Finanzmathematik Studium
Das Finanzmathematik Studium vermittelt Dir ein tiefgreifendes Verständnis der Finanzwelt und qualifiziert Dich für eine Tätigkeit in dieser Branche. Der interdisziplinäre Studiengang behandelt Fragestellungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften und der Finanzmärkte. Mithilfe mathematischer Konzepte findest Du Antworten auf diese Fragen und untersuchst zum Beispiel Konditionen für Lebensversicherungen oder Bausparverträge.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
- Analysis
- Lineare Algebra
- Numerik
- Optimierung
- Stochastik
- Statistik
- Lebensversicherungsmathematik
Im Finanzmathematik Studium lernst Du alle Teilbereiche der Mathematik kennen, mit denen Du Finanzmärkte und Situationen an der Börse analysieren und beurteilen kannst. Die Studieninhalte setzen sich zusammen aus Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und computerorientierten Methoden. Angewandte Mathematik steht dabei im Vordergrund. Darunter fallen zum Beispiel Wirtschafts- und Versicherungsmathematik, aber auch Informatik. In den mathematischen Fächern besuchen Studierende beispielweise Seminare zu Bereichen wie:
- Analysis
- Lineare Algebra
- Numerik
- Optimierung
- Stochastik
- Statistik
- Lebensversicherungsmathematik
Der wirtschaftliche Teil des Studiums ist oft breit gefächert und deckt eine Reihe an Themen ab, die Dir im späteren Beruf weiterhelfen. Außerdem lernst Du die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre und der Volkswirtschaftslehre kennen. Dazu gehören beispielweise die Mikro- und die Makroökonomie. Weitere Fächer können sein:
- Unternehmensführung
- Marketing
- Rechnungswesen
- Wirtschaftsinformatik
- Risikomanagement
Darüber hinaus bieten die meisten Hochschulen Seminare an, in denen Du Präsentieren lernst oder Fähigkeiten im Projektmanagement erwirbst. Zusätzlich kannst Du oft ergänzende Fächer wie Politik- und Verwaltungswissenschaften oder Rechtswissenschaften belegen.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf und Abschluss
Wann Du das Finanzmathematik Studium beginnen kannst, hängt von der Hochschule ab. Manche Hochschulen bieten den Studiengang nur zum Wintersemester an, an anderen ist der Einstieg auch zum Sommersemester möglich. Das Bachelor Studium dauert in der Regel 6 Semester und schließt mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.) ab. Während dieser Zeit besuchst Du vor allem theoretische Veranstaltungen wie Vorlesungen und Seminare.
Das Master Studium baut auf Deinen Kenntnissen auf und gibt Dir die Möglichkeit, Dich auf ein bestimmtes Themengebiet zu spezialisieren. Für das Master Studium brauchst Du 4 Semester. Nachdem Du alle Module bestanden und Deine Abschlussarbeit geschrieben hast, erhältst Du den akademischen Grad des Master of Science (M.Sc.).
Der Studienaufbau sieht teilweise ein Praktikum im Umfang von wenigen Wochen vor. Außerdem hast Du die Möglichkeit, während Deiner Studienzeit ein Auslandssemester einzulegen. An welcher ausländischen Uni Du studieren kannst, erfährst Du bei der Studienberatung oder auf der Website Deiner Hochschule.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um das Finanzmathematik Studium aufnehmen zu können, benötigst Du die Allgemeine oder die Fachgebundene Hochschulreife. Nur selten beschränkt ein Numerus clausus (NC) die Zulassung zum Studium. Meistens ist der Studiengang zulassungsfrei.
Wenn Du Dich für ein Master Studium bewirbst, musst Du ein Bachelor Studium im Bereich der Mathematik nachweisen. Hast Du Deinen ersten akademischen Grad in einem anderen Fach erworben, prüft eine Kommission, ob Du für das Master Studium geeignet bist. Zusätzlich verlangen einige Hochschulen gute Englischkenntnisse von ihren Studierenden.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Ob das Finanzmathematik Studium die richtige Wahl für Dich ist, hängt von Deinen Interessen und Deinen Fähigkeiten ab. Wenn Du schon immer den Wirtschaftsteil der Zeitung verschlungen hast und Du Dich in Deiner Freizeit intensiv mit Börsen und Märkten beschäftigst, sind das hervorragende Voraussetzungen. Daneben solltest Du über eine analytische Vorgehensweise verfügen, wenn es darum geht, ein komplexes Problem zu lösen.
Logisches Denken fällt Dir leicht und mathematische Aufgaben löst Du im Handumdrehen? Du bist ausdauernd und bleibst auch bei schwierigen Sachverhalten hartnäckig? Dann könnte das Studium genau das Richtige für Dich sein. Wenn Du Dich jedoch schon in der Schule mit Mathe gequält hast, macht Dich das Studium wahrscheinlich nicht glücklich. Grundsätzlich gilt: Finanzmathematik ist für Analytiker geeignet, die sich mit komplexen theoretischen Modellen auseinandersetzen können und wollen.
Vereinigung der Finanzmathematiker
Nach dem Finanzmathematik Studium musst Du Dir keine Sorgen um Deine berufliche Zukunft machen. Jedes Versicherungsunternehmen muss einen sogenannten Aktuar einstellen, der die Kalkulation der Beiträge überwacht. Das ist sogar gesetzlich geregelt. Somit hast Du später keine Probleme eine Anstellung zu finden. Auch Absolventen wirtschaftsmathematischer Studiengänge können sich ausbilden lassen.
Die Bezeichnung Aktuar ist allerdings nicht geschützt. Wenn Du Dich trotzdem einer Berufsvereinigung anschließen und eine entsprechende Ausbildung absolvieren möchtest, könnte die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV e.V.) interessant für Dich sein. Als Vertretung der Finanzmathematiker tritt die DAV unter anderem für deren Interessen gegenüber Politik und Wirtschaft ein.
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Beruf, Karriere & Gehalt
Nach dem Finanzmathematik Studium hast Du sehr gute Berufs- und Gehaltsaussichten. Finanzmathematik ist kein Massenfach mit jährlich tausenden Absolventen. Die Nachfrage nach Fachkräften in diesem Sektor ist entsprechend hoch. Du kannst sowohl bei spezialisierten Finanzdienstleistern arbeiten als auch bei einer Bank, einer Versicherung oder einer staatlichen Finanzbehörde. Finanzmathematiker erstellen und kalkulieren zum Beispiel Versicherungsbeiträge oder strukturieren Finanzprodukte.
In der freien Wirtschaft warten Jobs im Bereich Risikoanalyse auf Dich. Dort machst Du beispielsweise die wirtschaftlichen Schwachstellen von Unternehmen aus und konzipierst Lösungsstrategien. Zusätzlich berätst Du als Profi für Versicherungs- und Finanzdienstleistungen private Kunden oder große Unternehmen zu Themen wie Kapitalanalgen, Vermögensverwaltung oder Altersvorsorge.
Im Controlling erhebst Du die betriebswirtschaftlichen Unternehmensdaten und sprichst auf dieser Grundlage Empfehlungen für ökonomische Entscheidungen aus. Dabei überprüfst Du die Unternehmensziele und bist für die Bilanzrechnung zuständig. Darüber hinaus analysierst Du als Finanzmathematiker die Marktsituation und das Potential Deiner Firma.
In Banken, Versicherungen und Kreditinstituten kannst Du als Aktuar arbeiten. Als geprüfter Sachverständiger erhältst Du einen sehr hohen Lohn. Das Einstiegsgehalt liegt durchschnittlich bei 4.200 €¹ brutto im Monat. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung pendelt sich Dein Gehalt auf etwa 6.700 €¹ brutto im Monat ein. Eine Promotion macht sich deutlich im Verdienst bemerkbar: Mit einem Doktortitel steigt Dein monatliches Gehalt auf ungefähr 9.000 €¹ brutto. In der Chefetage kann der Jahresverdienst sogar siebenstellig ausfallen.
Wo kann ich Finanzmathematik studieren?
Das Finanzmathematik Studium kannst Du vor allem an Universitäten und Technischen Universitäten aufnehmen. Die Technische Universität Braunschweig bietet beispielweise den Studiengang Finanz- und Wirtschaftsmathematik an. Möchtest Du lieber an einer Fachhochschule studieren, dann könnte der Studiengang Applied Mathematics an der Hochschule Koblenz für Dich interessant sein.
In den Studiengängen Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften behandelst Du ebenfalls ökonomische Themen. Ein Studium der Wirtschaftswissenschaften gibt Dir einen generellen Einblick, während Du in Wirtschaftsinformatik speziell die Informationswissenschaften betrachtest.