Erfüllend und erdrückend

Ich bin gelernter Zahntechniker und musste 4 Jahre auf meinen Studienplatz warten. Dementsprechend motiviert gehe ich an dieses Studium, weil es für mich keinesfalls selbstverständlich ist diesen Traum zu leben. Man muss aber der Realität auch ins Gesicht schauen, dass das Studium einen so hohen finanziellen Aufwand fordert, dass es für sozial schwächere kaum möglich ist es zu studieren. Dazu kommt, dass man eigentlich 5 Jahre in Angst lebt vor der nächsten Prüfung oder dem nächsten Testat. Der Zeitplan lässt kein durchatmen zu. Die Tage gestalten sich von 7:45 regelmäßig bis 18:45. Ohne Mittagspause wird vollste Konzentration den ganzen Tag gefordert. Man muss jeden Tag Testate leisten und steht dauernd unter Strom. Sollte man eine Prüfung nicht bestehen, fällt man aus dem System: das Studium verlängert sich automatisch um ein Semester, weil man die Prüfungen nur ein halbes Jahr später wiederholen kann und diese die Voraussetzung für die Anmeldung zu den anderen Fächern sind. Halbes Jahr aussetzen heißt man schafft die Regelstudienzeit nicht, was heißt, dass man die finanziellen Hilfen vom Staat (Bafög) nicht bis zum Schluss beziehen kann. Dazu verlässt man das Semester, in dem man seine Freunde hatte und wird in eine neue Menschen Konstellation gesteckt, denn das Hamsterrad muss sich ja weiterdrehen. Darunter leider enorm das psychische und seelische Gesundheit und man ist nach den 5 Jahren meistens bereit für eine Therapie, wenn man nicht unbedingt ein gefestigtes Umfeld hat.