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Das Studium, das Menschen bricht.

Zahnmedizin (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    1.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    2.0
  • Gesamtbewertung
    1.2
Dunkler Boden, grauer Klotz, zermürbte Gesichter, Anspannung, Angst, Leistungsdruck, Zusammenbruch.

Das sind meine Erinnerungen an meine verschwendete Lebenszeit an der MHH. Die Dozenten, Assistenten - ja selbst die Kommilitonen aus den höheren Semestern scheinen Freude daran zu haben die jüngeren Semester zu verunsichern und unter Stress zu setzen.
Selbst während Prüfungen haben Dozenten, wie auch Assistenten, versichert, dass es noch schlimmer, noch stressiger wird - unter Garantie.
Bei der alljährlichen Begrüßungsvorlesung werden wir regelmäßig daran erinnert, dass unsere Berufsgruppe die ist, die mit der höchsten Selbstmordrate brilliert. Ein leises und andächtiges Raunen geht dann immer durch die Reihen, ABER KEIN MENSCH AN DER MHH sieht darin einen Anreiz das Studium humaner zu gestalten.
Es ist für mich unbegreiflich, wie nur wenige Meter weiter das Studium der Humanmedizin immer wieder neu auf seine Studenten angepasst wird - bei den Zahnmedizinern: täglich hört man von egal welchem Studenten, dass das Studium sie/ihn auffrisst, täglich hört man, dass man sich machtlos fühlt, täglich der gleiche Mist.
Und keiner macht, dass es besser wird. Nein. Ganz im Gegenteil: sobald man einen Schritt weiter als die anderen ist, wird nach unten gehackt. Nur weil man seinen Frust und seine eigenen Ängste irgendwo abladen möchte.

Das Studium ist auch "nur" eine Ausbildung. Und während der Ausbildungszeit gehört es dazu etwas dazuzulernen - gehört es dazu Fehler machen zu dürfen. Ohne dass man dann bloßgestellt wird. Nicht so an der Zahnklinik der MHH. Kommt man nicht weiter, weil man einfach mal eine Anleitung braucht, wird im besten Fall geschwiegen. Im besten Fall.
Jeder für sich - alles Einzelkämpfer. Immer nur "ICH" "ICH" "ICH". Informationen werden gehortet und geheim gehalten - Lernmaterial, Altklausuren werden so kurz wie möglich vor der Klausur rausgegeben. Gewinnen wird der, der sich in der richtigen Gruppe befindet. Jeder der fällt, ist ein Konkurrent weniger. Die innere Freude darüber ist bei einigen Kommilitonen so riesig, dass es mich beängstigt hat.

Es ist schlimm. Und es ist traurig.

Das Studium hat mich als Menschen drastisch verändert und ich bin nicht mehr wer ich einmal war. Natürlich weiß ich, dass Zeit einen verändert, aber das, was das Studium aus mir gemacht hat, das wollte ich nie werden.

Freut euch - jetzt habt ihr wieder einen Konkurrenten weniger.
  • künstlich aufrecht erhaltender Druck, Einzelkämpfer, Fachschaft

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.9
Elaf , 14.04.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.9
Florian , 25.03.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
4.6
Maren , 01.03.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.4
Carla , 11.02.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.7
Cindy , 22.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.0
U. , 09.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.6
Lea , 08.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.0
Markus , 04.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
2.4
Rad , 02.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
4.4
Jacqueline , 11.12.2023 - Zahnmedizin (Staatsexamen)

Über ...

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Hannover
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 02.05.2017
  • Veröffentlicht am: 02.06.2017