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Gemischte Gefühle

Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Gesamtbewertung
    3.5
Ganz zu Anfang möchte ich hier anmerken, dass ich KEIN Verfechter des standardmäßigem Bachelor/Master Studium ala Massenabfertigung bin und glaube, dass das allgemeine deutsche Schul- und Studiensystem radikal überarbeitet werden sollte. Jedenfalls könnte es sein, dass meine Rezension durch diese "Kritik- Brillle" getrübt sein könnte.

Seit dem zweiten Semester studiere ich nun Interkulturelle Wirtschaftspsychologie in Hamm. Wie die Überschrift schon sagt, habe ich eher gemischte Gefühle bezüglich meines Studiums, wobei ich doch leider sagen muss, dass es tendenziell in die negative Richtung geht. Dies möchte ich mit dem Eingehen auf die einzelnen Bereiche begründen:

Inhalte: Die Inhalte erscheinen mir sehr gut gewählt, es kommt einem tatsächlich vor, als ob man Psychologie studiert, wären da nicht die Module vom BWL- Teil. Im Bachelor sind die Inhalte natürlich stark theoretisch, jedoch mitunter auch sehr interessant, was das Lernen natürlich erheblich erleichtert.

Dozenten: Leider muss ich hier Abzüge machen. Man muss sich an der HSHL im klaren sein, dass der Studiengang sehr neu ist, was bedeutet, dass leider wenig Dozenten aus dem psychologischen Bereich vorhanden sind. Dies wäre grundsätzlich kein Problem, allerdings ist die Studiengangsleiterin leider schon seit zwei Semestern krank- zumindest den Großteil der Zeit. Das wird durch den Einsatz der 2 übrigen Dozenten aus dem Psycho- Bereich kompensiert. Funktioniert auch recht gut, ist aber ärgerlich, da am Anfang viel ausgefallen ist/Unklarheit geherrscht hat.

Lehrveranstaltungen: Die Seminare sind sehr gut! Kleine Gruppen, interaktive Lernmethoden, rundum lohnenswert. Die Vorlesungen kann man sich (außer in Statistik) sparen. Diese sind Universitäsmäßig langweilig gestaltet, meiner Meinung nach ist die Vorlesung im Studium auch ein Konzept, welches man definitiv abschaffen könnte- in der Zeit der Digitalisierung kann man sich Grundlangen aus einem Studienfach auch bequem per vorgefertigten Videos zuhause angucken und beliebig vor- und zurückspulen. Besonders möchtes ich im Bereich der Lehrveranstaltungen auf die Prüfungsformen in meinem Studiengang zu sprechen kommen (ich spreche hier nur von Wirtschaftspsychologie, kann mir aber auch gut vorstellen, dass es in den anderen Studiengängen ähnlich aussieht). Im gesamten Bachelor gibt es nur ca DREI Fächer, in denen man Hausarbeiten/Essays schreiben muss. Ich finde das eine Zumutung, dass man als Prüfungsform dermaßen eingeschränkt wird. Ich bin ein Typ, der gerne auf vielfältige weise seine CPs verdient. An der HSHL bleibt einem leider nur die Multiple Choice Klausur.

Ausstattung/Bibliothek: Der größte Nachteil ist in diesem Bereich auch der größte Vorteil: Die Uni ist (vergleichsweise) brandneu! Seit 2009, das heißt alles, was man am Campus vorfindet ist auf dem neusten technischen Stand. Alles ist sauber, ein modernes Desing und Flatscreens zeigen einem die nächste Vorlesung an.

Mensa: Leider muss ich hier einen Stern geben, weil ich der Meinung bin, dass es zu wenig Alternativen für Vegetarier gibt. Ich bin zwar ein flexibler Vegetarier, allerdings gibt es gefühlt jeden zweiten Tag Lammkotlett oder sonstige Steaks und co. Naja, der Kaffee schmeckt- Hauptsache!

Zur Orga: Alle an der Uni bemühen sich, einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Was ich besonders toll finde: Wir als Studenten nehmen viel selbst in die Hand und organisieren auch mal Seminare komplett ohne Dozenten. Funktioniert auch sehr gut, also ist Orga auch immer eine Sache davon, wie man damit umgeht :-)

Alles in Allem kann ich die Uni an diejenige Empfehlen, die ein recht entspanntes Studium haben wollen, sich nicht um viel kümmern müssen (wie Kurswahl etc) und gerne Multiple Choice Klausuren schreiben.
Diejenigen, die eher ein freieres Studium möchten, in dem man seine Stundenpläne eher selbst zusammenstellt und entscheiden in welchem Semester man was schreibt UND diejenigen, die Wert darauf legen, dass jeder Kurs in jedem Semester angeboten wird ( in der HSHL nicht) , sollten sich eher für ein Studium der Psychologie mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie entscheiden. Allerdings möchte ich nicht mit etwas negativem abschließen, da ich denke, dass viele Punkte die ich hier genannt habe, (hoffentlich) im Laufe der Zeit behoben werden- da man schon merkt, dass sich alle Beteiligten mühe geben. Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich mich jedoch nicht mehr für diese Uni entscheiden. Das mag aber vielleicht zum größeren Teil auch an mir und meiner Persönlichkeit und meiner eher negativen Haltung bezüglich des derzeitigen Studiensystems liegen.
  • Relativ viel Mitbestimmungsrecht
  • Einseitige Prüfungsformen, zu wenig Dozenten, zu junger Studiengang

Kommentar der Hochschule



Liebe Günter,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht, der viele
positive Beurteilungen enthält, aber leider auch kritische. Wir freuen uns,
dass Du den interdisziplinären Bachelorstudiengang „Interkulturelle
Wirtschaftspsychologie“ von den Inhalten und der Ausrichtung her interessant
findest. Es tut uns jedoch leid, dass kranheitsbedingt Unterricht ausgefallen zu sein scheint. Die Hochschule gleicht längerfristige
Ausfälle z. B. durch Lehraufträge aus. Kurzfristig ist tatsächlich ein gewisses
Eigenengagement, Selbststudium und Gruppenarbeit der Studierenden gefordert,
wie es in Eurem Fall scheinbar ganz gut geklappt hat.

Hinsichtlich der Prüfungen ist es im Allgemeinen so, dass das
Grundlagenwissen zu Beginn häufig in Klausuren geprüft wird, aber im weiteren
Verlauf des Studiums und mit zunehmender Praxisorientierung auch andere, freiere Prüfungsformen, etwa Berichte, Protokolle, Portfolios, Essays, Haus- und Projektarbeiten,
hinzukommen.

Die Studienorganisation an der HSHL orientiert sich am
internationalen Standard für  Bachelor- und Masterstudiengänge und daher
gibt es einen recht eng gefassten Lehrplan. Dabei wird großer Wert
daraufgelegt, dass die Vorlesungen, Übungen und Praktika für alle
Studierenden überschneidungsfrei belegt und die Prüfungen entsprechend
abgelegt werden können. Ziel ist, dass ein Studium optimalerweise 
innerhalb der Regelstudienzeit zum erfolgreichen Abschluss gebracht
werden kann. Dennoch: Lehrpläne sind immer nur Angebote und jeder kann
sein Studium individuell gestalten und Lehrveranstaltungen z.B. auch in
anderen, späteren Semestern besuchen.

Den Hinweis auf die Menüwahl in der Mensa haben wir an das
Studierendenwerk Paderborn, den Mensabetreiber, weitergeleitet.



Für Deine persönliche und berufliche Entwicklung
wünschen wir Dir weiterhin viel Glück und Erfolg.

Dein Team der HSHL- Hochschulkommunikation

02.05.2018

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.0
Tina , 09.04.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
3.0
Sema , 18.03.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
4.0
Anonym , 12.03.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
3.9
Leonie , 04.03.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
3.6
Hanna , 25.02.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
4.6
Leticia , 25.02.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
4.4
Selina , 23.02.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
4.1
Svenja , 19.02.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
3.9
Tim , 18.02.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
3.0
Selin , 12.02.2024 - Interkulturelle Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)

Über Günter

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 2
  • Studienbeginn: 2016
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Hamm
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 11.07.2017
  • Veröffentlicht am: 14.07.2017