Deutsche Unis: Nur gut genug für Deutsche

Eins ist deutlich: das Bildungssystem, besonders an deutsche Universitäten, fehlt an Praxis. Man kann ohne Ende sich um Theorien die Köpfe einschlagen, aber es lohnt sich nicht, bis man dieses Wissen irgendwo anwenden kann. Schön fur diejenigen, die deren ganzen Leben Forschung machen möchten; viele von uns wollen und können das aber nicht. Wir wollen das lernen, was das Leben viele Menschen ändern kann, und dafür braucht man Wissen, das anwendbar ist und geübt sein kann. Ein (oft unbezahlter) Praktikum hilft nicht uns auf das kommende Berufsleben vorzubereiten.

Die Freie Universität, einer der besten Hochschulen Deutschlands, hat ein komisches Campus. Sie ist weit, und ist an sich durch das gesamte Dahlem verstreut. Außer ab und mal in der Mensa, gibt es dadurch wirklich keinen Ort um eine lebendige studentische Gemeinde zu entwickeln. In Vergleich mit andere Universitäten in der Welt, finde ich das deutsche Studentenleben sehr kalt und einsam. Das hat man mir sogar bei der Studienhilfe gesagt: "Die Universität ist nicht zuständig für das Wohlhaben ihrer Studenten". Was soll das?

Die Bibliotheken an der FU sind auch nicht ausreichend. Als Student eines sehr multidiziplinäres Faches, muss ich oft Kilometer im Tage von Bib zu Bib laufen. Es gibt zu viele kleine Institutsbibliotheken, die weit von einander sind. Oh, dazu noch: sie sind Präsenzbibliotheken (man darf nicht ausleihen) mit wenige offene Stunden und oft zu wenige Arbeitsplätze. Am besten wäre eine große Bibliothek für die Uni und eine größere Bibliothek für alle Universitäten der Stadt wo es leicht erreichbar ist für meist der Studenten (statt mehrere Stunden in der Bahn zu sitzen). Sie sollten modern sein (nicht alt und duster), und so gestattet sein, dass man da gut lernen kann.