Pure Enttäuschung

Interior Architectural Design (M.A.)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    3.0
  • Gesamtbewertung
    2.3
Ich bereue meine Entscheidung, diesen Studienplatz angenommen zu haben, deshalb bin ich nach dem 1. Semester gegangen.

Nicht nur ich, sondern auch Kommiliton:innen aus allen Jahrgängen, mit denen ich mich unterhalten habe, empfanden den Leistungsdruck als unangenehm, weil unangemessen. Nicht nur ich war oft überarbeitet, weil die Anforderungen extrem und oft nicht nachvollziehbar sind.
Angeblich soll uns der Druck im IMIAD auf die Realität im Berufsleben vorbereiten, doch so werden wir, meines Erachtens nach, niemals zu kompetenten Fachkräften.
Keine:r von uns sollte in einer Anstellung arbeiten, wo 70-80h/Woche GEFORDERT werden, wo krank werden keine Option ist, weil sonst absolut nichts mehr zu schaffen ist.

Meiner Meinung nach bestand für kein Themengebiet genug Zeit um in die Tiefe einzusteigen, jede:r von uns machte das, was sie/er schon konnte, da keine Zeit bestand, Neues zu lernen und zu üben.
Dazu kommt, dass in meinen Augen die Realität der Kurse leider weit von der Beschreibung im Modulhandbuch entfernt ist. Viele Dozent:innen können nur mangelhaftes Englisch (was bei einem internationalen Studiengang, in dem Austauschstudierende aus den USA dabei sitzen, eigentlich nicht sein sollte), somit geht sämtliche Kompetenz und Inhalt in der Übersetzung verloren.


Ich musste mir mehrfach anhören, dass es unerwünscht ist, neben dem Studium zu arbeiten. Verständnis dafür, dass nicht jede Person privilegiert ist, Stuttgart eine teure Stadt ist, die Studienkosten für die HfT ordentlich hoch sind (teurer als viele größere Unis) und der IMIAD aufgrund der vielen Exkursionen auch teuer ist, gab es nicht.
Ich hatte das Gefühl, es wird Verschuldung erwartet, denn jedes Mal wenn unser Jahrgang über das Thema Kosten mit dem Studiengang sprechen wollte, dieser abgewinkte und meinte, wir hätten ja gewusst, worauf wir uns einlassen.

Dieses fehlende offene Ohr für uns Studierende war mir persönlich oft aufgefallen und hat jedes mal ein negatives Gefühl nach dem Gespräch hinterlassen. U.a. in folgender Situation: Ich hatte zwei Mal (weil es sich unabsichtlich mit den Einzelpersonen ergeben hat) nachgefragt, ob ich ein „außerplanmäßiges Auslandssemester“ machen könnte, wollte nach einem eher harschen Nein verstehen, warum das so ist und wurde dafür dann hinter meinem Rücken aufmüpfig genannt und es wurde behauptet, ich hatte 50x aufdringlich rumgefragt.
Meiner Auffassung nach wird also erwartet, dass nichts in Frage gestellt und nicht nach Transparenz gefragt wird.

Persönlich beobachtet habe ich, wie Frust über zusätzliche Bürokratie und Kosten direkt gegen Studierende gerichtet wird, die aus dem Raster fallen und den Master länger als Regelstudienzeit studieren möchten (oder aus finanziellen Gründen müssen).


Mir wurde es, ausgehend von den Dozent:innen, in einem Projekt schwer, im anderen sogar unmöglich gemacht, mich auf nachhaltige, soziale und barrierefreie Innenarchitektur auszurichten. Sätze wie „Sie sollen ausdrücken NICHT barrierefrei konzipieren, sowas brauchen wir hier nicht!“ oder „Soziale Ausrichtungen von Konzepten lohnen sich wirtschaftlich nicht und bringen Ihnen im Portfolio nichts“ habe ich mehrfach gesagt bekommen. Aus meiner Sicht widerspricht das einem Master, mit dem ich eine Spezialisierung erreichen soll. Ich erhielt keine Möglichkeit darüber zu reden, warum ich nicht in meiner persönlichen, gewünschten Ausrichtung unterstützt werde.
  • Internationale Vernetzung
  • Mangelhafte Orga und Kommunikation vom Studiengang

K. hat 19 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Wie ist die Parkplatz-Situation?
    Ich finde fast nie einen Parkplatz.
  • Gibt es ausreichend Sitzplätze in den Hörsälen?
    Manchmal finde ich keinen freien Sitzplatz im Hörsaal.
  • Wie schön ist der Campus?
    Den Campus finde ich ganz ok.
  • Fährst Du mit dem Fahrrad zur Hochschule?
    Ich fahre meist mit dem Fahrrad zur Hochschule.
  • Wo wohnst Du?
    Ich wohne in meiner eigenen Bude.
  • Wie schwierig war die Wohnungssuche?
    Die Wohnungssuche war echt schwierig.
  • Wie praxisnah ist Dein Studium aufgebaut?
    Ich beurteile mein Studium als sehr theoretisch.
  • Kommen die Dozenten aus der Praxis?
    Ein paar meiner Dozenten kommen sogar aus der Praxis.
  • Werden Vorlesungen häufig abgesagt?
    Leider werden Vorlesungen öfters bei uns abgesagt.
  • Gibt es eine Anwesenheitspflicht?
    In meinem Studiengang gibt es eine Anwesenheitspflicht.
  • Ist die Regelstudienzeit realistisch bemessen?
    Für mich ist die Regelstudienzeit nur mit Hilfe einer Zeitmaschine einzuhalten.
  • Wie lernst Du für Klausuren?
    Für meine Klausuren lerne ich meist alleine.
  • Hast Du während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant?
    Ich habe während der Studienzeit kein Praktikum gemacht oder geplant.
  • Hast Du schonmal erlebt, dass Ausländer an Deiner Hochschule diskriminiert wurden?
    Ich habe es schon einmal miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.
  • Hat Dir StudyCheck bei der Studienwahl geholfen?
    StudyCheck hat mir bei der Studienwahl geholfen!
  • Wie finanzierst Du hauptsächlich Deinen Lebensunterhalt?
    Meinen Lebensunterhalt finanziere ich hauptsächlich durch einen Job.
  • Gehst Du gerne auf Festivals?
    Ich würde gerne öfter auf Festivals gehen.
  • Fährst Du in den Semesterferien in den Urlaub?
    In den Semesterferien fahre ich manchmal in den Urlaub.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich mindestens 3-4 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
» Weitere anzeigen

Kommentar der Hochschule

Diese Bewertung stammt von einer Studierenden mit Bachelor-Abschluss Kommunikationsdesign und wurde in einer ersten, längeren Fassung bereits wenige Wochen nach Beginn des ersten Studiensemesters auf studycheck publiziert.

Gemäß der Zugangs-/Zulassungs- und Auswahlsatzung können auch Bewerber:innen mit einem Bachelor-Abschluss in einem anderen raumbezogenen Studiengang als Innenarchitektur im IMIAD zugelassen werden. Die betreffende Studierende wurde bereits im Interview (Bewerbungsgespräch) explizit auf die besondere Situation und mögliche Schwierigkeiten durch fehlende Grundlagen und Kompetenzen mangels Innenarchitektur-Bachelor-Studium hingewiesen, die nur durch einen entsprechend intensiveren Einsatz nachgeholt und ausgeglichen werden können.

Unter dieser Prämisse, die im Profil der anonymen Verfasserin dieser Bewertung fehlt, kann die ausführliche Kritik an unserem Studiengang interpretiert werden.

Der „als unangenehm empfundene Leistungsdruck“ basiert auf dem durchschnittlichen studentischen Arbeitsaufwand (Workload) in einem Semester Vollzeitstudium (1 ECTS = 25 bis 30 Stunden; 30 CP pro Semester = 750 bis 900 Stunden pro Semester). Diese Arbeitsbelastung ist in der Studien- und Prüfungsordnung hinterlegt und in Master-Vollzeitstudiengängen üblich. Das Pensum der ECTS-Leistungspunkte ist in diesem Zusammenhang eine allgemeine Richtlinie, da bekanntermaßen nicht jede:r Studierende identische Voraussetzungen mitbringt. Das Curriculum im Wintersemester 2022/23 stellte diesbezüglich keinen Sonderfall dar. Die Lehrveranstaltungen entsprachen im Querschnitt der seit Jahren gebräuchlichen Praxis und dem in Innen/Architekturstudiengängen üblichen Leistungsanspruch.

Im Fall einer attestierten Krankheit können Studienleistungen selbstverständlich dem üblichen Prozess entsprechend nachgeholt werden.

Die Kritik, dass einzelne Lehrende mangelhaftes Englisch sprechen, wurde von den entsprechenden Personen durch Belegen von Sprachkursen aufgenommen.

Der Studiengang weist in Interviews sowie bei der Einführungsveranstaltung ausdrücklich darauf hin, dass es sich um ein Vollzeitstudium in Präsenz handelt. Dies ist keine willkürliche Festlegung, sondern wesentliche Grundlage für die Annahme eines Studienplatzangebots. Dass die Arbeit neben dem Studium mit den Ansprüchen eines Vollzeitstudiums kollidiert und zwangsläufig zu gefühlter oder tatsächlicher Überforderung führen muss, ist evident. Der Umstand, parallel zum Lehrplan des ersten Studiensemesters auch das zweite Semester im Ausland vorzubereiten, verleiht unserer Empfehlung zusätzlich Nachdruck.

Hohe Lebenshaltungskosten in Stuttgart, über die verschiedene Stellen regelmäßig informieren, stehen bereits zum Zeitpunkt der Bewerbung fest und sollten in die Entscheidung, ein mögliches Studienplatzangebot anzunehmen, einbezogen werden. Zusätzlich wird auf der Website explizit auf höhere Kosten aufgrund der internationalen Ausrichtung für Kooperationen, Workshops, Exkursionen und Austauschsemester hingewiesen. Es ist deshalb vollkommen richtig, dass weniger kostenintensive Master-Studiengänge existieren. Von Seiten des Studiengangs wird keine „Verschuldung erwartet“, sondern der eigenverantwortliche Umgang mit diesen Informationen bei der Studienwahl empfohlen.

Bezüglich eines „außerplanmäßigen Auslandssemesters“ wurde der betreffenden Studierenden mehrmals, ausführlich und transparent von verschiedenen Verantwortlichen erläutert, dass der IMIAD exklusiv mit bestimmten Partnerhochschulen kooperiert. Die aktuelle Konstellation wird auf unserer Website klar kommuniziert und ist in einer vertraglichen Vereinbarung hinterlegt. Daher ist es nicht möglich, das Auslandssemester an einer anderen Hochschule zu absolvieren.

Die Gründe für unsere Empfehlung, das Master-Studium nach Möglichkeit innerhalb der Regelstudienzeit zu absolvieren, werden allen Studierenden in der Einführungsveranstaltung sowie per E-Mail ausführlich und transparent dargelegt und sind weder manipulativ noch willkürlich. Den Studierenden steht es dennoch frei, einzelne Module auf eigene Verantwortung erst in einem späteren Semester zu belegen. Wir sind bestrebt in vier Semestern Master-Studium eine Bandbreite unterschiedlicher interessanter und relevanter Entwurfs- und Seminarthemen anzubieten. Individuelle Abweichungen sind möglich, beeinträchtigen dieses Spektrum jedoch, weil durch die Zulassung zum Wintersemester ein überwiegender Teil der Lehrveranstaltungen nur einmal im Jahr angeboten wird und beim Nachholen einzelner Module in höheren Semestern Überschneidungen mit anderen zu belegenden Kursen nicht ausgeschlossen werden können. Das reguläre Studium ist deshalb für Studierende und Studiengang der Idealfall und hilft dabei, die hohen Kosten des Studiums auf vier Semester zu beschränken.

Das „offene Ohr“ für unsere Studierenden sind neben dem persönlichen Gespräch die Studienkommissionen. Dieses Gremium aus Semestersprecher:innen und Vertreter:innen des Studiengangs, das regelmässig zur Verbesserung der Lehre berät, bietet Gelegenheit, Wünsche und Verbesserungsvorschläge zu äußern und wurde von der betreffenden Studierenden auch genutzt.

Wir bedauern die Entscheidung, können die Gründe für einen Studienabbruch in diesem Fall jedoch nachvollziehen – zwar nicht in Ton und Inhalt, aber im Fazit. Allen Studieninteressierten, insbesondere denjenigen, die kein Bachelor-Innenarchitektur-Studium absolviert haben, sei die Lektüre unserer Stellungnahme empfohlen, um falschen Erwartungen bzw. Enttäuschungen vorzubeugen.

Seit dem Wechsel der Studiengangsleitung zum Wintersemester 2021/22 werden unsere Lehrinhalte bewusst auf neue inhaltliche Schwerpunkte, darunter Ressourcenbewusstsein im Bauwesen, Einsatz digitaler Technologien für Visualisierung und Fertigung sowie Social Interior Design ausgerichtet. Dieser Prozess ist weder abgeschlossen noch perfekt, aber es ist unser Ziel in der Lehre relevante Themen zu behandeln und allen Studierenden ein gut strukturiertes und erfolgreiches Master-Studium zu ermöglichen. Die entsprechende Diskussion in der Studienkommission am 19. April 2023 war konstruktiv und wird zu weiteren Verbesserungen führen.

Dass ein erfolgreiches Master-Studium gelingen kann, belegt eine Auswahl sehr guter Studienarbeiten auf unserer Website.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
24.04.2023

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.3
Anonym , 12.08.2023 - Interior Architectural Design (M.A.)
3.4
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4.7
Karsten , 27.04.2021 - Interior Architectural Design (M.A.)
2.3
Annika , 04.03.2021 - Interior Architectural Design (M.A.)

Über K.

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich habe abgebrochen
  • Begründung:Meine Entscheidung zu gehen fiel mir noch leichter, nachdem im persönlichen Gespräch fast 50% meines Jahrgangs offen zugaben, ihre Entscheidung den IMIAD begonnen zu haben, auch bereuen (diesen aber vermutlich wegen ihrer Herkunft aus Stuttgart beenden werden). Auf diese Art und Weise möchte ich kein Masterstudium absolvieren. Ich möchte in meiner Spezialisierung unterstützt werden, nicht dafür kämpfen müssen.
  • Studienbeginn: 2022
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Stuttgart
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 17.03.2023
  • Veröffentlicht am: 17.03.2023