Gute Ansätze, fehlerhafte Umsetzung!

Nachdem ich nun einige Semester an der HAW Landshut hinter mich gebracht habe, möchte ich hier nun meine Erfahrungen teilen. Eines vorweg: Besonders positiv fällt meine Meinung leider nicht aus.

Beginnen wir mit dem Campus im Allgemeinen: schön, übersichtlich, offen und hell. Es ist durchaus Wohlfühlpotential vorhanden. Neben der Mensa ist noch eine Cafeteria, ein Café und eine Imbissbude vorhanden. Auch findet man einige Sitzecken, einen Ruheraum, einen Wasserlauf, einen Maibaum und interessante Sitzgelegenheiten im Außenbereich.

Betrachtet man sich die Vorlesungssäle, fällt auf, dass so ziemlich jeder Saal mit minimum einem Beamer als auch eigenem Soundsystem ausgestattet ist. Häufige Ausfälle der Technik musste ich zwar nicht miterleben, kamen aber dennoch durchaus vor! An sich nicht so tragisch, kann eben mal passieren.
Anders sieht es hier jedoch mit den "Laboren" (PC-Räume) der Informatik-Fakultät aus. Wem es gefällt, hauptsächlich langsame, veraltete Rechner zu benutzen, die regelmäßig abstürzen, die es nicht eilig haben, Programme auszuführen und sich ab und an schon in der Bootsequenz wieder abschalten, der ist hier genau richtig. Oder man arbeitet am eigenen Laptop. Auch, wenn die Leistung von High-End-Rechnern für den normalen Studienalltag freilich nicht benötigt wird, so hinterlässt dieses Bild doch ein flaues Gefühl in der Magengegend.

Ein nächster großer Kritikpunkt sind die Vorlesungen. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Idee hinter dem Lerninhalt sehr gut ist. Die Umsetzung ist leider mehr als unter aller Sau. Größtenteils lieblose, langweilige Folien und entsprechende Vorträge. Dass sich manche Dozenten noch nicht selbst in den Schlaf geredet haben, wundert mich, ehrlich gesagt, schon etwas. Leider habe ich bisher nur drei Vorlesungen besuchen dürfen, in denen die Dozenten mit Leib und Seele dabei waren, Schwung in die Vorlesung brachten und versuchten, so viele Studenten wie möglich für Vorgetragenes zu begeistern. Der Rest war bestenfalls so lala.
Doch hier geht es nicht nur um die Präsentation des Lehrstoffs. Wenn z.B. ein Dozent am Morgen den Saal betritt, die Augen kaum aufbekommt, in den folgenden 1 1/2 Stunden immer wieder betont, wie sehr er keine Lust hat, vor uns zu stehen, seine daraus resultierende Laune direkt an den Studenten auslässt und seine Folien nur gebetsmühlenartig runterleiert, vergeht einem der Spaß ziemlich schnell. Das war natürlich ein Härtefall, jedoch hört man von höheren Semestern, dass dieser Professor dieses Verhalten schon seit Jahren an den Tag legt. Selbiger lacht auch Studenten aus, wenn sie in Klausuren durchfallen. Aber: Einzelfall! Hier kann man nur hoffen, dass die entsprechende Person schnellstmöglich in den Ruhestand kommt.
Auch lassen vereinzelte Dozenten raushängen, für wie viel besser sie sich doch als die Studenten halten. Eine Unterhaltung auf Augenhöhe ist somit nicht mit jeder Lehrkraft gegeben. Zitat: "Um sich über soetwas mit mir unterhalten zu können, müssen Sie sich erst einmal beweisen." Darauf folgte eine Drehung um 180 Grad, ehe der Dozent ohne weitere Worte den Studenten stehen lies. Das macht doch Laune auf mehr, oder?
Auf der anderen Seite gibt es natürlich, wie oben schon kurz genannt, auch Dozenten, mit denen man sehr gut kann. Welche sich für die Anliegen, Fragen, Probleme und Ideen tatsächlich Zeit nehmen und auch von selbst auf einen zukommen. Zum Glück sind diese Personen auch zum Großteil in den zu absolvierenden Praktika anwesend, was zu mindest den praktischen Teil erheblich angenehmer macht.
Doch halt, nicht nur die Dozenten sind pampig! Ausgerechnet die wichtigste Anlaufstelle für IF-Studenten würde am liebsten jeden wieder direkt aus dem Büro werfen. Zumindest wird einem hier das Gefühl gegeben. Hilfsbereitschaft? Auf gar keinen Fall! Und auch hier wieder: Gespräche mit "Altsemestern" und Absolventen, welche schon längere Zeit ihren Abschluss in der Tasche haben, zeigen, dass dies schon seit Jahren so geht.
Bei so manch Angestelltem der Hochschule könnte man meinen, eine HartzIV-Karriere alá Arno Dübel wäre ihnen lieber gewesen, leider bekommt verdient man dabei aber auch nichts. Also lieber den Studenten das Leben schwer machen.
Hierbei aber noch ein Hoch auf das IF-Sekretariat: sehr zuvorkommend, hilfsbereit, freundlich. So soll es sein! Danke!

Für alle zukünftigen IF-ler: leider zeigt sich, dass der IF-Bereich massiv überrannt wird, vor allem die ersten zwei Semester. Stellt euch also darauf ein, anfangs wie die Sardinen in den Vorlesungssälen zu sitzen. Und das leider auch nicht immer auf einem Stuhl. Manchmal ist nur noch die Treppe frei. Ob das zukünftig durch einen NC geregelt wird, weiß ich nicht. Zumal bis zum 4. Semester nicht sonderlich viele Studenten übrig bleiben. Ausgesiebt wird hier sehr gut! Das fasse ich nicht als negativen Punkt auf, ganz im Gegenteil.

Ein weiterer negativer Punkt ist leider das Intranet/die Hochschulserver und die Hochschulwebsite. Schonmal versucht, auf der HP etwas zu finden? Ich wünsche viel Spaß. Was erschwerend hinzukommt: Es wird ein VPN-Tool bereitgestellt, mit dem man von zu Hause aus auf seinen "workspace" auf dem Hochschulserver zugreifen kann, um z.B. Projekte/Aufgaben/Arbeiten fertigzustellen. Leider läuft das, wenn es denn mal läuft, alles andere als stabil. Für eine Hochschule mit IF-Fakultät meiner Meinung nach ein Armutszeugnis.

Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich sehr froh bin, nur noch ein Semester an der HAW Landshut bleiben zu müssen.

(Natürlich ist das hier aufgeführte MEINE persönliche Meinung und Erfahrung. Meinungen werden zudem immer subjektiv durch alles Mögliche beeinflusst! Es kann also gut sein, dass nur ich der Meinung bin, diese FH nicht weiter zu empfehlen!)