Überall Mathematik... Lohnt sich aber! :)

Ich befinde mich gerade am Ende des zweiten Semesters an der Uni Hohenheim im Studiengang Wirtschaftswissenschaften B.Sc. , mitten in der Prüfungsphase und nach intensivem Formeln-Auswendiglernen und Gleichungen-Lösen schreibe ich jetzt mal meine Erfahrungen.
Beim Stichwort Formeln und Gleichungen kommen wir schon zum ersten Punkt - Die Mathelastigkeit.
Für jemanden, der wie ich im Abi 2 Punkte in Mathe hatte, sind die Studieninhalte gerade am Anfang eine echt große Herausforderung.
In Hohenheim werden nahezu alle wirtschaftlichen Theorien mathematisch hergeleitet und bewiesen, und das wird auch hauptsächlich in den Prüfungen abgefragt.
Dies ist meiner Meinung nach aber nicht negativ, da man oft nur so die Themen RICHTIG versteht und nicht nur stupide etwas auswendig lernt, was man halt als richtig hinnimmt - man versteht den Sinn und die Überlegungen hinter den Theorien.
Man wächst an den großen Herausforderungen, die einem das Studium stellt und zumindest aus meiner Sicht kann ich sagen, dass ich schon nach zwei Semestern mein abstraktes/ analytisches Denken ziemlich aufgewertet habe.
Deshalb würde ich das Wiwi Studium in Hohenheim tatsächlich auch Leuten empfehlen, die mit Mathematik (noch) nicht so viel am Hut haben.
Die Dozenten, sowohl die Professoren als auch die HiWi's sind allesamt menschlich gut drauf, können die Inhalte mehr oder weniger gut rüberbringen und stehen für Fragen zur Verfügung
- daher lohnt sich der Weg in die Uni meistens, außerdem werden Vorlesungen zum Teil aufgezeichnet.
Der Campus natürlich ist mehr als nur geil, im Sommer mit nem Eiscaffe im Park oder am Schloss chillen und lernen ist echt schon was besonderes, auch die ruhige Lage etwas außerhalb von Stuttgart finde ich positiv.
Jede Woche gehen am Campus Partys, die sich sehr gut zum vorglühen eignen, wenn man danach noch in die Stadt feiern geht.

Kritikpunkt ist aber definitiv die extrem Lange Korrigierzeit, die die Profs sich nehmen.
Auf die Informatikklausur, die zu 50% aus multiple-Choice bestand, warteten wir beispielsweise fast drei Monate!
Auch finde ich manche Klausuren etwas zu umfangreich für die Zeit, die man bekommt, so sind Noten im 1,0er Bereich in den Statistiken oft zu unter einem Prozent vertreten und die Durchfallquoten in manchen Fächern sind astronomisch hoch (teilweise 70% und mehr).
Da man im Hauptprüfungszeitraum niemals alle Klausuren mit nem dezenten Ergebnis schreiben kann, muss man sich dann doch in den Semesterferien und auch während des Semesters noch mal die ein oder andere Prüfungsphase geben...

Fazit:
Alles in Allem eine sehr arbeitsintensive und auch gerade in der Prüfungsphase sehr stressige, aber auch tolle Zeit, die ich bisher hier verbringen durfte.
Daher empfehle ich den Studiengang mit gutem Gewissen weiter, vorausgesetzt man interessiert sich für Theorie und kann auch eigenständig mit Problemen umgehen!

Liebe Grüße