Inhaltlich überzeugend, leider sehr monoton

Ich habe meinen Bachelor in WiWi vor 2 Jahren abgeschlossen.

Der Studiengang bietet eine gute generale Ausbildung mit vielen Wahlmöglichkeiten. Jedoch sollte man wissen das fast alle Lehrstühle im klassischem BWL/VWL Paradigma unterwegs sind. Alternative Denkweisen sind eher mangelware. Auch die BWL lehrstühlen sind stark verökonomisiert sodass selbst bei Lehrstühlen bei denen andere Denkweisen aus z.B. Psychologie oder Sozioligie zu einem besseren Verständnis beitragen könnten, kaum bis gar nicht betrachtet werden. Zum Großteil sind die Professoren interssante Persönlichkeiten von denen man etwas lernen kann. Im Banking Bereich gibt es zwei sehr unangenehme Professoren aber wenn ihr den homo oeconomicus in persona mal begegnen wollt dann könnt ihr ja mal eine LV in dem Finance/Banking Bereich besuchen. Seid gewarnt...;-)

Die Lehrveranstaltungen werden zumindest im Bachelor auschließlich als Vorlesungen gehalten. Außer man wähllt freiwilig mal ein Seminar. Man kann sich in diesem Studiengang also durchaus verstecken. ;) Präsentationen, Gruppenarbeiten und wissenschaftliches Arbeiten ist im Pflichprogramm nicht verankert. Ich hatte während meines kompletten Studiums nur eine Präsentaion und auch nur weil ich freiweilig ein Seminar belegt hatte in der ich glücklicherweise auch ins wissenschaftliche Arbeiten eingeführt wurde. Für die meisten ist die Bachelor Arbeit die erste wissenschaftliche Arbeit in ihrem Leben. Im Master an einer anderen Uni merkt man dann erst was für eine mangelhafte wissenschaftliche Arbeitsweise bei dem WiWi Bachelor gelehrt wird. So wird zwar Statistik 1+2 gelehrt jedoch keinerlei merthoden der Sozialforschung. Das darf man sich dann alles selbst beibringen.^^
Ansonsten lässt sich auch sagen das qualitative Methoden selbst ihm Master nicht gelehrt werden. Aber das liegt auch an der lieben Professorenschaft die sehr homogen in der quantitativen Forschung unterwegs ist.

Zu den Prüfungsleistungen muss ich leider sagen das diese wirklich wenig Aussagekräftig über die Leistungfähigkeit eines Studenten der WiWi sind. Es werden im Bachelor bis auf wenige Ausnahmen 1 stündige Klausuren am Ende eins Semsters über das komplette Fach abegehalten. Beis diesen hat man dann extremen Zeitdruck und es wird nur ein Bruchteil des behandelten Stoffes abgefragt. Am besten man fängt spätestens 6 Wochen davor mit Lernen an. Lenrt alles auswenig, versteht nichts, spuckt es dann zur Prüfung innerhalb einer Stunde aus und vergisst danach alles schnell wieder.
Selbständiges, kritisches und reflexives Denken wird kaum unterstützt, wobei dies wohl bei den meisten Bachelor Wiwis der Fall ist. Aber selbst im Master weiß ich von Freunden das es vom Prüfungstypus und Lehre fast genauso wietertgeht.

Teilweise ist mir heute klar warum es gegenüber WiWi Studenten so viele Vorurteile gibt. Leider wird durch die wenig kritische Herangehensweise an die Wirtschaftswissenschaften in Würzburg dieses negative Bild durch teilweise unkritische und unreflexive Absolventen gefördert.
Ich würde empfehlen euch neben den Fakultätsveranstaltungen unbedingt noch außerhalb zu engagieren, Studierdengruppen und Veranstaltungen zu besuchen. Am besten in Studierendengruppen in welchen auch fachfremde Leute zu finden sind. Das GSik Programm ist zum Beispiel wirklich eine schöne Sache und nur zu empfehlen.

Die Uni am Sandering an der man meistens als WiWis ist, ist ganz gut im Schuss. Dafür ist auf dem Campus oben wirklich mal renovieren angesagt. Besonders die Toiletten der Hauptbibliothek habe ich noch als besonders ekelhaft in Erninnerung.

Alles in allem hatte ich eine schöne Studentenzeit in Würzburg. Dies Stadt ist echt klasse und hat viel zu bieten und bis auf ein paar kleine Makel genauso die Uni.