Derzeit nicht so gut, aber hat viel Potential

Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    1.0
  • Digitales Studieren
    1.0
  • Gesamtbewertung
    2.0

Vornweg: Die Ausbildung an der Hfoed hat keine Ähnlichkeiten zu einem Studium an einer Universität oder Fachhochschule, das sollte klar sein. Man ist nicht frei in der Wahl der Seminare, der Reihenfolge oder Urlaubs-/Auslandssemester usw. Es ist kein Studentenleben in dem Sinne, wie man es sich vorstellt.
Die Studieninhalte fand ich persönlich interessant, die Fächer waren durchmischt. Es waren größtenteils rechtliche, weniger wirtschaftliche und wenig sozialwissenschaftliche Fächer.

Die Debatte über Dozenten finde ich meist etwas schwierig, da es ein subjektives Thema ist. Das Personal ist FACHLICH qualifiziert (viele Volljuristen). Didaktisch ist sicherlich einiges nachzuholen, das ist meines Erachtens nach an Schulen und vor allem Universitäten aber nicht anders (weshalb trotzdem Handlungsbedarf in diesem Bereich besteht).

Die Lehrveranstaltungen finden geballt statt. Von 8 bis 16 Uhr Unterricht an drei Tagen die Woche, an zwei Tagen von 8 bis 13 Uhr ist die Regel. Dabei sind die Fächer von Relevanz, anders als in der Schule wo mal Sport oder Musik dabei ist. Daher ist der Feierabend mit lernen voll, denn am nächsten Tag gehts mit Vollgas weiter. Das Tempo ist sehr zügig und erlaubt wenig Verschnaufpausen. Krankheitsbedingter oder familiär/persönlich bedingter Ausfall ist durch das schnelle Tempo schwierig. Mental ging es mir noch nie so schlecht wie in der Zeit in Hof.

Die Hochschule setzt wenig auf moderne Methoden hinsichtlich des Mindsets, wie etwa Motivation am Lernen zu schaffen. Die notwendige Lernmotivation wird von Seiten der Hochschule durch Druck erzeugt. Meines Erachtens nach eine überholte und ineffiziente Methode, da Motivation freilegen langfristig ertragreicher ist. Für alle Seiten, den Arbeitgeber, die Hochschule und den Studierenden.

Die Ausstattung der Wohngebäude am Campus lässt zu Wünschen übrig, da sie nicht mehr zeitgemäß ist (Doppelzimmer, große Gemeinschaftsküchen, keine Tiefkühlfächer, schlechte Anbindung (sowohl mit dem Auto als auch mit dem ÖPNV). Doch die Architektur der Hauptgebäude ist aufwändig gestaltet. Die Ausstattung der Lehrräume lässt meines Erachtens nach nichts zu wünschen übrig (Beamer, PCs, Dokumentenkamera).

Die Organisation der Hochschule ist nicht gut. Stundenpläne sowie Belegpläne, wer mit wem in welchem Zimmer ist, werden frühestens zwei Wochen vor Beginn des Fachstudienabschnitts verschickt. Es macht den Eindruck, als hätte das System Methode - dass so wenig Beschwerden wie möglich eintreffen und der Handlungszeitraum begrenzt ist. Dieses Handeln kann stellvertretend als Handlungsmaxime der Hochschule gedeutet werden.

Die Bibliothek ist meines Erachtens nach schön. Doch anders als in einer Universitätsbibliothek ist es dort normal lauter und lange zu sprechen, wodurch konzentriertes Arbeiten erschwert ist. Das kann stören. Zudem ist die Bibliothek überschaubar für die Menge an Studenten, sodass es dort recht laut sein kann.

Das digitale Studieren wurde während Corona meines Erachtens nach nicht schlecht ausgebaut. Die geschaffene Infrastruktur wurde 2023 eingestampft. Eine gesundheitlich oder gar fakultativ bedingte Online Teilnahme ist damit nicht mehr möglich und auch nicht gewünscht. Was bedauerlich ist, denn es ist nicht nachvollziehbar, weshalb man die Wahl einer online- oder Präsenzteilnahme nicht in den Ermessensrahmen der jeweiligen Studierenden legt. Diese Maßnahme kann stellvertretend für die Entscheidungen der Hochschulverwaltung gewertet werden: Weniger am Studenten und an 'modernen Techniken' interessiert. Von der Hochschule auch kommuniziert, liegt ihr Fokus darauf, es den Dozierenden so angenehm wie möglich zu machen. Der Wettbewerbsgedanke wie bei den Universitäten gibt es aufgrund der Monopolstellung der Hfoed nicht.

Wer ein durchdachtes, modernes, lernfreundliches Umfeld sucht ist ohne Zweifel an anderer Stelle besser aufgehoben. Um ans Ziel zu gelangen nahm ich diese Ausbildung auf mich. Die Ausbildung - man möchte es nicht Studium nennen - ist anspruchsvoll, voller interessanter Fächer. An einem unattraktiven Standort mit und ineffizienten Lehrmethoden. Wenn das Potential ausgeschöpft wird, kann es eine tolle Ausbildung werden!

  • ein sicherer Job
  • Veraltetes Mindset der Hochschulleitung

Kommentar der Hochschule

Sehr geehrter Rezensent,

vielen Dank für Ihre ausführliche und detaillierte Bewertung. Gegenseitige Akzeptanz, Fairness und Toleranz sind die Bausteine, um auch künftige Jahrgänge von Diplomverwaltungswirt/-innen qualifiziert auf die Verwaltungspraxis vorzubereiten.
Daher streben wir danach, uns stetig zu verbessern und versuchen Ihre sachlichen Kritikpunkte nach Möglichkeit zukünftig zu berücksichtigen.
Einzelne Gesichtspunkte Ihrer Bewertung möchten wir kurz aufgreifen. Ihrer Einschätzung, wonach das Studium durchaus fordernd ist, stimmen wir vollumfänglich zu. Auch ist es durchaus richtig, dass die Unterbringungssituation Verbesserungspotenzial aufweist. Hier ist anzumerken, dass die derzeit angespannte Situation vor allem den aktuell extrem hohen Studierendenzahlen geschuldet ist und sich die Erweiterung der Wohnplatzkapazitäten bereits in konkreter Planung befindet.
Im Hinblick auf die Ihrerseits kritisierte "späte" Information über Stundenpläne und Unterbringung ist anzumerken, dass hier schlichtweg organisatorische Gründe (die natürlich für die Studierenden auch nicht immer unbedingt erkennbar sind) im Hintergrund stehen. Als Beispiel sei hier nur genannt, dass eine einzige Terminverschiebung beim Einsatz z.B. einer nebenamtlichen Lehrperson erhebliche Auswirkungen für den Stundenplan auch in anderen Studiengruppen nach sich ziehen kann, da insbesondere hauptamtliche Lehrpersonen durch die Vielzahl an Lehrveranstaltungen dann nicht ohne Weiteres umgeplant werden können.
Hinsichtlich Ihrer Kritik an den angewandten didaktischen Methoden bleibt abschließend festzustellen, dass die Evaluation der Lehrveranstaltungen immer wieder ergibt, dass gerade seitens der Studierenden deutlich überwiegend der "Frontalunterricht" bzw. das allgemeine Unterrichtsgespräch gegenüber moderneren didaktischen Methoden bevorzugt wird. Insofern teilen wir Ihre Auffassung, dass es hierbei durchaus auf individuelle Präferenzen ankommt.
Die Ergebnisse unserer Absolventenbefragungen zeigen im Übrigen, dass die Vielzahl unserer Studierenden mit dem Ausbildungsangebot zufrieden ist.
Wir freuen uns, dass Sie dabei mithelfen, die Qualität der Lehre an unserer Lehreinrichtung stetig verbessern zu verbessern.

Ihre Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern
Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung
07.07.2023

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.0
Kathi , 19.04.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)
2.4
Vanessa , 29.03.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)
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Magda , 29.02.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)
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Anna , 12.02.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)
2.9
Anna , 05.02.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)
2.0
Julia , 04.02.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)
2.3
Felicia , 04.02.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)
2.7
Annabell , 01.02.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)
3.9
Sarah , 29.01.2024 - Allgemeine Innere Verwaltung (Diplom)

Über Simon

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studienbeginn: 2020
  • Studienform: Verwaltungswirt
  • Standort: Standort Hof
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 06.07.2023
  • Veröffentlicht am: 07.07.2023