Katastrophale Sprachpraxis

Der Studiengang Spanisch an der Bergischen Universität in Wuppertal ist ein sehr familiärer Studiengang, wodurch eine angenehme und persönliche Atmosphäre entsteht. Auch die Unterstützungsangebote zum Studienstart in der Romanistik sind sehr empfehlenswert und im Vergleich zu anderen Studiengängen an der BUW einzigartig!
Der fachwissenschaftliche und didaktische Teil des Studiums ist auch in Ordnung, wobei die Qualität der Lehrveranstaltungen, wie in jedem Studiengang, vom jeweiligen Dozenten abhängen. Jedoch sind die meisten Dozenten wirklich kompetent und fair. Das Niveau ist meist schon etwas anspruchsvoller, aber es ist machbar und die Klausuren sind fair. Trotzdem sind die meisten Themen ziemlich trocken und langweilig sowie auch unnötig, da man diese im späteren Berufsleben (zumindest wenn man Lehrer werden will, was die meisten Studierenden in diesem Studiengang vorhaben) nicht braucht. Aber dies ist generell im Lehramtsstudium so, die Dozenten können da nichts zu.

Meine Kritik an diesem Studiengang richtet sich jedoch in erster Linie an die Sprachpraxis, aufgrund dieser ich ein Studium des Fachs Spanisch in Wuppertal nicht weiterempfehlen kann!
Um überhaupt die fortgeschrittenen Kurse der Sprachpraxis belegen zu können (Module A2 und A3) muss ein Sprachleistungstest mit mindestens 70% bestanden werden (was dem Niveau B1+ entspricht). Wer diesen nicht besteht, kann sein Niveau in einem der Intensivkurse verbessern, die wirklich gut sind!
Besteht man dann SLT (der übrigens nur das schriftliche Niveau bestätigt, mündlich wird nichts überprüft) darf man das Modul A2 und nach dessen Bestehen das Modul A3 belegen.
Um eines Vorweg zu sagen: Die beiden Dozentinnen der Sprachpraxis sind freundlich und fachlich kompetent! Wenn man allerdings kein Muttersprachler ist und nicht über ein annähernd muttersprachliches Niveau verfügt, wird man in diesen Kursen große Probleme bekommen. Insbesondere eine der beiden Dozentinnen lässt einen spüren, wenn man es nicht ist. Ob sie letztlich ein Problem mit deutschen Spanischstudierenden hat bleibt fraglich.
Die Qualität des Unterrichts leidet hier ganz stark unter der fehlenden Vermittlungskompetenz beider Damen, da beide über keine sprachdidaktische Ausbildung verfügen. Die Erwartungen sind utopisch und sprechen mit den Leistungspunkten definitiv nicht überein, in der Prüfung wird es dann auch durch utopische und verwirrende Fragestellungen sehr unfair! Hier zählt nur Leistung, Leistung, Leistung, ob man es wirklich versteht oder letztendlich BEsteht interessiert hier keinen.

Als angehende Spanischlehrkraft ist es mir wichtig, die Sprache schnell und gut zu lernen. Dies ist mir auch gelungen, jedoch durch eigenständiges Lernen, Aufenthalte im Ausland und Kontakt zu Muttersprachlern.
Wer denkt, man würde in der Sprachpraxis Spanisch der BUW etwas lernen, der wird sehr schnell enttäuscht sein, denn hier lernt man nichts. Eigentlich traurig, da, wie ich finde, der sprachpraktische Teil der wichtigste Part in einem Fremdsprachenstudium ist!