Spitzen Studiengang!!!

Insgesamt ist der Studiengang sehr breit aufgebaut, gerade in den ersten Semestern werden Grundlagen wie Biologie, Chemie, Physik und Mathematik vermittelt und im weiteren Verlauf kann man sich dann für den Schwerpunkt Agrar oder Gartenbau entscheiden. Abgesehen von ein paar Modulen unterscheiden sich diese aber kaum voneinander. Tatsächlich ist in den letzten Jahren immer mehr der Trend hin zu Agrar und weg von Gartenbau gekommen, mit der Konsequenz, dass gewisse Lehrstühle nicht nachbesetzt werden. In meinem aktuellen Jahrgang sind wir etwa 40 aktive Studierende, von denen vielleicht 6/7 den Schwerpunkt Gartenbau gewählt haben. In dem Jahrgang nach uns soll es sogar noch extremer sein mit gerade mal 4 Leuten für Gartenbau.
Jeder der dieses Studium beginnt, sollte sich bewusst sein, dass es sich um einen sehr kleinen Personenkreis handelt. Vorlesungen mit ein paar hundert anderen im Hörsaal wird man bei Agrarwissenschaften wenn, dann nur im ersten Semester bei allgemeinen Themen wie z.B. Zellbiologie, Genetik oder Mathematik erfahren, da diese nahezu alle Erstsemestler der Studiengänge in der TUM School of Life Sciences in Freising besuchen müssen (wenn nicht gerade Corona ist und alles online stattfindet). Über Corona hinweg war es aber von absolutem Vorteil, eine kleine Gruppe zu sein, da trotz Abstandsgebote der Unterricht in Präsenz stattfinden konnte (zumindest ein Großteil davon). Außerdem kann man als kleine Gruppe eine bessere Beziehung zum Professor herstellen und individuelle Fragen werden immer beantwortet.

Das einzige Manko, dass einem manchmal in die Quere kommt, ist die Organisation der verpflichtenden Praktika. Vier Wochen Praktikum muss jeder Student ableisten, wobei diese von der Uni organisiert und die Plätze an die Studenten verteilt werden. Theoretisch sollte man diese nach dem 1. Semester in den Wintersemesterferien absolvieren, praktisch jedoch verschleppen viele Studenten diese bis ins 4/5 Semester. Das Problem ist, dass man meist nicht alle vier Wochen am Stück erhält, sondern nur einen Teil. Für den anderen Teil kann man dann oft ein Jahr warten, da die Praktika nicht sehr oft angeboten werden und die Plätze sehr beliebt sind. Gerade mit Corona konnten die Praktika lange nicht stattfinden und es hat sich ein langer Rückstau gebildet. Auch zerrt es sehr an den Nerven, dass man nur sehr spontan informiert wird, ob man denn nun einen Platz gekriegt hat oder nicht und so seine Semesterferien bezüglich Urlaub oder Arbeit nur sehr schwer planen kann. Es ist auch schon vorgekommen, dass Praktika aus dem Nichts abgesagt wurden.

Dennoch kann ich den Studiengang Agrarwissenschaften aus vollem Herzen weiterempfehlen. Ich finde die Inhalte total spannend! Durch den breiten Aufbau wird man kein Experte in einer Disziplin, sondern sieht die großen Zusammenhänge. Gerade bezüglich Klimawandel und Anpassungsstrategie sehr passend.