Vorheriger Bericht
Interessant
Recht breit gefächert und Tiefblicke in Mathe/Info
Die Anforderungen sind sehr hoch, was je nachdem, was man bereits mitbringt, welche Dozenten man erwischt und wie man die Studienzeit verbringen will, ein Vor-oder ein Nachteil sein kann.
Manche Dozenten sind sehr engagiert, alle haben ein Maß an Kompetenz in ihrem Gebiet, das sich aber nicht notwendigerweise durch kompetente Lehre zeigt.
Wie ich bisher den Studiengang wahrgenommen habe, in meinen hier verbrachten zwei Semestern, geht es weniger um Interdisziplinarität(Verschiedene Felder miteinander verknüpfen), als um Multidisziplinarität(Verschiedene Felder lernen). Wobei sicherlich einige spätere Module auf dem Gelernten aufbauen und da wahrscheinlich auch etwas von allem zur Hilfe ziehen. Fokus ist aber auf Informatik und Mathematik.
Kleine Gliederung dieses Erfahrungsberichts:
- Mathematische Kurse
- Informatik Kurse
- Neurobereich
- Psychologie
- Kognitionswissenschaftsbereich
- Allgemeine Einschätzung der Uni und des Programms
Mathematische Kurse:
Man sollte sich gewiss sein, dass in Tübingen mathematisch viel von Kognitionswissenschaftsstudenten abverlangt wird. Man beginnt in Mathe 1(Analysis 1 für Inf) für Informatik direkt mit Beweiszentrierter Mathematik.
Die Anforderungen sind höher als deutschlandweit für Ingenieure[Und nachdem ich etwas die curricula/Mathe 1 kurs pdfs anderer Universitäten gebrowsed habe, will ich meinen, dass sie hier vergleichbar sind wie jene Anforderungen, die vielerorts an Physikstudenten in deren Mathematik 1 Kursen in den ersten zwei Semestern gestellt werden (Die Physiker machen in Tübingen die Kurse mit den Mathematikern zusammen)]
Persönlich hatte ich im ersten Semester Pech mit dem Mathe Dozenten, welcher sowohl desinteressiert war(Videos bestanden zu 98% daraus, dass er aus einem fremden Skript vorgelesen hat. Er wurde in dem Vorjahr mit diesen Videos zum schlechtesten Kurs der Uni geranked(Offizielle Umfrage der Uni an Studenten), hat aber bei uns unverändert die gleichen Videos nochmal hochgeladen).
Da dieser Dozent auch im zweiten Semester für die Lehre von Lineare Algebra für Informatiker (Mathe II) zuständig war, habe ich auf diesen Kurs verzichtet. Falls ihr im Kurskatalog gucken wollt, ob er euch erwarten würde, gebe ich euch diesen Tipp zum Namen (Der Nachname ist wie ein Tier, das lange Zeit im Ackerbau eine zentrale Rolle gespielt hat, lässt sich auch sonst leicht erfahren, wer 2020-2021 in Tüb die Informatiker gelehrt hat). Aber wenn ihr eigenständig Mathe lernen könnt, sind die Vorlesungen eh nicht so wichtig. Das Skript wurde aber leider nur Woche zu Woche freigeschaltet, was ich echt nicht nachvollziehen kann.
Andere Studenten haben mir jedoch von Dozenten in Mathematik berichtet, die sehr hilfsbereit und kompetent in der Lehre waren/sind.
Dennoch bleibt, dass die Abgaben sehr fordernd sind und versteht man nicht, was man macht, kann man 20+ Stunden wöchentlich investieren und fast nichts hinbekommen. Zumindest wenn man ein Dussel ist wie ich.
Informatik Kurse:
Besucht habe ich praktische Informatik I und II und fand beide Kurse sehr gut als Einführung ins Programmieren. Der Dozent im ersten Semester hat sich recht wenig Mühe in der Lehre gegeben(Er hat sich beim Programmieren gefilmt und das Video hat nichtmal den ganzen Screen gezeigt, den man hätte sehen müssen, um immer zu sehen, was er gerade programmiert), aber dafür war meine Tutorin ausgesprochen hilfsbereit und die Aufgaben so gewählt, dass man etwas gelernt hat.
Im zweiten Semester war der Dozent sehr enthusiastisch, die Aufgaben zwar sehr zeitintensiv und recht fordernd(Ich habe durchschnittlich mehr als 14 Stunden für die Abgaben investiert), aber dafür deckt man viel ab und trainiert das in der Vorlesung vorgetragene. Ohne die Abgaben würde ich hier deutlich weniger mitnehmen(Gilt wahrscheinlich auch für die Mathematik. Schwer? Ja, aber nicht unnötig, wenn man wirklich etwas verstehen will).
Neurowissenschaftliche Kurse:
Das 6cp Modul im ersten Semester mit verpflichtenden Seminar ist sehr packed. Persönlich fand ich es etwas unnötig, dass man hier auch verpflichtende Abgaben und ein verpflichtendes Seminar hatte. Der Zeitaufwand war zwar deutlich geringer als bei Mathe oder Info, aber auch nicht zu unterschätzen.
Der Dozent war dafür sehr kompetent. Und da das für viele das einzige Neuro-Modul sein wird, ist es auch verständlich, warum hier so viel reingequetscht wurde. Aber das ist generell ein Theme dieses Studiengangs. Jeder creditpunkt in diesem Studiengang ist viel Arbeit.
Psychologiekurse:
Nett, auch nicht ohne Informationschwall, dafür, dass das nur 3cp-Kurse sind. Aber nicht veralterter Kentnisstand(Soweit ignorantes ich das beurteilen kann). Überschätzt aber nicht den Psychologieanteil im Studium.
Kognitionswissenschaftliche Kurse:
Hier gibt es zwei kleine Einführungsvorlesungen. Im ersten Semester Geschichte und Überblick und im zweiten Semester Methodik.
Großer rund um Schwung. Finde ich nicht schlecht und hilft einem eigenständig auf interdisziplinäre Gedanken kommen zu können. Ist auch eine Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten. Aber hat mich auch nicht komplett vom Hocker gerissen.
Statistik:
Ganz guter Dozent, recht enthusiastisch für sein Fach. Auch hier wieder das Mantra: Viel lernen für recht wenig CP
Allgemeine Einschätzung zum Programm und zur Uni:
Wenn du sicher in mathematischen Grundlagen bist, am besten auch schon programmieren kannst(Wobei du das auch im Studium lernen kannst, wobei du dir da gewiss sein musst, dass Regelstudienzeit bei 0 auf 100 nicht leicht ist), auch ein Interesse an Neurophysiologie und Methoden zur Erforschung dieser besitzt + Machine Learning schon recht vertieft im bachelor lernen willst, ist das ein Studiengang für dich. Zusätzlich sollte Freizeit für dich nicht sonderlich wichtig sein, es sei denn, du bist gewillt mehr als Regelstudienzeit zu brauchen und vlt auf einige Noten nicht so wert zu legen.
Ich persönlich wechsel an eine andere Uni, wo ich mehr Wahlmöglichkeiten habe, aber werde diese Uni trotzdem weitestgehend in guter Erinnerung behalten, besonders durch die sehr warmherzige Informatikcommunity.
Hier wieder anfangen würde ich nicht, aber das liegt daran, dass ich in meiner Schulzeit nicht darum gekümmert habe, ein mathematisches Verständnis aufzubauen.
Manche Dozenten sind sehr engagiert, alle haben ein Maß an Kompetenz in ihrem Gebiet, das sich aber nicht notwendigerweise durch kompetente Lehre zeigt.
Wie ich bisher den Studiengang wahrgenommen habe, in meinen hier verbrachten zwei Semestern, geht es weniger um Interdisziplinarität(Verschiedene Felder miteinander verknüpfen), als um Multidisziplinarität(Verschiedene Felder lernen). Wobei sicherlich einige spätere Module auf dem Gelernten aufbauen und da wahrscheinlich auch etwas von allem zur Hilfe ziehen. Fokus ist aber auf Informatik und Mathematik.
Kleine Gliederung dieses Erfahrungsberichts:
- Mathematische Kurse
- Informatik Kurse
- Neurobereich
- Psychologie
- Kognitionswissenschaftsbereich
- Allgemeine Einschätzung der Uni und des Programms
Mathematische Kurse:
Man sollte sich gewiss sein, dass in Tübingen mathematisch viel von Kognitionswissenschaftsstudenten abverlangt wird. Man beginnt in Mathe 1(Analysis 1 für Inf) für Informatik direkt mit Beweiszentrierter Mathematik.
Die Anforderungen sind höher als deutschlandweit für Ingenieure[Und nachdem ich etwas die curricula/Mathe 1 kurs pdfs anderer Universitäten gebrowsed habe, will ich meinen, dass sie hier vergleichbar sind wie jene Anforderungen, die vielerorts an Physikstudenten in deren Mathematik 1 Kursen in den ersten zwei Semestern gestellt werden (Die Physiker machen in Tübingen die Kurse mit den Mathematikern zusammen)]
Persönlich hatte ich im ersten Semester Pech mit dem Mathe Dozenten, welcher sowohl desinteressiert war(Videos bestanden zu 98% daraus, dass er aus einem fremden Skript vorgelesen hat. Er wurde in dem Vorjahr mit diesen Videos zum schlechtesten Kurs der Uni geranked(Offizielle Umfrage der Uni an Studenten), hat aber bei uns unverändert die gleichen Videos nochmal hochgeladen).
Da dieser Dozent auch im zweiten Semester für die Lehre von Lineare Algebra für Informatiker (Mathe II) zuständig war, habe ich auf diesen Kurs verzichtet. Falls ihr im Kurskatalog gucken wollt, ob er euch erwarten würde, gebe ich euch diesen Tipp zum Namen (Der Nachname ist wie ein Tier, das lange Zeit im Ackerbau eine zentrale Rolle gespielt hat, lässt sich auch sonst leicht erfahren, wer 2020-2021 in Tüb die Informatiker gelehrt hat). Aber wenn ihr eigenständig Mathe lernen könnt, sind die Vorlesungen eh nicht so wichtig. Das Skript wurde aber leider nur Woche zu Woche freigeschaltet, was ich echt nicht nachvollziehen kann.
Andere Studenten haben mir jedoch von Dozenten in Mathematik berichtet, die sehr hilfsbereit und kompetent in der Lehre waren/sind.
Dennoch bleibt, dass die Abgaben sehr fordernd sind und versteht man nicht, was man macht, kann man 20+ Stunden wöchentlich investieren und fast nichts hinbekommen. Zumindest wenn man ein Dussel ist wie ich.
Informatik Kurse:
Besucht habe ich praktische Informatik I und II und fand beide Kurse sehr gut als Einführung ins Programmieren. Der Dozent im ersten Semester hat sich recht wenig Mühe in der Lehre gegeben(Er hat sich beim Programmieren gefilmt und das Video hat nichtmal den ganzen Screen gezeigt, den man hätte sehen müssen, um immer zu sehen, was er gerade programmiert), aber dafür war meine Tutorin ausgesprochen hilfsbereit und die Aufgaben so gewählt, dass man etwas gelernt hat.
Im zweiten Semester war der Dozent sehr enthusiastisch, die Aufgaben zwar sehr zeitintensiv und recht fordernd(Ich habe durchschnittlich mehr als 14 Stunden für die Abgaben investiert), aber dafür deckt man viel ab und trainiert das in der Vorlesung vorgetragene. Ohne die Abgaben würde ich hier deutlich weniger mitnehmen(Gilt wahrscheinlich auch für die Mathematik. Schwer? Ja, aber nicht unnötig, wenn man wirklich etwas verstehen will).
Neurowissenschaftliche Kurse:
Das 6cp Modul im ersten Semester mit verpflichtenden Seminar ist sehr packed. Persönlich fand ich es etwas unnötig, dass man hier auch verpflichtende Abgaben und ein verpflichtendes Seminar hatte. Der Zeitaufwand war zwar deutlich geringer als bei Mathe oder Info, aber auch nicht zu unterschätzen.
Der Dozent war dafür sehr kompetent. Und da das für viele das einzige Neuro-Modul sein wird, ist es auch verständlich, warum hier so viel reingequetscht wurde. Aber das ist generell ein Theme dieses Studiengangs. Jeder creditpunkt in diesem Studiengang ist viel Arbeit.
Psychologiekurse:
Nett, auch nicht ohne Informationschwall, dafür, dass das nur 3cp-Kurse sind. Aber nicht veralterter Kentnisstand(Soweit ignorantes ich das beurteilen kann). Überschätzt aber nicht den Psychologieanteil im Studium.
Kognitionswissenschaftliche Kurse:
Hier gibt es zwei kleine Einführungsvorlesungen. Im ersten Semester Geschichte und Überblick und im zweiten Semester Methodik.
Großer rund um Schwung. Finde ich nicht schlecht und hilft einem eigenständig auf interdisziplinäre Gedanken kommen zu können. Ist auch eine Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten. Aber hat mich auch nicht komplett vom Hocker gerissen.
Statistik:
Ganz guter Dozent, recht enthusiastisch für sein Fach. Auch hier wieder das Mantra: Viel lernen für recht wenig CP
Allgemeine Einschätzung zum Programm und zur Uni:
Wenn du sicher in mathematischen Grundlagen bist, am besten auch schon programmieren kannst(Wobei du das auch im Studium lernen kannst, wobei du dir da gewiss sein musst, dass Regelstudienzeit bei 0 auf 100 nicht leicht ist), auch ein Interesse an Neurophysiologie und Methoden zur Erforschung dieser besitzt + Machine Learning schon recht vertieft im bachelor lernen willst, ist das ein Studiengang für dich. Zusätzlich sollte Freizeit für dich nicht sonderlich wichtig sein, es sei denn, du bist gewillt mehr als Regelstudienzeit zu brauchen und vlt auf einige Noten nicht so wert zu legen.
Ich persönlich wechsel an eine andere Uni, wo ich mehr Wahlmöglichkeiten habe, aber werde diese Uni trotzdem weitestgehend in guter Erinnerung behalten, besonders durch die sehr warmherzige Informatikcommunity.
Hier wieder anfangen würde ich nicht, aber das liegt daran, dass ich in meiner Schulzeit nicht darum gekümmert habe, ein mathematisches Verständnis aufzubauen.
- Ermöglicht einen vertiefenden Einblick in diverse Aspekte der Informatik und Mathematik und Ankratzen von Neurobiologie
- Anforderungen extrem hoch(Kann auch ein Vorteil sein), aber ist ein knock out, wenn man bei einem der eigenen Schwächen eine/n uniteressierten Dozenten/in erwischt wie es bei mir in Mathe 1 der Fall war.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Manche Dozenten, der Mathe 1 prof, um genau zu sein, nutzen es als Anlass sehr wenig zu machen(Sein Kurs wurde zum schlechtesten kurs der uni tübingen gewählt und er lädt exakt die gleichen Videos zwei Semester später nochmal hoch).
Ansonsten finde ich das Hybridformat, das die meisten Dozenten genutzt haben, recht angenehm.
Ansonsten finde ich das Hybridformat, das die meisten Dozenten genutzt haben, recht angenehm.
Hendrik hat 17 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln finde ich sehr gut.Auch 100% meiner Kommilitonen beurteilen die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln als sehr gut.
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Auf dem Campus fühle ich mich meistens wohl.Auch 67% meiner Kommilitonen fühlen sich auf dem Campus meistens wohl.
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Ich bin der Auffassung, dass es nur selten organisierte Studentenpartys gibt.69% meiner Kommilitonen geben an, dass unsere Hochschule eine Partyhochburg ist.
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Ich bin der Meinung, dass zu wenige Sportkurse angeboten werden.56% meiner Kommilitonen finden das Hochschulsport-Angebot sehr vielfältig.
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Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.Auch 77% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Ausstattung der Hochschule moderner sein könnte.
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Meine Klausurnoten kann ich online einsehen.Auch 58% meiner Kommilitonen bestätigen, dass die Klausurnoten online einsehbar sind.
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Für mich ist der Ruf unserer Hochschule ganz okay.für 75% meiner Kommilitonen zählt unsere Hochschule zur Elite.
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Das Lernpensum bezeichne ich als sehr hoch.Auch 88% meiner Kommilitonen bezeichnen das Lernpensum als sehr hoch.
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Für mich ist die Regelstudienzeit nur mit Hilfe einer Zeitmaschine einzuhalten.55% meiner Kommilitonen finden, die Regelstudienzeit ist genau richtig bemessen.
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Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.Auch 64% meiner Kommilitonen sind sehr einfach in ihre Wunschkurse gekommen.
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Ich lerne sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für meine Klausuren.Auch 64% meiner Kommilitonen lernen sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für ihre Klausuren.
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Ich habe keinen Studentenjob.55% meiner Kommilitonen haben einen Studentenjob.
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Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.86% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit kein Praktikum gemacht oder geplant.
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Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.Auch 80% meiner Kommilitonen haben es noch nie miterlebt, dass Ausländer an ihrer Hochschule diskriminiert wurden.
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Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.Auch 80% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht.
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Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.Auch 78% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
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Ich fühle mich durch mein Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet.56% meiner Kommilitonen fühlen sich durch ihr Studium nicht gut auf das Berufsleben vorbereitet.