Verloren in einem schlechten System...

...ist man an der TU Chemnitz im Psy.-Bachelor. Kritisches Denken lernt man hier nicht. Die Dozenten und auch andere Mitarbeiter sind im Schnitt nur teilweise kritikfähig. Obwohl einige sehr kompetent und auch zwischenmenschlich ganz wunderbar sind, werden Studis im BA hier insgesamt nicht ernst genommen, eher wenig geachtet, dafür bekommt man aber gerne mal einen paternalistischen Ratschlag, z.T. auch über Höflichkeitsgrenzen hinweg. Und man wird quasi dazu erzogen, die Dinge so laufen zu lassen, wie sie laufen und akzeptiert diese wenig gleichrangige und unerwachsene Rolle. Das wird auch erwartet. Kein Wunder also, dass die TU Chemnitz in diesem Fach immer so gut bewertet wird. Wir finden hier alles toll, kennen unsere Rechte kaum, widersprechen selten und lernen, dass die andere Seite sehr mächtig ist. Es gibt keine Feedback-Möglichkeit bei den Beratungsangeboten, die nicht unabhängig sind, sondern häufig von Entscheidungsträgern angeboten werden und oft inkompetent arbeiten. Es gibt keine ernstnehmbare Beratung für Studis mit Handicap. Was Inklusion angeht, lebt diese Uni noch in der Steinzeit. Die meisten Seminare sind klassische Referate-Seminare, ohne, dass das Referieren, wie auch viele andere Soft Skills, irgendwo ausreichend vermittelt würde, so das alle auf einer Kompetenz-Ebene wären. Die Tutoren sind sehr unterschiedlich, manche hervorragend, selten sogar besser als die Dozenten, manche ganz furchtbar schlecht. Das Lernpensum ist zu groß. In manchen LVs müssen Studis mit sehr schlechten Bedingungen leben, z.B. zu wenig PC-Arbeitsplätzen. Der Studienablauf ist z.T. unrealistisch vorgeplant und zu verschult. Die Informationslage insgesamt ist eher schlecht - oft muss man sehr vieles bei Mitarbeitern in Lehre und Verwaltung erfragen, was leicht durch ordentliche FAQ-Seiten beantwortet werden könnte. Gleichzeitig beschwert sich die Gegenseite über ein zu hohes E-mail-Aufkommen in den Postfächern. Es ist ein sehr spannendes Fach, viele Professoren und Mitarbeiter sind großartige Kenner ihres Fachgebiets und einige Mitarbeiter sind auch sehr sympathische Menschen. Um so mehr ist es schade, dass die Studis hier insgesamt so wenig für voll genommen werden, die Beratungen so schlecht sind, manche Ausschüsse sehr schlecht arbeiten, Inklusion kaum stattfindet, man sich um so vieles völlig alleine kümmern muss, weil es keine kompetenten Ansprechpartner gibt, und so sehr auf traditionelle Methoden gesetzt wird. Ich würde mich immer wieder für das Fach entscheiden, aber nie wieder für diese Uni. Und dem CHE-Ranking glaube ich kein Wort mehr.