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Schade, ich dachte diese Uni wäre anders...

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.2
Liebe Leser/-innen, ich studiere nun knapp über 3 Jahre an dieser Universität, wodurch ich mir schon einen kleinen Überblick verschaffen konnte. Sinn des folgenden Artikels ist es den zukünftigen Bewerbern, aber auch den noch Studierenden, zu helfen, da ich nicht das Gefühl habe, dass an dieser Uni frei über jedes Thema mit den Verantwortlichen gesprochen werden darf.
Ich bin wahrscheinlich einer von wenigen Bewerbern gewesen, die ohne Vitamin B an einen von knapp 40 Studienplätzen gekommen sind. Weil ich selber schon im Auswahlgremium saß weiß ich, dass manche (nicht alle) Dozenten ihre Lieblinge, die sie schon teilweise vor dem offiziellen Bewerbungsverfahren kennen, annehmen.
So ist es nicht verwunderlich, dass einige Bewerber "zufälligerweise" einen bestimmten Prof. im Gespräch haben und die Kinder renomierter Persönlichkeiten auf dem zahnheilkundlichen Parkett (Freunde/ ehem. Kommilitonen manch unsrer Dozenten, "standespolitisch wichtige Personen") sich als Absolventen dieser "Uni" bezeichnen dürfen, denn wie wir alle Wissen sind Titel und akademische Graduierungen vererbbar.
Ich möchte mich aber nicht weiter negativ dazu äußern, da es einer privaten Universität freisteht, wen sie als Studenten annimmt und wen nicht.
Zur grundsätzlichen Unorganisiertheit und der Misskommunikation zwischen dem vorklinischen und klinischen Studienabschnitt und auch zwischen den Dozenten untereinander lässt sich sagen, dass am Ende des Tages die Studierenden eine leidtragende Rolle dabei übernehmen. Dies hat sich besonders in den letzten Jahren an den Noten und Durchfallquoten bemerkbar gemacht. Des weiteren, nachdem man nach den Prüfungen mit subjektiv bemessenen Bewertungskriterien endlich geschafft hat Patienten selbst zu behandeln, besteht keine Chancengleichheit was das Komplettieren des völlig überfüllten Leistungskataloges angeht.
In den letzten Jahren kam es immer mehr zu einem Studentenstau in der Klinik, da immer mehr Studenten gar nicht erst zum Staatsexamen zugelassen wurden, auch wenn durch unglückliche Umstände (unzuverlässige Patienten, Behandlungszimmerknappheit, Patientenmangel für spezielle Therapien,...) eine gewisse Anzahl von Punkten (Füllungen, Endos, Pfeilerzahnpräparationen,..), fehlt. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass niemand bevorzugt behandelt wird oder einzelne Aufsichten von der Studentenschaft aufgrund der Subjektivität bei den Bewertungen gezielt gemieden werden.
Es haben Assistenten im Studentenkurs Aufsicht, die außerhalb der Zahnklinik Witten/Herdecke keinerlei praktische Berufserfahrung aufweisen können. Die Tatsache, dass ein nicht unwesentlicher Anteil der hausinternen, gerade fertig gewordenen Absolventen in den unterschiedlichen Abteilungen der Zahnklinik tätig werden und auch als Aufsicht im Studentenkurs mitbeurteilen und benoten, ist erschreckend: "von Studenten für Studenten". Die einzelnen Lehrstuhlinhaber der Fachabteilungen glänzen größtenteils, jedenfalls im Studentenkurs, mit Abwesenheit; es sei denn es kündigt sich das Kamerateam eines Fernsehsenders an. Über die jedweiligen praktischen Leistungen des einzelnen Studenten wissen sie aber am Ende angeblich im Detail Bescheid (nicht!).
Die oben genannten Anregungen bilden tatsächlich nur die Spitze eines großen Eisberges. Es gibt so viele Themen über die gesprochen werden müssen, wahrscheinlich ist dies nicht für jedes das geeignete Medium. Ich kann nur abschließend sagen, dass am Ende eines Gesprächs mit den Verantwortlichen immer nur die Studenten als Schuldige dargestellt werden, statt dass man als universitäre Lehreinrichtung selbstreflektierter und -kritischer ist.
  • Moderne Zahnklinik, Neue Leitung in der Vorklinik (mittlerweile besser organisiert!)
  • Selbststudium, manche Dozenten/ Professoren mehr Selbstdarsteller als Grundwissenvermittler, beschränkter Zugang zu kostenfreier Fachliteratur

Kommentar der Hochschule

Lieber Y.,

wir danken dir für deine offenen Worte. Sosehr wir uns natürlich über positive Bewertungen freuen, ist es uns wichtig, dass die Studierenden uns auch sagen, wo aus ihrer Sicht der Schuh drückt, damit wir uns mit den angesprochenen Punkten auseinandersetzen können.

Die Universität Witten/Herdecke hat sich bewusst für ein persönliches Verfahren zur Auswahl der Studierenden entschieden. Wir denken, dass ein NC nicht viel darüber aussagt, ob eine Bewerberin/ein Bewerber später eine gute Zahnärztin/ein guter Zahnarzt wird. Ausschlaggebend sind für uns neben Vorqualifikation und Leistungsbereitschaft auch Motivation und Persönlichkeit der Kandidatinnen/Kandidaten, von denen wir uns unter anderem in einem persönlichen Gespräch einen Eindruck zu verschaffen hoffen.

Uns ist bewusst, dass in einem Bewerbungsverfahren, das sich nicht nur nach objektivierbaren Kriterien wie einem NC richtet, Sympathien mit einfließen können. Bei der Einführung des Auswahlverfahrens haben wir uns deshalb gefragt, wie wir eine Bevorzugung durch persönliche Kontakte der Bewerberinnen/der Bewerber zur Universität vermeiden und den Einfluss subjektiver Empfindungen der Entscheiderinnen und Entscheider möglichst gering halten können. Deshalb gibt es pro Jahrgang mehrere Auswahlkommissionen, die immer aus drei Personen bestehen und sich gleichzeitig aus unterschiedlichen Gruppen der Universitätsangehörigen zusammensetzen, d. h. Studierende und Lehrende. Alle Kommissionsmitglieder sind aufgefordert, ehrlich und offen ihre Meinung zu vertreten. Sollte es hier zu Übervorteilungen kommen, bitten wir darum, uns dies mitzuteilen – gerne auch über eine unpersönliche E-Mail-Adresse -, um die Regelmäßigkeit des Verfahrens überprüfen zu können.

Wie du schilderst, bergen Organisation und Kommunikation an einer Universität mit vielen Menschen ganz besondere Herausforderungen in sich. Hinweise aus der Studentenschaft über Verbesserungspotentiale sind uns dabei eine große Hilfe und immer willkommen, müssen dann aber auch konkret sein, damit wir wissen, wo wir ansetzen müssen, um Abläufe und Absprachen zu verbessern.

Unser Anspruch ist, dass alle Studierenden gleichgestellt sind, fair benotet werden und gleiche Chancen haben. Auch hier gilt: Sollte es offensichtliche Bevorzugungen geben, können wir das nur klären, wenn wir konkret davon erfahren.

Unsere Lehrstuhlinhaber haben grundsätzlich ihre Lehrverpflichtungen, denen sie nachkommen müssen. Sollten hier Unregelmäßigkeiten auftreten, bitten wir auch hier um eine konkrete Mitteilung, um dem nachgehen zu können.

Wir bemühen uns, in unserem Mitarbeiterstab eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Kolleginnen und Kollegen zu haben, sowohl von extern als auch intern. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die schon lange bei uns sind, gewährleisten dabei Kontinuität und Erfahrung, jüngere bringen noch die Perspektive ehemaliger Studierender ein, was wir ebenfalls als sehr hilfreich erachten. Eigene Absolventen haben dabei den Vorteil, dass sie Struktur und Lehrinhalte unserer Einrichtung sehr gut kennen, externe bringen den Blickwinkel anderer Unterrichtkonzepte. Beides hilft uns, unsere Lehre immer wieder kritisch zu hinterfragen.

Wir verstehen, dass es für Studierende nicht leicht ist, denjenigen gegenüber offen Kritik zu äußern, die sie auch beurteilen. Deshalb besteht die Möglichkeit, Anmerkungen und Hinweise anonym über eine unpersönliche E-Mail-Adresse mitzuteilen. Außerdem verfügt die Zahnmedizin über eine sehr aktive Fachschaft, an die man sich mit Kritik wenden kann. Diese kann dann anonym vorgetragen werden. Kritische Anmerkungen finden bei uns ein offenes Ohr und wir suchen immer nach entsprechender Abhilfe.

 Dein Team der Universitätsentwicklung

14.01.2019

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

2.9
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3.0
Anna , 22.04.2024 - Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Staatsexamen)
4.3
Anna , 22.04.2024 - Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Staatsexamen)

Über Y.

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienbeginn: 2014
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Witten
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 10.08.2018
  • Veröffentlicht am: 17.08.2018