Maximale Intransparenz

Nicht für jeden Studenten gilt das gleiche Recht an dieser Uni. Die Leute entscheiden wie sie Lust haben. Vorgänge und Entscheidungen sind maximal intransparent.
Studenten wehren sich auch nicht.
Als es eine Demo vorm Dekanat gab sagte die Fachschaft vorher dass keine Presse kommen soll weil das Dekanat das nicht gut findet.
Kommilitonen sind wahnsinnig wütend auf ihren Prof, sagen er sei böswillig usw, sind wütender als man selbst. Wenn man sie aber fragt "Was hast du letztes Mal am Ende in die Bewertung geschrieben?" sagen sie "Ich habe nichts Schlechtes reingeschrieben". So denken und funktionieren Medizinstudenten. Sie sind unsolidarisch. Wenn anderen Unrecht geschieht sind sie einfach nur froh dass es sie selbst nicht getroffen hat. Wenn jemand für alle anderen ausnahmsweise auch mal etwas erstreitet freuen sich die anderen Studenten aber lästern gleichzeitig über denjenigen weil er unzufrieden war und doch gar keinen Grund hat weil ja (jetzt!) alles erträglich ist.
Die Vorklinik in Frankfurt ist ein Horror. Manche kommen durch, viele kommen durch. Viele helfen nach mit Medikamenten, viele nehmen teure Nachhilfe, sehr viele schreiben ab, manche haben Glück. Viele fliegen aber auch raus oder gehen kaputt. Von denen hört man dann nichts mehr.
In der Klinik wird es um einiges besser. Die Klinik hat einen chaotischeren Ruf als die Vorklinik. Die Klinik ist aber deutlich humaner. Trotzdem gilt auch hier dass man zig Prüfungen an einem einzigen Tag schreiben muss. Angeblich aus organisatorischen Gründen. Zu den Vorlesungen geht eigentlich kaum jemand. Pharmakologie ist unmöglich. Alles hängt generell davon ab wie gut die Leute in deinem Mitschriftenteam sind.