Berg- und Talfahrt

Das Zahnmedizinstudium verlangt viel von einem ab. Die ersten Semester bestehen aus schlichtem Auswendiglernen von Medizinischen Telefonbüchern, das Sezieren von Leichen und einigen naturwissenschaftlichen Praktika mit wöchentlichen mündlichen Prüfungen. Hat man das geschafft so kann man sich das erste Mal über Ferien freuen und kommt danach direkt in die Zahnklinik. Hier kann man es sich jetzt so langsam gemütlich machen, da man hier von jetzt, an täglich von 7:30-mindestens 17 Uhr, anzutreffen ist. Es ist auch Zeit für einen neuen Look; adieu schwarz und Schmuck und hallo weiße Baumwolle und Handschuhe. Dein neuer bester Freund ist bis zum 7ten Semester ein etwas herunter gekommener Plastik Phantomkopf, der niemals Aua sagt und den Mund weiter aufbekommt als ein Flusspferd. Wenn es dann an richtige, lebendige Patienten geht, ist es schon eine kleine Umstellung und man wundert sich doch erst ein wenig, wie sehr eine Zunge und Speicheln stören können. Noch zwei Semester und man hat es geschafft, doch je näher es zum Ende kommt, desto stressiger und koffeinhaltiger wird der Alltag. Zahnmedizin studieren ist sehr teuer, da man sich praktisch jedes Utensil plus den neuen weißen Kleiderschrank neu kaufen muss. Im grossen und ganzen ist es ein sehr anstrengendes Studium, mit wenig Freizeit, viel Lernstoff und ziemlich kostenspielig. Doch es gibt nichts was einen glücklicher machen kann, als das der Patient den man selbst behandelt hat, mit einem schöneren, ästhetischeren Lächeln nach Hause geht, als das mit dem er gekommen ist.