Die hohen Gebühren sind nicht angemessen

Ich studiere jetzt im zweiten Semester an der IU und bin in vielen Punkten sehr frustriert. Aber das gute zuerst.

Die Dozenten, besonders einige wenige die wirklich mit Herz und Seele dabei sind, reißen die Bewertung nochmal richtig hoch. Diese sind oft bemüht die fehlende Organisation seitens der Uni auszugleichen und wirklich den Interessen der Studierenden gerecht zu werden. Sie geben sich Mühe, die oft viel zu langen Vorlesungsblöcke (bis zu 5 Stunden am Stück???) abwechslungsreich zu gestalten und auf unsere Fragen einzugehen.
Die Studieninhalte sind angemessen. Ich finde es eine sehr fragwürdige herangehensweise, dass die Prüfungsleistungen in fast allen Fächern Gruppenreferate sind. Anstatt also den Stoff des ganzen Semesters zu wiederholen, fokussiert man sich auf ein Thema und muss irgendwie hoffen, dass die anderen Referate alle anderen Inhalte angemessen rüber bringen, sonst hat man da einfach eine Lücke. Ich würde mich freuen, die Inhalte von Dozenten zu lernen und nicht aus Vorträgen, die Studierende aus Wikipedia zusammenkopiert haben.
Generell wird auch nicht viel Wert darauf gelegt, dass Inhalte verstanden wurde. Keinerlei Leistungskontrolle und oft werden einfach bis zu 120minütige Monologe gehalten, in denen Wort für Wort von den Vorlesungsfolien abgelesen wird. Auf Rückfragen all zu oft die Antwort: "Naja den Foliensatz habe nicht ich erstellt, das müsste ich jetzt erstmal nachschauen."

Und dann natürlich das bekannteste Problem der IU:
Die miserable Organisation.
- Stundenpläne sind oft einfach falsch. Es fehlen Fächer, man hat keinen Zugang zu den Kursmaterialien, weil die Zuteilung nicht funktioniert hat. Dann darf man dem IT-Helpdesk und/oder dem Prüfungsamt schreiben, die dann jeweils sagen, dass sie dafür nicht zuständig sind und man sich an den jeweils anderen wenden soll. Manchmal ändern sich auch einfach Mailadressen und die Anliegen kommen garnicht an. Auch schön. :)
Die Kursplanung generell ist oft spannend. Vormittags online und dann keine Stunde Zeit um auf den Campus zu kommen. Tage an denen man von 8-18 Uhr vor dem Bildschirm sitzt und nichtmal eine Mittagspause hat um sich was zu essen zu machen.
Dozenten die sich nicht an die Prüfungsvorgaben halten sondern sich einfach neue ausdenken. Generell total undurchsichtige Bewertungsanforderungen. Wieso kann ich nicht einsehen nach welchen Kriterien meine Hausarbeit bewertet wurde? Wie soll ich es denn besser machen, ohne Feedback?

Sehr schön dieses Semester war auch, dass die Prüfungstermine nicht wie eigentlich festgelegt 6 Wochen vorher, sondern nur so knappe 2,5Wochen vorher bekannt gegeben wurde (vorher standen da einfach Infos von einem anderen Studiengang drinnen, kann man ja mal verwechseln) und Studierende jetzt im Turbo zwischen der Praxisphase irgendwie einen 60 Minuten Vortrag zusammenbauen sollen.

Auch bei der Praxispartnersuche quasi keine Unterstützung, Studienberater hören auf ohne dass man darüber informiert wird und neue antworten einfach garnicht und lassen einen völlig alleine.

Ich verstehe nicht, wo diese immensen Studiengebühren hinfließen aber ich bin inzwischen durchaus enttäuscht. Inhaltlich könnte es so gut sein, aber so wie es läuft bin ich permanent frustriert.