Meine Erfahrung

Der Studiengang mit dem Titel „No Doubt: About Decisions“ (geleitet von zwei fähigen Gestalter*innen sowie einer Designtheorie-Professorin) klang vor Beginn vielversprechend. Leider merkte man schnell, die geteaserten Inhalte waren so nicht existent.

Ich habe einige Erfahrungen an Hochschulen gemacht, aber nie eine so schlechte Betreuung erfahren wie in diesem Masterstudiengang.
Zunächst kann man sich seine*n Betreuende*n nicht je nach Thema der Thesis selbst aussuchen. Es gibt vorhergesehene Profs, die den jeweiligen Master leiten. Selbstverständlich kann meiner Meinung nach auf diese Weise keine gute Betreuung stattfinden, da niemand Experte/-in für alles sein kann.
Das Konzept des Studiums war eigentlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Der Fokus lag viel zu viel auf der Theorie. Wissenschaftliche Arbeiten mussten verfasst werden, mit zu hohem Anspruch für ein Kommunikationsdesign Studium, wie ich finde. Teilweise fragte man sich, ob man Soziologie oder Gestaltung studiert. Man bekam den Druck zu spüren, dass man „doch endlich mal ins Gestalten kommen soll“.
Es gab zudem zu viele kleinere Projekte, statt dass der Raum gegeben wurde, sich mit der eigenen Masterarbeit zu beschäftigen. Die vorgesehenen drei Semester Zeit für ein eigenes Projekt mit dem Schwerpunkt Typografie waren letztendlich eher eins.
Im letzten Semester, welches eigentlich das wichtigste sein sollte, da man sich erst in diesem intensiv mit der Thesis beschäftigen konnte, gab es absurderweise lediglich drei Feedback-Termine. Natürlich sollten Master-Studierende in der Lage sein, selbstständig zu arbeiten, jedoch hätte man sich die Betreuung (und somit eigentlich das Studium) so auch sparen können. Bei den einmal pro Monat stattfindenden Feedback-Terminen hatte man das Gefühl, den Profs zunächst erstmal erneut erklären müssen, womit man sich überhaupt in seiner Thesis beschäftigte. Es erfolgte also zunächst eine Zusammenfassung, woran man so in den letzten Wochen gearbeitet hat. Natürlich konnte hierauf kein hilfreiches Feedback folgen, wenn die Betreuenden überhaupt nicht in die Prozesse und Probleme involviert sind. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass sie sich besonders für die Projekte interessierten. Man bekam also wenig Hilfestellung, sondern hoffte nur, dass die eigene Arbeit irgendwie gut ankam.
Die Planung war außerdem teils nicht besonders strukturiert. Stattdessen war der (zeitliche) Druck enorm. Alles in allem ein Konzept, das so in keinster Weise aufging. Im Nachhinein wünschte ich mir, ich hätte die eineinhalb Jahre sinnvoller genutzt.