Nichts für schwache Nerven!

Veterinärmedizin ist zweifelsohne einer der schwierigsten Studiengänge, der dem Studierenden einiges abverlangt. Selbst Kommilitonen, die durch viel Fleißarbeit und Disziplin mühelos das Abitur erlangen konnten, sind immer und immer wieder an ihre Grenzen gestoßen. Das Vorklinische Jahr, welches 4 Semester in Anspruch nimmt, besteht fast komplett aus Theorie. Lobenswert, wenn die Professoren versuchten, Bezug zum "echten Tiermedizinerleben" zu nehmen. Aber unser Lernpensum war derart groß, dass keine Chance bestand, beim Lernen auch mal etwas wirklich zu verstehen oder für das eigene Interesse weiter zu recherchieren. Freizeit? Fehlanzeige! Dafür Woche für Woche mehrere Testate. Die meisten mündlich, was ein Nachteil war, da einen das Gefühl beschlich, dass die wenigsten Prüfer bereit waren, helfend unter die Arme zu greifen. Dazu der psychische Druck. Viele haben das Studium wieder verlassen, viele wünschten sich, sie hätten es getan. Dann Ende des Vorklinischen Jahres mit Absolvieren des Physikums. Der psychische Druck wurde verstärkt. Wer es geschafft hat, kam ins Klinische Jahr. Mehr Klinik, weiterhin viel Theorie, der Lernstoff ist nur durch permanentes Lernen schaffbar, doch zumindest der Druck hat etwas nachgelassen. Dazu kommt eine grauenvolle Organisation des Studiums. Doch all diese Widrigkeiten schweißen die Studenten -egal, welchen Alters- zusammen, sodass ein große Gemeinschaft besteht, und auch die meisten Professoren sind mehr als nur bloße Vortragende. Unsere Tradition: Das Bergfest auf dem Campus. Eine Woche lang den Stress vergessen und feiern, dass die Hälfte des Studiums geschafft ist. In solchen Zeiten ist man gern Tiermedizinstudent.