Willkür der Bewertung und fehlender Praxisbezug

Der Studiengang WI soll das Bindeglied zwischen BWL und Maschinenbau sein, leider spürt man von diesem Ansatz nur in den ersten 2 Semestern etwas. Danach mutiert der Studiengang mehr und mehr zu einer reinen BWL- Veranstaltung.
Jenseits der anspruchsvollen Prüfungen und Vorlesungen in Mathematik und Technischer Mechanik folgen lediglich stupides Auswendiglernen und eintönige Vorträge der Professoren.
Die Willkür der Leistungsbewertung spiegelt sich in sofern wieder, dass ohne jegliches Verständnis der Fachinhalte eine passable Note erreicht werden kann, wohingegen ein erheblicher Lernaufwand um die Inhalte zu verstehen eine schlechtere oder -im besten Fall- gleich gute Note ergibt. Dies spiegelt sich auch im Labor für Elektrotechnik oder Werkstoffkunde wieder. Hier können -sofern das Labor überhaupt stattfindet- dank vorgefertigten Lückentexte und den immer gleichen Werten und Versuchen nur durch alte Berichte des vorherigen Jahrgangs ein "Bestanden" erzielt werden. Dabei sind die eigentlichen Leistungen und das Verständnis innerhalb des Labors nicht relevant.
In Sachen praxisbezogener Studiengang ist es leider auch fraglich ob ein praktisches Labor, das aus dem Anschauen von Filmchen besteht, ausreicht, um es als solches anzuerkennen. Das Labor konnte nicht stattfinden, da es aus organisatorisch nicht möglich war geeignetes und zugelassenes Laborpersonal einzustellen.
Zusätzlich zu dieser miserablen Organisation die auch immer wieder dazu führt, dass die Räume für die Anzahl der Personen zu klein sind, werden die Räume der Hochschule grundsätzlich in den Lern- bzw. Klausurenphase abgeschlossen. Dies führt dazu, dass es unmöglich ist einen Platz für alle die zu finden, die effektiv zusammen lernen möchten.
Auch das Auslandssemester leidet unter der Organisationsträgheit der Verantwortlichen. So stehen leider nur 3 verschiedene Länder zur Verfügung.

In Sachen Klausuren gibt es auch einige störende Punkte. So ist es schon mehrmals dazu gekommen, dass die Professoren zur ihrer eigenen Klausur zu spät gekommen sind. Im Extremfall kann dies bedeuten, dass die Klausur 2 Stunden später geschrieben wird. Ebenso ist es (entgegen der Aussage der Professoren) sehr wichtig alles erdenkliche in der Klausur zu wissen. Dabei muss für eine passable Note das Wissen zwingend über das im Skript enthaltene Wissen hinsau gehen.
Auch Aussagen zu den Themen des Skripts die angeblich nicht in der Klausur relevant sind sollten mit Vorsicht genossen werden.

Alles in allem gibt es aber dennoch gute Aspekte des Studiengangs. So sind die Vorlesungen Elektrotechnik, Physik, oder das Planspiel Unternehmensführung durchaus praxisorientierte und interessant gestaltete Prüfungen. Auch die Professoren sind bemüht, dass alles verstanden wird und die Klausuren sind so gestaltet, dass diese auf jeden Fall lösbar sind.
Ebenso lobenswert ist die Einführung der neuen SPO. Mit dieser können die Studierenden nun neben wirtschaftlichen Schwerpunkten auch einen ingenieurswissenschaftlichen Schwerpunkt wählen.