Der Studiengang ist hier noch nicht durchdacht

Eine Gesamtorganisation innerhalb und über alle sechs Semester hinweg ist überhaupt nicht erkennbar. Die einzelnen Lehrveranstaltungen greifen nicht ineinander. Es zeugt von hohem Anspruch sehr viele unterschiedliche Themen behandeln zu wollen, doch im Endeffekt werden die einzelnen Themen nur angeschnitten und nicht vertieft. Im Prinzip muss man sich das meiste ohne Führung selbst aneignen. Das führt dazu, dass man sich zwar etwas zu einem Thema aneignet, es jedoch nicht gebrauchen kann. Zu den Lehrveranstaltungen kann man noch sagen, dass es einige gibt die Sinn machen. Jedoch sind manche auch fehl am Platz. Vorallem wenn der einzige Sinn darin besteht, Präsentationen zu halten und zusätzlich Berichte zu schreiben. Dies führt wie ein roter Faden durch das gesamte Studium. Diese verlorene Zeit hätte bei weitem sinnvoller genutzt werden können. Auch werden die für die spätere Arbeit wichtigen Programme zwar zu Beginn angeschnitten (nicht alle) aber eine Vertiefung findet nicht statt. Die Aufteilung der PC-Räume befinde ich als Nicht-Zufriedenstellend. Es gibt einen Raum mit Windows PC's und einen Mac-Pool. Ärgerlich ist es wenn man eine "Windows-Arbeit" bearbeiten will und aufgrund von Seminaren, Vorlesungen oder einfach aus Kapazitätsnotstand in den Mac-Pool ausweichen muss und die Programme nicht immer kompatibel sind und es einem die Arbeit verändert. Arbeitsräume, für Bearbeitungen außerhalb von Seminaren innerhalb der Fakultät sind ebenso Mangelware. Auch die Ausstattung mit einfachen lackierten Holzplatten auf Gestängen als Tisch, welche bei einem leichten Ruck vom Gestänge fallen sind für Stadtplaner ein Grauen. Auch ist nach sechs Semestern nicht erkennbar, dass eine Reinigungskraft verpflichtet wurde. Besonders die Tische sind beschmiert von Stiften und verschüttetem Kaffee. Zu den Dozenten ist zu sagen, dass es sehr gute aber auch weniger gute gibt. Einige kennen sich in Ihrer Materie sehr gut aus und können ihr Wissen auch vermitteln. Bei anderen wiederum scheint es, als hätten sie wenig Ahnung davon worüber sie referieren oder sie können es den Studenten einfach nicht zufriedenstellend beibringen. Auch gibt es immer mal wieder diese "Professoren" die nicht in ihren Sprechstunden anzutreffen sind oder Vorlesungen/Seminare kurzfristig ausfallen/verschieben lassen weil ihnen "ein Termin dazwischengekommen" ist. Nach meiner Erfahrung hat sich auch herausgestellt, dass man sich gerade mit den Professoren austauschen und auch kritische Punkte ansprechen kann, welche Kenntnisse ihrer Materie besitzen. Der Rest fühlt sich bei Versuch einer offenen Aussprache sofort persönlich Angegriffen und geht auf Konterangriff (sehr traurig). In der Bibliothek findet man zu 90% Informationen zu den behandelten Themen. Schade ist, dass Vortragsfolien immer erst im nachhinein online zur Verfügung gestellt werden. Wäre es doch besser diese bereits zuvor hochzuladen, sodass man bereits mit Wissen in die Vorlesung starten kann. Wichtig zu Erwähnen ist auch das Klima unter den Studenten innerhalb eines Semesters. Eventuell aufgrund des permanenten Stresses entstehen kleinere Gruppen, welche sich gegenüber anderen rigoros abschotten und während des gesamten Studiums ausschließlich unter sich bleiben. Sich mal grüßen oder einladen kommt sehr selten vor. Deswegen besteht auch ein Zusammenhalt.
Alles in Allem ist zu sagen, dass ein Studiengang bevor dieser belegt werden kann, bis ins Detail ausgearbeitet werden sollte und nicht wie dieser zum größten Teil unorganisiert vonstatten läuft. Es kommt einem vor, als wäre alles irgendwie zusammengewürfelt um bloß irgendwie alle Credits unterzukriegen. Wie die Akkreditierung erreicht wurde, ist nicht nur mit ein Rätsel. Mein Rat an Abiturienten, welche unbedingt Stadt-/Raumplanung studieren wollen: Wenn ihr um eure Zukunft als Stadtplaner bemüht seid und mit fundiertem Wissen ins Berufsleben starten wollt, studiert lieber woanders. Es wurden viele negative Dinge aufgezählt, diese Entsprechen leider meinen Erfahrungen (Hätte mir dies jemand bereits bei meiner Studienortwahl erzählt, wäre ich dieser Person sehr dankbar gewesen!) - Übrigens verstehe ich die guten Bewertungen meiner Vorgänger hier nicht...da wurde einiges gelobt, was nicht der Wahrheit entspricht.