Inakzeptabel

Meinen Bachelor (Informatik) habe ich an einer anderen Uni gemacht, wechselte für die Psychologie-Fächer. Pro: große Fächerwahl. Man muss sich allerdings vorher abwägen, welche Fächer Sinn machen. Instruktionspsychologie und Organisationspsychologie waren nicht gut. Vom Hörensagen hätte ich lieber Test/Fragebogen-Konstruktion + Sozialpsychologie nehmen sollen. Häufig kratzen die Veranstaltungen an der Oberfläche, tiefe Diskussionen blieben aus (Zeitmangel). Das größte Problem an Duisburg ist aber die mangelnde Motivation unter Studenten. Dieser Punkt fällt vor allem dann auf, wenn man aus einer kleineren Uni kommt. Da im Master vieles von Gruppenarbeiten abhängt, spielt man im Grunde ein Glücksspiel. Machen-Wir-Lieber-Morgen-Mentalität habe ich genug erlebt. Das positive ist, dass ich wenigstens üben konnte, wie man andere Menschen motivieren kann. Diesen Skill konnte ich bereits im Beruf clever nutzen und hat mir einige Punkte beim Arbeitgeber eingebracht. Für alle die hochgradig motiviert sind, viel Spaß dabei diese Challenge anzunehmen :) Pro: große Auswahl KI-naher Fächer - allerdings zu wenig praktische Übung. Bringe sehr viel Motivation oder gute Freunde mit, um diese Dinge anzuwenden. Schreib dich in MOOCS oder als Zweithörer irgendwo anders noch ein. Dass man bei den Informatik-Lehrstühlen gut arbeiten und lernen kann, habe ich oft gehört. Das Gegenteil ist bei den Psychologie-Lehrstühlen wohl der Fall. Das liegt wahrscheinlich an der Mentalität der jeweiligen Domäne.
Am Ende ist man ja immer etwas schlauer. Für mich wäre es tatsächlich am optimalsten gewesen, wenn ich mich für einen zweiten Bachelor entschieden hätte: TU Dortmund Statistik, Nebenfach Psychologie. Man hat ja leider die Illusion nach dem Bachelor, "unbedingt" den "Master" machen zu müssen.
Schau lieber ganz genau in die Modulhandbücher, vieles ist leider Marketing (Veranstaltungstitel, Beschreibung etc.) und schau dir die Professuren an. Entscheide, ob das was du Lernen wirst ein Mehrwert für dich ist oder nicht. Tue es nicht der vollständigkeitshalber, denn es gibt definitiv bessere Unis und Module. Entscheidend ist das soziale Umfeld: Studenten, Professoren etc. das ist hier einfach nicht gegeben.
Ein ehemaliger Prof. sagte mal, dass Harvard immer dort ist, wo Studenten Harvard daraus machen. In diesem Sinne wird Duisburg wohl kein Harvard mehr werden.
Aachen und Dortmund sind Beispiele für gute Universitäten in der Umgebung.