Durchwachsen

Sagen wir mal so: wenn man willensstark genug ist und den Master nicht in Regelstudienzeit abschließt, kann man wirklich einen tollen und wertvollen Master absolvieren. Ich bereue es bis jetzt nicht hier angefangen zu haben, weil das internationale Profil super und einzig artig ist, und die HfT einem viele Möglichkeitet bietet!
Im IMIAD wird einem jedoch von jeglichen freien Entscheidungen seinen Studienverlauf selbstständig zu gestalten abgeraten und auch versucht, die Studierenden etwas zu manipulieren. Es kam schon öfter vor, dass wir im Austausch über die Kommunikation mit dem Studiengang auf ganz unterschiedliche Aussagen gestoßen sind, die uns gegenüber gemacht wurden.
Auch der Tonfall in Emails wirklich nicht neutral, man fühlt sich oft bevormundet und nicht ernstgenommen...
Ein Austausch auf Augenhöhe ist mit den meisten Professoren nicht wirklich möglich, ich habe noch nicht so viele Professoren kennengelernt, aber der "Austausch" war teilweise sehr autoritär und die Herangehensweisen konservativ. Ich finde wir im Master wissen mittlerweile wie und woran wir arbeiten wollen und haben unseren Stil gefestigt. Da könnte man schon offener mit den Studierenden umgehen und sich auf gute Diskussionen einlassen. Aber das kam bis jetzt leider kaum vor. Auch schade ist, dass sich unter den Dozenten (wie fast immer) kein Innenarchitekt findet. Das merkt man auch in den (trotzdem interessanten) Aufgabenstellungen.
Gerade auch in Hinsicht auf die finanziellen Möglichkeiten kamen teilweise verletzende Antworten. Dies verstehe ich einfach nicht. Dass ein internationaler Master kostspielig ist, ist allen absolut bewusst. Aber es ist einfach wichtig frühzeitig über anfallende Kosten zu informieren, damit der Master nicht nur für wohlhabende Menschen möglich ist.
Der Workload ist auch nicht zu unterschätzen, arbeiten nebenher ist keine gute Idee und ist auch nicht erwünscht. Aber das haben wohl alle Architektur-Studiengänge gemeinsam.
Die Auswahl der Wahlfächer ist sehr sehr gut und das Studium macht viel Spaß wenn man ein Semester verlängert. Ansonsten kann man in den Projekten nicht in die Tiefe gehen, was sehr schade ist.
Auch die Werkstätten sind super gut ausgestattet, die Arbeitsräume sind nicht so mein Fall, weil man immer alles aufräumen muss da es sonst zu eng wird. Ein eigener Arbeitsplatz wo man auch mal alles stehen und liegen lassen kann wäre super, das hatte ich im Bachelor an meiner alten Hochschule.

Alles oben genannte wurde schon zwei Mal in der Studienkommission angesprochen und ich denke es wird sich in Zukunft einiges tun und verändern. Es fanden meines Wissens auch einige Umstrukturierungen statt, es muss sich also vieles noch einpendeln.

Also: Ich kann den Master empfehlen, aber man muss finanziell gut aufgestellt sein, seinen Mund aufmachen können und wissen was man will. Denn am Ende ist es DEINE Weiterbildung, dein Master.
Und bitte kein Burn-Out bekommen- die Zeiten sollten echt vorbei sein. Das ist auch im "echten" Berufsleben nicht mehr so. Tut euch den Gefallen und macht einfach ein Semester länger.