Naturwissenschaftliche Forensik Studium
Die Forensik bietet Dir die Chance, wissenschaftliche und analytische Interessen mit Deiner Begeisterung für Detektivgeschichten zu verbinden. Denn als Forensiker lieferst Du den Ermittlern wichtige Puzzleteile zur Aufklärung eines Falles, indem Du gefundene Spuren mit moderner Laborausrüstung untersuchst. Neugierig geworden? Dann lies unbedingt weiter!
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Im Bachelor Studium der Naturwissenschaftlichen Forensik beschäftigst Du Dich mit der Sicherung und Auswertung analoger und digitaler Spuren. In der Regel legt Dein Studium den Schwerpunkt auf einen dieser beiden Bereiche: entweder Spuren an realen Tatorten oder Cybercrime im Internet.
In beiden Fällen vermittelt Dir das Studium die Grundlage der forensischen Methode und Arbeitsweise. Die zentralen Säulen des Faches sind Chemie, Biologie, Materialkunde und Recht. Dir begegnen meist folgende Inhalte:
- Spurentypen, -sicherung und -modellierung
- Kriminalistische Methode
- Grundlagen der Tatortarbeit
- Elementarmathematik, Statistik, Algebra
- Pharmakologie und Toxikologie
In der Forensik gehst Du davon aus, dass jeder Mensch in seinem Handeln Spuren hinterlässt, egal ob es sich um Fußabdrücke, Hautschuppen oder IP-Adressen handelt. Du lernst nicht nur verschiedene Arten von Spuren kennen, sondern erwirbst Kenntnis darüber, wie Du sorgfältig mit ihnen umgehst, um den Tatort nicht zu verhunzen.
Studierst Du mit dem Schwerpunkt Digitale Forensik, vertiefst Du nach den Grundlagen der Allgemeinen Forensik Deine Computerkenntnisse. Hier beschäftigst Du Dich beispielsweise mit IT-Sicherheit und Datenrekonstruktion von beschädigter Hardware.
Möglichkeiten für individuelle Schwerpunkte bieten Dir verschiedene Wahlpflichtveranstaltungen, mit denen Du Dich zum Experten für verschiedene Bereiche der Forensik fortbilden kannst. Beispielsweise kannst Du Dich auf Methoden wie wissenschaftliche Fotografie spezialisieren oder Deine Kenntnisse in der Genanalyse verbessern.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf & Abschluss
Dein Bachelor Studium Naturwissenschaftliche Forensik dauert 6 Semester. Du besuchst eine Kombination aus theoretischen Vorlesungen und anwendungsorientierten Übungen. Sehr früh arbeitest Du parallel zu festen Veranstaltungen an Projektarbeiten, die sich stark am späteren Berufsleben orientieren. Hier wertest Du bereits erste analoge und digitale Spuren aus.
Dein Studium ist gesäumt von regelmäßigen Praktika und Laborarbeiten, um Einblicke in die verschiedenen Arbeitsfelder der Forensik zu bekommen, wie beispielsweise die Analyse von Metallkratzern oder Auswertung von Hautfetzen. In der Regel warten im 5. und 6. Semester größere Praxisphasen auf Dich, die bis zu drei Monate dauern können.
Deine Module beendest Du überwiegend mit Klausuren. Gelegentlich fällt eine Labordokumentation an. Nach erfolgreicher Bachelorarbeit schließt Du das Studium als Bachelor of Science (B.Sc.) ab.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für das Studium Naturwissenschaftliche Forensik benötigst Du das Abitur oder die Fachgebundene Hochschulreife. Eine Qualifizierung über Deine berufliche Erfahrung ist ebenso möglich, beispielsweise durch eine abgeschlossene Ausbildung in einem einschlägigen Bereich. Das Studium ist nicht zulassungsbeschränkt.
Ist der Studiengang Naturwissenschaftliche Forensik der richtige für mich?
Du solltest eine Affinität für die Kernfächer der Forensik mitbringen: für Mathematik und Biologie. Aufgrund der internationalen Orientierung des Studiums sind gute Englisch-Kenntnisse hilfreich. Außerdem ist es die Go-To-Sprache für den IT-Sektor und die Cybercrime-Ermittlung. Wenn Du im Studium also einen Schwerpunkt auf Digitale Forensik anpeilst, können Dir Englisch-Skills helfen.
Abhängig von Deinem Einsatzgebiet brauchst Du einen starken Magen und solltest psychisch belastbar sein. Es kann gut sein, dass Du verschiedene Insekten aus Leichen pulst oder bei der Wiederherstellung von Festplatten mit verstörendem Bildmaterial konfrontiert bist.
Besonders wichtig ist aber, dass Du sorgfältig und gewissenhaft arbeitest. Unsauberkeiten können Fehler bei der Beweisauswertung bedeuten und in die Irre führen. Außerdem ist die genaue Dokumentation Deiner Analyse essentiell. Wenn Du unter Freunden als “pedantisch” gilst, also sehr genau, könnte Dir das von Nutzen sein.
Beruf, Karriere & Gehalt
- Kriminalämter
- Staatsanwaltschaften
- Zollbehörden
- Polizei
- Sicherheitsunternehmen
Deine Expertise als studierter Forensiker ist in Bereichen gefragt, in denen es um rechtlich relevante oder sensible Daten geht. Die Kenntnisse in Allgemeiner Forensik qualifizieren Dich für die Arbeit in verschiedenen Laboreinrichtungen, während der Schwerpunkt in Digitaler Forensik Dir Türen in IT-Unternehmen öffnet. Mögliche Anlaufstellen für Deine Bewerbung sind:
- Kriminalämter
- Staatsanwaltschaften
- Zollbehörden
- Polizei
- Sicherheitsunternehmen
Den Großteil Deiner Zeit verbringst Du mit Analysen im Labor oder vor dem Computer. Was Du tatsächlich machst, unterscheidet sich stark von Deinem Schwerpunkt. In der forensischen Ballistik beschäftigt Dich beispielsweise die Analyse von Einschusslöchern und Projektilen. In der Entomologie hingegen versuchst Du, von Insektenlarven auf das Alter einer Leiche zu schließen.
Die Beamtenstellen in Kriminalämtern sind in der Regel hart umkämpft. Eventuell ist hierfür eine Promotion ausschlaggebend. Die Gehaltsangaben schwanken stark. In der Regel steigt Dein Einkommen nach den ersten Jahren Berufserfahrung sehr stark an. Als polizeilicher Forensiker liegt Deine Gehaltsspanne zwischen 2.200 €¹ und 12.000 €¹ im Monat. Als IT-Forensiker erwarten Dich am Monatsende zwischen 3.300 €¹ und 9.500 €¹ brutto.
Wo kann ich Naturwissenschaftliche Forensik studieren?
Studiengänge der Naturwissenschaftlichen Forensik bieten in Deutschland nur Fachhochschulen an. Die Standorte und Angebote sind sehr begrenzt.