No risk no fun - oder etwas nicht?

Eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Einerseits punktet der Studiengang mit einem einzigartig innovativen Spektrum an Fächern, das erstaunlich viele (Teil)Bereiche der Neurowissenschaften abdeckt. (Psychologie, Philosophie,Neurobiologie,Informatik,..) Andererseits scheint 1.) die weitere Aussicht in den Neurowissenschaften kaum bis gar nicht gegeben zu sein (es wir einem geraten abzubrechen, sollte man einen M.Sc erwägen) 2.) die Verwaltung keine Rücksicht auf vorhandene Kapazitäten zu nehmen, sodass in einem NC Studiengang wie diesem seit 2 Jahren ausnahmslos jeder angenommen wird (90-100 Leute in einem Seminar, das für circa 40 ausgelegt ist) - die Professoren und damit die Qualität leiden darunter, so gut es auch gemeint ist 3.) das Programm PNK leider noch nicht vollends ausgereift zu sein. Dies bezieht sich vor allem auf die teils fehlende Absprache, Koordination und Kommunikation zwischen den involvierten Bereichen sowie den Mangel an späteren Perspektiven, die dem Inhalt des Studiums halbwegs entsprechen. 4.) die Möglichkeit, nebenbei noch Kurse zu belegen einem Mythos zu gleichen (sollte man sich für Kurse eines ebenfalls NC beschränkten aber verwandten Studiengangs interessieren bsp Psychologie). Die Chancen später einen bestimmten Masterplatz zu ergattern, lässt sich also wirklich nur bedingt (!) beeinflussen und obliegt mehr der Willkür als dem Willen.
Ich kann also jedem nur ans Herz legen, der diesen Studiengang ernsthaft in Erwägung zieht, sich zunächst vollends bewusst darüber zu werden, ob man mit der Bürde, einen so neuen und entsprechend unbekannten Studiengang zu wählen, studieren kann. Denn das impliziert mehr als nur Offenheit und Innovation, nämlich auch die Ungewissheit, in späteren Masterprogrammen anerkannt zu werden und eine Tätigkeit als jemand, der nichts Halbes und nichts Ganzes (in den Augen anderer) studiert hat, zu finden. Nichtsdestotrotz lässt sich sagen, dass Interessenten der Philosophie, insbesondere der Neurophilosophie, hier eine fruchtbare, bereits spezialisierte Grundlage geboten kriegen! Zudem befindet sich das Programm auch noch in den Anfängen, sodass die weitere Ausbesserung und interne Vernetzung ggf nur eine Frage der Zeit ist.
Ps: Bitte glaubt nicht der Darstellung des Studiengangs auf der offiziellen Homepage. Abgänger in die Psychologie sind prozentual kaum ausfindig zu machen (siehe B.A und M.SC-Problematik) und dienen wohl mehr dazu, Studierende anzulocken. Der Master Integrative Neuroscience bedarf auch einiger zusätzlichen Kurse, die man grundsätzlich nur unter der Hand besuchen und absolvieren darf. Selbst dann steht noch offen, ob das Prüfungsamt diese überhaupt genehmigt. Ich wiederhole mich: Ihr habt damit keine berufliche Gewissheit und keinen Anspruch auf einen M-Sc. Man unterschätzt dies doch gerne in seiner Bedeutung. Zumindest habe ich den Fehler begangen.