Learning by doing

// Studienverlauf
Das Studium ist aufgeteilt in sieben Semester Regelstudienzeit. Die ersten zwei Semester sind Grundstudium, die Kurse sind dabei vorbestimmt, sehr praxislastig und man probiert dadurch im ersten Jahr alles einmal aus. Das fande ich persönlich sehr positiv. Man lernt dadurch alles einmal kennen und weiß danach besser, was einen interessiert und was eben nicht.
Ab dem 3. Semester wählt man seine Kurse dann selbst. Die Auswahl ist eigentlich recht groß, allerdings wiederholen sich die Kurse inhaltlich und die Themen könnten teilweise mal geupdatet werden. Pickt man sich seine Themenfelder raus, wird aber eigentlich jeder fündig und es sind (gerade ab dem 5. Semester) auch immer mal wieder coole Highlights dabei ... Am Ende hängt es meistens sowieso davon ab, was man selbst aus dem Kurs macht. Die Kurse sind eigentlich fast immer projektbezogen, recht frei und verlangen eigenständiges Arbeiten. Die Theorie und der Input in den Kursen ist meistens sehr spärlich, man zeigt stattdessen woran man gerade arbeitet.
Das war etwas, was mich am Anfang eher frustriert hat. Es gibt wenige Sachen die einem so richtig "beigebracht" werden können... stattdessen ist das Studium eher learning by doing. Das liegt meiner Meinung nach aber nicht an der Hochschule sondern am Studiengang und der Thematik allgemein. Man gewöhnt sich aber recht schnell daran und das Feedback und die Tatsache Projekte eigenständig zu stemmen, ist etwas aus dem man sehr viel mitnehmen kann und von dem das Studium lebt. Die Korrekturen sind je nach Prof auch sehr hilfreich und das, wovon ich persönlich am meisten lernen kann!

Leider muss man sagen, dass gerade Kurse, die sich mit Webtechnologie etc. außeinandersetzen, im Semester nur vereinzelt angeboten werden. Ein Punkt, der meiner Meinung auf jeden Fall viel stärker gefördert werden sollte. Ein Punkt, an dem die Hochschule aber auch schon arbeitet.

Die Semester sind meistens auch schneller vorbei, als man kucken kann. Es kommt in unserem Studiengang recht häufig vor, dass manche einige Semester über die Regelstudienzeit hinaus studieren, da sieben Semester für all das, was man lernen kann, nicht unbedingt lange sind — das kann man sich am Ende aber alles so legen, wie man möchte.

// Praxisemester
Das 5. Semester ist als Praxissemester vorgesehen, was ich persönlich extrem sinnvoll finde. Man muss sich dadurch schon während dem Studium mit dem Thema Arbeitsplatz, Bewerbung, Portfolio,... außeinandersetzen und egal wie gut die Hochschule sein mag: auf die Arbeitswelt vorbereiten kann man sich am Ende nur, wenn man auch wirklich Praxiserfahrung sammelt.

// Die Werkstätten
Die Werkstätten sind super! Neben einer Buchbindewerkstatt, gibt es hier noch eine Druckerei, Hoch- und Tiefdruck, Siebdruck, Holzwerkstatt und eine Modellbauwerkstatt mit einem Lasercutter, CNC-Fräse, Kreissäge,...
Mehr als genug Platz um sich auch in privaten Projekten kreativ auszutoben. Je nach dem, wie man sich das Studium legt und wie viele Kurse man wählt hat man dafür neben dem Studium auch noch genügend Zeit.

// Die Hochschule
Der Standort Holzstraße an sich ist eher klein und das Gebäude mag von außen vielleicht etwas unfreundlich wirken. Der Innenhof läd aber im Sommer nur dazu ein draußen zusammen mittag zu essen, es läuft oft Musik und man kann in der Sonne die Füße hochlegen. Die Mensa ist mal so mal so... alles in allem sehr günstig, aber dementsprechend auch nicht immer lecker und hat eine sehr kleine Auswahl. Der Standort liegt aber direkt in der Altstadt und man kann bequem alle Imbissbuden und Restaurants in 5 Minuten zu Fuß erreichen oder sich eigenes Essen in der Mikro warm machen.
Der AStA und die Fachschaften planen regelmäßig spaßige Events für die Studis.
Am Rhein ist man auch in weniger als 5 Minuten. Der Sommer ist daher super entspannt und man trifft sich oft nach der Vorlesung noch entspannt am Rhein zum Grillen oder auf ein Bierchen :)