Erhebliche Anforderungen

Ich kann die positiven Ansichten der Komilitonen über das Studium nur bedingt teilen. Alle Interessenten sollten wissen, das das Unternehmensjurastudium erhebliche Anforderungen stellt, die weit über ein normales Jurastudium hinausgehen. Wer das Studium (inklusive Aufbaustudium) in der vorgesehenen Regelstudienzeit absolviert, muss neben dem kompletten Jurastudium sehr anspruchsvolle BWL-Klausuren ablegen, in einer Zeit in der andere mit dem normalen Jurastudium schon voll ausgelastet sind. Zeit für Semesterferien bleibt da so gut wie keine und ein Engagement neben dem Studium (was eigentlich in Mannheim sehr gut möglich ist durch viele renommierte Studenteninitativen) ist für die meisten nicht möglich. Es ist nicht ungewöhnlich auch am Wochenende für Klausuren etc. in die Uni zu müssen, viele brechen das Studium ab, weil sie ansonsten kein Privatleben haben bzw. ihnen der Leistungsdruck zu viel wird.
Die Examensvorbereitung der Uni ist mittelmäßig, die meisten besuchen ein privates Repetitorium. Wer sich ein solches nicht leisten kann ist schoneinmal im Nachteil (wobei das an fast allen Unis ein Mangel ist und nicht nur in Mannheim). Wer von vornherein kein Staatsexamen machen möchte, ist auf einer Fachhochschule besser aufgehoben dort gibt es bessere Noten (und damit bessere Chancen auf ein Masterstudium) und das Studium ist leichter.
Ob der Bachelor bei Bewerbungen später als Zusatzqualifakation von Vorteil ist oder nicht kann ich nicht pauschal beurteilen- schlechte Examensnoten kann er aber wohl auch nicht ausgleichen.
Natürlich ist nicht alles schlecht: Wer das Studium in Regelstudienzeit schafft zeigt, dass er mehr bereit ist zu leisten als andere. Wer wenig Freizeit gewohnt ist, schafft es sich besser auf den hart umkämpften Arbeitsmarkt zu behaupten als andere die hierauf Wert legen. Weiterhin kann das erworbene kaufmännische Grundwissen nicht schaden.
Fazit: Wer bereit ist viel zu leisten und Spaß daran hat viel zu lernen und hart zu arbeiten, der ist hier gut aufgehoben. Wer Wert auf Freizeit legt und ein entspanntes Studentenleben mit Semesterferien und außeruniversitären Engagement oder einfach einen Nebenjob ( das Ergänzungsstudium zum 1. Examen ist zumindest derzeit nicht Bafög-berechtigt) haben möchte der sollte sich anderweitig orientieren.