Lernen ohne Grenzen

Disclaimer:
Habe die berüchtigte Zwischenprüfung diese Jahr mit einem 3er Schnitt bestanden und befinde mich somit am Ende des GS3.

Zu Beginn des Studiums (GS1/2) wurden einige Inhalte hinausgeschoben. Hat letztlich nicht viel gebracht. Es vielen dennoch etwa 30% durch. Die 4-6 Wochen vor der Prüfung waren der blanke Horror. Von morgens bis Abends durchgeliert 6 bis 8 Stunden Vorlesung am Tag. Glückwunsch an alle die durchgefallen sind. Eure Gesundheit dankt es euch.

Zum GS3:
Dauer ca. 8 Wochen, 4 x 6 Std. und Freitags 4 Stunden Vorlesung. In diesen Zeitraum wurden mehr Themen, als in das gesamte GS1 und 2 zusammen gepresst 2/3 davon im Selbststudium und verpflichtende Testate am Wochenende. Im GS1 und 2 kam ich überwiegend mit 2 bis 3 Stunden lernen am Tag aus (inkl. WE). Inzwischen lerne ich von morgens bis Abends, habe mich an eine Mahlzeit je 2 Tage gewöhnt, um irgendwie den Tonnen an Stoff noch irgendwie Herr zu werden. Ein Tinnitus im rechten Ohr und meine seid zwei Wochen permanent zitternde Hand machen mir die Entscheidung nun leicht, dass Studium abzubrechen. Das ist gesundheitlich nicht auszuhalten.
Es gibt kaum noch Möglichkeiten fragen zu stellen. Die Dozenten lesen, um Zeit zu sparen nur schnell die Skripte vor und laden idR Lösungen zu Aufgaben hoch, anstatt diese zu besprechen. Die Tonqualität im Online-Unterricht ist auch alles andere als optimal. Die stundenlange Beschallung jeden Tag…ich verweise nur auf den Tinnitus. Weitere Unterstützung von Seiten der Verwaltung ist mit der Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden vergleichbar. Zwar sind viele Personaler in den Finanzämter wenig begeistert, das die HSF mehr rausprüft als ausbildet, diese haben jedoch keinen Einfluss auf die Hochschule. Es wird nicht kommuniziert wer welche Entscheidungen trifft (z.B. das Testate am Wochenende nun geschrieben werden). Erinnert alles ein wenig an eine Religion - quasi von Gott oder der Verwaltung gegeben.

Kleine Spoiler für das Einstellungsjahr 2021:
Ihr seid 1500, 2020 waren’s noch 1400. Das heißt, ihr dürft euch auf super Unterkünfte freuen. In Nordkirchen stehen Wohncontainer für 180 Personen im Wald, 14 Leute je WC und Duscheinheit. Nichts für schwache Nerven ^^. In Hamminkeln und Herford gibt es nur und ausschließlich Container - mehr weiß ich auch nicht. Falls ihr in Nordkirchen nicht in einen Container kommt, stehen auch noch Wohngebäude in der Stadt zur Verfügung. Teilweise Kellerzimmer ohne Fenster und - wer ahnt es? - Gruppenbädern.

Umgang mit Corona:
Interessiert hier niemanden. In Klausuren sitzen wir regelmäßig mit 30 Leuten ohne Abstand und Maske. Fenster öffnen wäre in der Theorie sinnvoll, ist aber praktisch schwierig. Die Klausuren bestehen aus 20 bis 40 einzelnen Blättern + x die man beschreibt. Und im Schloss - 2.OG und ähnliches, da ist es schon mal ein wenig windig. Wer an dieser Stelle das Problem erkannt hat, ist der Hochschulleitung geistig maßlos überlegen und sollte über einen Jobwechsel nachdenken. Ob und wieviele Infektionen es gab weiß ich nicht (sowas würde natürlich niemals kommuniziert), jede einzelne ist aber auf das grob fahrlässige Verhalten der HSF zurückzuführen. Klausuren > als Gesundheit der Studierenden.

Da ich vor dem Studium bereits einen Beruf erlernt habe, kehre ich einfach in diesem zurück. Für die noch weite kämpfen: Passt auf euch auf und ruiniert nicht eure Gesundheit. Ja das Gehalt im gehobenen Dienst ist nicht schlecht - aber auch nicht unglaublich hoch. Es gibt genug andere Wege um an eine sichere und gut bezahlte Stelle zu kommen. Und selbst wenn ich da 2, 300€ weniger verdiene. Ich habe lieber noch was von meinem Leben und einen Job der mir Spaß macht als diese Knechterei.