdings sehr gut zu meistern!
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6
am 13.08.2021
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