Praxisfokus trifft verschultes System

Das Studium an der Hochschule ist grundsätzlich praxisorientierter als es an der Universität der Fall wäre. Neben den BWL-Grundlagen geben Professoren und Lehrbeauftragte mit beruflicher Erfahrung in der Branche einen Einblick in die Tourismusindustrie. Mit einer Learner's Company soll ein Projekt in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen ausgearbeitet werden.
Das fünfte und sechste Semester sind im Ausland zu absolvieren. Die HSB verfügt über viele Partneruniversitäten auf der ganzen Welt, an denen man ein Semester studieren kann. Außerdem ist ein Praktikum bei einem ausländischen Tourismusunternehmen vorgesehen. Der Auslandsaufenthalt wird im Studium vor- und nachbereitet und damit optimal in den Lehrablauf integriert.
Allgemein ist das Studiensystem leider noch sehr verschult. In den ersten vier Semestern liegt die Kurswahl bereits - von der Sprachwahl abgesehen - von vornherein komplett fest. Es müssen genau die Kurse bestanden werden, die die Hochschule festlegt, und so kann es am Ende sein, dass der Abschluss allein am Nichtbestehen des Mathekurses des ersten Semesters scheitert. Selbst im letzten Semester hat man nur eine eingeschränkte Möglichkeit, sich mit zwei Wahlpflichtmodulen in bestimmte Interessengebiete zu vertiefen.
Die Hochschule leidet öfter unter organisatorischen Schwierigkeiten sowie Lehrkräftemangel, was sich im Studium durchaus negativ bemerkbar macht. Lehrbeauftragte, die sich bereits in der Vergangenheit als ungeeignet erwiesen haben, werden mangels Alternative weiter beschäftigt. Der Studiengangsleiter ist zwar sehr erfahren, aber leider wenig kritikfähig und auch bei wichtigen Angelegenheiten häufig schwer zu erreichen.
Im Allgemeinen hat mich das Studium durchaus weitergebracht, jedoch hauptsächlich durch den Auslandsaufenthalt und vor allem durch das Auslandspraktikum - dort hatte ich den Eindruck, in fünf Monaten mehr gelernt zu haben als in den vorangegangenen fünf Semestern!