Man muss eine Affinität zum Steuerrecht haben

Das duale Studium beginnt mit 2 Wochen, die man in seinem Ausbildungsamt verbringt. Dort hat man die Möglichkeit seinen Ausbildungsleiter, seine Kommilitonen und das Umfeld kennenzulernen. Anschließend geht es für 4 Monate nach Rotenburg a.d.F. Wer ein Einser-Abitur und/oder eine abgeschlossene Ausbildung / Studium hat und meint damit seine Intelligenz und seinen Fleiß unter Beweis gestellt zu haben, der wird in ROF (Rotenburg) eines besseren belehrt. Ganz egal, wie intensiv man lernt, wird man das Gefühl haben, nicht genug zu sein und wird nicht hinterherkommen. Viele bestehen nicht und die, die bestehen, bestehen knapp - haben also am Ende die Volksnote 4. Schön und gut, auch mit einer 4 besteht man am Ende die Laufbahnprüfung und ist verbeamtet. Der Weg dahin ist ein unglaublich langer, steiniger. Es ist nicht garantiert, dass man mit überdurchschnittlichem Lernaufwand besteht. Wenn man also die Zwischenprüfung oder gar Laufbahnprüfung nicht besteht, sind 3 wertvolle Jahre verloren gegangen. Dieses Risiko ist sehr hoch. Wer unbedingt verbeamtet werden will, kann es woanders auf einfacherem Wege. Bzw. was heißt einfach. Besser gesagt wäre auf FAIREREM Weg. Denn in Rotenburg schreibt man in einer Woche 5 jeweils 3-stündige Klausuren. Also an jedem Tag eine Klausur auf allerhöchstem Niveau. Wer bspw. eine nicht besteht, die restlichen 4 aber schon, der muss trotzdem alle 5 wiederholen. Faire Bedingungen sind was anderes. Wer dennoch überlegt zum Finanzamt zu gehen, dem rate ich unbedingt vorher ein Praktikum zu machen und sich vorab mit dem Steuerrecht vertraut zu machen. Alles Gute!