Massenabfertigung

Die Uni Frankfurt ist eine Massenuni, das merkt man an jeder Ecke. Nach außen sieht alles schnieke aus, vor allem im neuen Campus Westend. Neue Gebäude, moderne Architektur, viel Glas und sehr viel Technik (die Großteils nicht richtig funktioniert). Dafür ist sie total ab vom Schuss - schnell mal zwischen zwei Vorlesungen in die Stadt gehen, kann man vergessen. Dementsprechend verläuft sich das Abends auch nach Vorlesungsende; ein Studentenleben gemeinsam mit Kommilitonen entsteht nicht so wirklich.

Die Dozenten sind in der Regel den Studenten gegenüber sehr offen und hilfsbereit eingestellt. Das ist wirklich gut. Das Bibliothekpersonal ist dafür ständig angenervt - dort darf man nicht allzu viel Hilfe erwarten. Die bräuchte man aber: In den Hausarbeitszeiten stehen für 4000 Studenten nur 1000 Arbeitsplätze in der Bibliothek zur Verfügung - entsprechend stickig ist es dort. Da entsteht jedes Semester ein riesen Chaos, weil keiner sein Zeug wegräumt. Da hat man keine Chance noch die nötige Literatur zu finden. Leider gibt es auch immer wieder welche, die anderen Studenten Schaden zufügen, indem sie Seiten aus Büchern rausreißen und ähnliches. Gute Studienbedingungen sehen anders aus!

Vom Umfeld her ist Frankfurt absolut Schicky Micky. Dort wird sich nur wohl fühlen, wer auf teure Klamotten, Handtaschen, IPhones und Stöckelschuhe steht. Das sollte man schon tragen, wenn man in der Uni nicht schief angesehen werden will. Wie die Uni selbst halt: Total oberflächlich und auf Pomp; egal was dahinter steckt.

Insgesamt ist Frankfurt aber wirklich kein schlechter Ort, um Jura zu studieren. Wenn man sich mit diesen negativen Seiten arrangieren kann, wird man dort schon einigermaßen solide ausgebildet. Das Tutorienprogramm ist wirklich hammer. Besonders gut sind außerdem die Schwerpunkte Law & Finance sowie Rechtsgeschichte ausgebaut.