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MHH-Absolvent

Zahnmedizin (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    1.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    2.0
  • Literaturzugang
    2.0
  • Gesamtbewertung
    1.8
Vorklinik:
Das Studium fängt mit dem sehr unangenehmen TPK an, einem praktischen Kurs in dem wir Studenten mit den Arbeiten des Zahntechnikers vertraut gemacht werden sollen; die Dozenten jedoch erwarten von einem Studenten die Leistung eines ausgebildeten Zahntechnikers.
Durch die mangelnde und fehlerhafte Ausstattung des Labors bzw. der Geräte, wird es dann nur noch stressiger: Lediglich zwei Anrührgeräte, zwei Abdampfgeräte, drei Rüttler, man kommt immer zu kurz. Es gibt an den Arbeitsplätzen keine Abzugsanlagen, was bedeutet, dass man Kunststoff- , Gips- und Metallstaub inhaliert. Grundsätzlich muss man zu Beginn ca. 3.000,- € zahlen: Alle Instrumente und Materialien (Mikromotor, Artikulator etc. und alle Werkstoffe) müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Ergänzend gibt es außerhalb der Kurse keine Möglichkeiten an den Phantomköpfen zu üben (Zahnpräparationen), bei den Prüfungen wird dann darauf keine Rücksicht genommen. Ohne Lernen im Dentallabor in den Semesterferien ist man auf verlorenen Posten. Außerdem wird in den Kursen stark gesiebt. Die Durchfallgründe sind dabei willkürlich, schnell muss man ein ganzes Jahr länger studieren! Man fühlt sich sofort unwillkommen, bereits im ersten Kurs.

Klinik:
Dies wird in der Klinik leider nicht besser. Es gibt im klinischen Abschnitt noch nicht einmal eine garantierte Mittagspause. Man rotiert dann mitunter von vor 8h bis nach 18h ohne Pause in der Zahnklinik.
Ich selbst habe nächtelang zittern müssen, ob ich am nächsten Morgen wohl einen Patienten für die Kurse/ das Examen bekomme, da es ansonsten heißt: durchgefallen. Auch ohne eigenes Verschulden (Patient erkrankt und sagt einen Termin ab)! Ich fand es schrecklich, dass man bis zu 90% der Patienten selber suchen und mitbringen muss.

Allgemein:
Das Fach an sich ist sehr zu empfehlen, doch ist die Behandlung seitens der Dozenten und Mitarbeiter der Zahnklinik unter aller Sau. Beleidigungen und psychologische Spielchen mit den Studenten stehen an der Tagesordnung. Sehr arrogante und herablassende Bemerkungen bekommt man in der Zahnklinik täglich zu hören.
Die Dozenten schikanieren die Studenten, so dass man sich immer alles gefallen lassen muss. Wenn man Kritik äußert, wird diese nicht angenommen, sondern gegen einen verwendet. Zudem ist alles was man macht nicht anonym. Es gibt kein Sprachrohr um Verbesserungen vorzuschlagen, bzw. es wird kein Wert darauf gelegt irgendetwas zu verändern, obwohl die Fehler zum Teil seit Jahrzehnten bekannt sind. Als Student hat man so gut wie keine Rechte. 
Das Studium macht unterm Strich traurig. Man fühlt sich machtlos, gegängelt, abhängig, unerwünscht. Dabei verliert man einen Teil seiner Leichtigkeit, besonders ab dem klinischen Abschnitt. Manche der Kommilitonen verändern teilweise merklich ihr Wesen, werden leiser und befangen.
Die Körpersprache spricht Bände. Andererseits kann man es sich aber auch nicht leisten, krank zu werden; es wird den Studenten nichts beigebracht, entweder man kann es sofort oder kommt nur mit Glück durch.
Jede Woche sieht man irgendjemanden weinen. So stellt man sich keine jungen, energischen Mittzwanziger vor, aber das Studium macht das mit einem. Nicht nur mit den Empfindlichen, auch mit den Hartgesottenen. Aufbegehren traut sich fast keiner, aus Angst, in den Prüfungen dafür gestraft zu werden.
Habe nichts gegen hartes Arbeiten und viel Lernen, aber in einem Rahmen, in dem man sich wenigstens daseinsberechtigt fühlt.
Es überrascht mich auch nicht, dass die Zahnklinik der MHH hier mit am schlechtesten abschneidet. Hinweise von Professorenseite, dass man im Rahmen seiner Tätigkeit immer mit einem Bein im Gefängnis ist und die Suizidrate im Beruf „Zahnarzt“ mit am höchsten ist, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Ob es sich dabei um Expertenmeinung oder Evidenz handelt, ist wie so häufig nicht klar.
Wenn ihr dies vor eurem Studium lest: Versucht, an eine andere Uni zu kommen. So unangenehm, wie es hier ist, muss man es sich wirklich nicht freiwillig machen. Das Zahnmedizinstudium ist hier zwar mit sehr viel Mühe machbar, macht dafür allerdings keinen Spaß. Es werden den Studierenden immer neue Steine in den Weg gelegt. Die MHH hat dennoch eine der teuersten Zahnkliniken. Niemandem kann man das Studium an der MHH empfehlen! Wer Zahnmedizin studieren möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein typisches Studentenleben leider nicht möglich ist. Es herrscht ein hoher psychischer Druck, 10-12-Stunden Tage sind die Regel und alle Bewertungen sind sehr subjektiv. Nach dem Studium wartet allerdings ein toller Beruf!
Ich habe 7 Jahre meines Lebens in dieser Zahnklinik gelitten und bin glücklich, dass es vorüber ist; bin froh meinen Abschluss zu haben und endlich der Zahnklinik der MHH den Rücken gekehrt zu haben.
  • Hannover
  • Dozenten

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.9
Elaf , 14.04.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.9
Florian , 25.03.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
4.6
Maren , 01.03.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.4
Carla , 11.02.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.7
Cindy , 22.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.0
U. , 09.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.6
Lea , 08.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
3.0
Markus , 04.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
2.4
Rad , 02.01.2024 - Zahnmedizin (Staatsexamen)
4.4
Jacqueline , 11.12.2023 - Zahnmedizin (Staatsexamen)

Über Christoph

  • Alter: Über 35
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Hannover
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 08.05.2017
  • Veröffentlicht am: 09.05.2017