Zu theorielastig

Ich studiere Grundschullehramt mit den Fächern Mathematik, Biologie und Grundbildung Deutsch. Mit den Inhalten in Mathematik bin ich sehr zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass ich verstanden habe, welche Inhalte in den ersten vier Klassenstufen unterrichtet werden und wie ich diese didaktisch sinnvoll unterrichten kann. Bei meinem Deutschstudium sah dies leider ganz anders aus. Die Inhalte waren zu sehr auf die Fachwissenschaft konzentriert. Ich starte in fünf Monaten in mein Referendariat und habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich einem Kind das Lesen und Schreiben beibringen soll. Mit meinem Biologiestudium bin ich in Großem und Ganzen auch zufrieden. Die fachlichen Inhalte waren sehr interessant und wurden von guten Professor*innen gelehrt. Didaktisch wurden mir auch viele gute Impulse an die Hand gegeben.

Ganz allgemein war das Studium jedoch zu theorielastig. Die Pädagogische Hochschule profiliert sich damit, näher an der Praxis dran zu sein als die Universitäten, die auch Lehramtsstudiengänge anbieten. Das mag zwar richtig sein, dennoch bedarf es meiner Ansicht nach mehr Praxisphasen im Studium. Um eine gute Lehrkraft zu werden, benötigt man Erfahrungen im Umgang mit Kindern, man muss an seiner Rhetorik und Kommunikation arbeiten und lernen, welcher Unterrichtsstil zu Einem passt. Meiner Meinung nach werden im Studium zu wenig Möglichkeiten angeboten, diese Erfahrungen machen zu können.