Man bekommt, was man erwartet

Allgemeine Verwaltung (LL.B.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    5.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.0
Die Dozenten sind fast alle wirklich human und teilweise sehr gut. Gut erreichbar, immer gesprächsbereit und kooperativ.

Die Lehre ist hauptsächlich Frontalunterricht. Gepaart mit teilweise recht langen Tagen zum Ende des Semesters schlaucht das. Aber gerade zu Beginn des Semesters (Warum auch immer) kann man oft mit eher kurzen Tagen (8:00-13:15 oder gar 11:30) rechnen. Der Stressfaktor ist somit wie für Unis üblich eher auf den Zeitraum um das Semesterende begrenzt.
Die Lehrveranstaltungen sind verpflichtend.

Die Inhalte der Lehre variieren von Modul zu Modul und teils von Dozent zu Dozent stark. Mal hat man 4h staubige Rechtstheorie im Frontalunterricht und schläft halb (oder ganz) ein und mal hat man spannende Gruppendiskussionen über aktuelle Themen und die Zeit vergeht wie im Flug. Natürlich ist das auch Abhängig vom Interesse.

Das führt zum nächsten Punkt. Die Inhalte sind extrem breit gefächert. Wer Allgemeine Verwaltung kauft bekommt sie auch. Von Psychologie und Kommunikationswissenschaft über Datenbanken, BWL, Baurecht und Verwaltungsrecht bis hin zu interkulturelle Kompetenz, Europarecht und Finanzverwaltung. Und das alles in 4 kurzen Theoriesemestern. Alles oberflächliche Druckbetankung.

Und zu jedem Modul gibt es eine Prüfung (Insgesamt 21) die bestanden werden müssen. Meistens in Form einer 3-4-stündigen Klausur (4-6 pro Semester innerhalb von 2 Wochen). Alternativ kommen Hausarbeiten oder mündliche Prüfungen (20 Minuten) vor. Diese alternativen sind in meinem Jahrgang aber nur 4x eingetreten.
Die Prüfungen sind meist so aufgebaut, dass man sie ausschließlich mit dem Wissen der Lehrveranstaltungen bewältigen kann. Eine besonders hohe Durchfallquote ist nur in ausgewählten, wenigen Modulen sichtbar. Die meisten kommen beim ersten Mal durch. Endgültig raus fliegen nur einzelne Studenten.

Die HSF hat vergangenes Semester auf ein papierloses Studium umgestellt. Es gibt keine gedruckten Unterlagen mehr. Alle Inhalte sind auf der Plattform Ilias zu finden. Das funktioniert mittlerweile sehr gut. Mitschriften erfolgen bei den Meisten per Laptop oder Tablet.

Einen Aspekt hat man nicht papierlos gestaltet. Jeder Student muss eine VSV Sachsen kaufen und regelmäßige Ergänzungslieferungen bezahlen (2-3 pro Semester) und einheften (3-6 Stunden Arbeit). Die Kosten variieren je nach Umfang der Ergänzung stark.
Die VSV ist in den Prüfungen ein zugelassenes Hilfsmittel. Daher muss man sich mit dem Werk zumindest vor den Prüfungen auseinandersetzen. Während des Semesters muss jeder selbst entscheiden, ob die Arbeit mir der VSV geübt werden soll oder das Internet als Rechtsquelle reicht. Ich für meinen Teil kann bisher bestätigen, dass es ausreicht kurz vor der Prüfung wichtige Gesetze im Werk zu markieren und das Ding ansonsten zuhause zu lassen.

Onlinelehre ist an der HSF nicht zu erwarten. Während der Pandemie wurde diese umfangreich genutzt. Mittlerweile ist das Studium aber wieder fast 100% in Präsenz. Es gibt einzelne Ausnahmen. Ob das gut oder schlecht ist muss jeder selbst bewerten. Ich bin froh über Präsenzlehre. Ich bekomme mehr mit, kann besser interagieren und genieße den täglichen, persönlichen Kontakt mit Studenten und Dozenten.

Die Ausstattung der Zimmer ist technisch gut. An jedem Platz gibt es eine Steckdose und einen USB-Ladeanschluss. Es gibt in jedem Raum einen großen Bildschirm und eine multimediale Tafel. Die technische Kompetenz der Dozenten ist mittlerweile auch so ausgeprägt, dass nur noch selten Probleme auftreten.

Bei der Zuteilung der Räume muss man Glück haben. Das Haupthaus ist wunderbar. Allerding gibt es auch 2 Containergebäude. Diese sind eher eng, dunkel, schwer zu klimatisieren/heizen und haben den Charme einer Notunterkunft. alternativ kann man in den Nebenstandort am Rand der Stadt kommen. Dort ist die Anbindung schwer und man bekommt vom Campusleben gar nix mehr mit.

Die Größe der Kurse beträgt ca. 24 Leute. Damit kann man leben.

Es gibt die Möglichkeit der Unterbringung in der Stadt. Leider weit ab vom Zentrum. Eine gute Busverbindung ist nicht vorhanden. Ein Radweg auch nicht. Viele Studenten stehen somit morgens und am Nachmittag (insbesondere am Freitag) regelmäßig im Stau. Die Parkplatzsituation ist auch prekär.

Zu der Unterbringung selbst kann ich nur wenig sagen. In der Regel sind es 3er WGs. Die Gebäude bieten den Charme eines Wohnheims. Man sollte nicht viel erwarten. Aber man kann es aushalten. Die Kosten betragen aktuell 180 Euro.

Auf dem Hauptcampus gibt es eine Mensa. Sie ist zu Stoßzeiten gut besucht. Ich selbst habe dort nicht oft gegessen, war aber zufrieden, wenn doch.

Die Bibliothek habe ich bisher nur zur Einführungsrunde besucht. Wie gesagt, die Klausuren erfordern keine extra Recherche. Für Hausarbeiten oder die Abschlussarbeit sollte man eher größere Bibs aufsuchen.

Das Studentenleben ist sehr eingeschränkt. Die Studenten organisieren ab und zu abendliche Partys im Wohnheim. Allerdings immer mittwochs. Warum? Weil spätestens Freitag nach 16 Uhr so gut wie alle verschwinden. Die meisten fahren zur Familie oder in die eigene Wohnung. Die Stadt selbst ist keine typische Studentenstadt. Man darf keine Infrastruktur oder einen Altersschnitt wie in Leipzig, Dresden und Co. erwarten.

Der Flirtfaktor an der HSF ist demensprechend unterdurchschnittlich. Pärchenbildungen sind mir kaum aufgefallen. Da ich persönlich nicht im Wohnheim gelebt habe kann das natürlich an meiner Wahrnehmung liegen.

Die Einstellungsbehörden sind hit or miss. Es gibt gut organisierte Behörden, die euch gut durchs Studium begleiten. Es gibt aber auch negative Beispiele mit ständig wechselnden Ansprechpartnern, wenig Kommunikation und vielen Vorgaben. Glückssache.

Die Praxissemester (das 3. und 6.) sind mit viel Eigenverantwortung zu organisieren. Jedes Semester muss man an 2 verschiedenen Stellen in vorgebebenen Bereichen (z.B. Querschnitt und Eingriffs- oder Leistungsverwaltung) absolvieren. Und man muss von den 4 Einsätzen je 1x kommunal und 1x staatlich eingesetzt werden. Mehr Vorgaben macht die HSF nicht.

Die Suche nach dem Praxisplatz hängt von der eigenen Behörde ab. Bis auf das staatliche Pflichtpraktikum wurde mir immer ein vorgegebener Einsatzplan (Zeiträume, Ämter, Ansprechpartner, ...) vorgelegt. Natürlich war ich damit nicht immer zufrieden. Ob man sich in so einer Situation mit dem künftigen Arbeitgeber streiten will ist jedem selbst überlassen.
Das andere Extrem sind Behörden, die ihre Studenten bei der Praxissuche nicht unterstützen. Auch das kommt vor und kann Probleme ergeben, sofern man sich bei der Suche schwer tut.

Es erfolgt eine monatliche Bezahlung durch die Einstellungsbehörden. Hier gibt es bis heute leider starke Unterschiede je nach Behörde (bis zu 20% mehr). Aber eine Bezahlung ist für Studenten trotzdem sehr gut.
Die Höhe bewegt sich aktuell ca. bei 1000-1200 Netto.

Leider muss man aufgrund dieser Investition seitens der Behörden beim Vertragsschluss akzeptieren, dass man nach dem Studium für 3-5 Jahre einseitig verpflichtet ist in der Behörde zu arbeiten, sofern es von der Behörde gewünscht ist.
Sollte man das Studium abbrechen, nicht bestehen (da gibt es aber Grenzen, wofür man verantwortlich gemacht werden kann) oder der Verpflichtung 3-5 Jahre nicht in der Behörde zu arbeiten, muss man einen Großteil der Investition der Behörde zurückzahlen. Also einen hohen 5-stelligen Betrag.

Fazit
Das Studium ist alles in allem gut, aber nicht perfekt.
Die Schwierigkeit ist angemessen.
Es gibt finanzielle Anreize wie die Bezahlung und die günstige Wohnung.
Die berufliche Perspektive ist gut.
Ich kann das Studium weiterempfehlen.
  • Siehe oben.
  • Siehe oben.

Philip hat 16 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Gibt es organisierte Studentenpartys?
    Ich bin der Auffassung, dass es nur selten organisierte Studentenpartys gibt.
    56% meiner Kommilitonen geben an, dass unsere Hochschule eine Partyhochburg ist.
  • Wie beurteilst Du die Lage der Hochschule?
    Ich sage, die Hochschule liegt leider am Ende der Welt.
    65% meiner Kommilitonen sind der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.
  • Wie schön ist der Campus?
    Den Campus finde ich ganz ok.
    Auch 55% meiner Kommilitonen finden den Campus ganz ok.
  • Wie kommst Du mit Deinen Kommilitonen zurecht?
    Ich habe hier meine Leute gefunden, mit denen ich gut zurecht komme.
    Auch 64% meiner Kommilitonen haben hier ihre Leute gefunden, mit denen sie gut zurecht kommen.
  • Gibt es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe der Uni?
    Ich bedauere es, dass es keine Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt.
    69% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt.
  • Wie praxisnah ist Dein Studium aufgebaut?
    Mein Studium bietet eine ausgewogene Mischung zwischen Theorie und Praxis.
    Auch 56% meiner Kommilitonen beurteilen ihr Studium als ausgewogen zwischen Theorie und Praxis.
  • Wie sind Deine Berufsaussichten nach dem Studium?
    Ich rechne mit traumhaften Berufsaussichten nach dem Studium.
    Auch 93% meiner Kommilitonen rechnen mit traumhaften Berufsaussichten.
  • Kommen die Dozenten aus der Praxis?
    Viele meiner Dozenten kommen aus der Praxis.
    Auch 60% meiner Kommilitonen geben an, dass viele Dozenten Praxiserfahrung haben.
  • Werden Vorlesungen häufig abgesagt?
    Nur in Ausnahmefällen werden Vorlesungen bei uns abgesagt.
    Auch 79% meiner Kommilitonen sagen, dass nur in Ausnahmefällen Vorlesungen abgesagt werden.
  • Fühlst Du Dich während Deines Studiums gut betreut?
    Für mich ist die Betreuung während des Studiums ok.
    Auch für 42% meiner Kommilitonen ist die Betreuung während des Studiums ok.
  • Hast Du einen Studentenjob?
    Ich habe keinen Studentenjob.
    Auch 91% meiner Kommilitonen haben keinen Studentenjob.
  • Hast Du während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant?
    Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
    Auch 100% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
  • Würdest Du diesen Studiengang nochmal wählen, wenn Du eine Zeitmaschine hättest?
    Ich bin mir unsicher, ob die Wahl meines Studiengangs richtig war.
    53% meiner Kommilitonen würden diesen Studiengang nochmal wählen.
  • Gibt es in Deiner Hochschule ausreichend Orte zum Lernen?
    Für mich gibt es genug Orte zum Lernen in der Hochschule.
    Auch 82% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es genug Orte in der Hochschule gibt um in Ruhe zu lernen.
  • Pendeln viele Deiner Kommilitonen am Wochenende in die Heimat?
    Viele meiner Kommilitonen pendeln am Wochenende in die Heimat.
    Auch 100% meiner Kommilitonen sagen, dass Viele am Wochenende in die Heimat pendeln.
  • Hast Du bereits ein Auslandssemester absolviert?
    Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
    Auch 96% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Nancy , 06.04.2024 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
3.4
Max , 15.03.2024 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
3.9
Anonym , 11.03.2024 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
3.2
Paula , 12.11.2023 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
4.6
Cora , 04.11.2023 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
3.6
Janine , 17.09.2023 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
2.1
Hugo , 01.09.2023 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
3.4
Lara , 29.08.2023 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
4.1
Vincent , 15.08.2023 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)
3.3
Jan , 29.07.2023 - Allgemeine Verwaltung (LL.B.)

Über Philip

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 5
  • Studienbeginn: 2021
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Meißen
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 09.02.2024
  • Veröffentlicht am: 15.02.2024