Kann man lernen, nichts (wichtiges) zu lernen?

Ich habe innerhalb der ganzen Semester die ich schon hier studiere, festgestellt, dass meine Eltern vielleicht manchmal doch Recht hatten, wenn sie sagten: "Studenten können und wissen nicht viel vom Leben".
Ich weiß, dass sie es nicht böse meinten oder sagen wollten, dass man als Student wenig weiß, sondern eher der Bezug zur Praxis und Lebenserfahrung fehlt. Dabei kann man sicherlich nicht alle über einen Kamm scheren, aber bei meinem Studiengang trifft es auf jeden Fall zu. Die Dozenten sind nett und immer positiv eingestellt: "Sehr mutig Soziologie zu studieren" oder "Wenn man Nichts kann, studiert man genau so". Die Lehrveranstaltungen können durchaus müde machen, geben einem mehr Freizeit als Lernzeit und auch oft den Eindruck von Schule. Ich lerne, was Leute über Soziologie sagten, debattiere darüber, versuche das Geschwafel zu verstehen und lerne dennoch nicht viel, was ich wirklich gebrauchen kann. Hab mein erstes, graues Haar entdeckt und weiß immer noch nicht, was ich werden will. Man kann auch lernen, nichts zu lernen. Aber immer mit Humor nehmen..irgendwer muss auch diesen "Job" erledigen...So dachten wir wahrscheinlich alle, denn allzu wenig Leute sind wir nicht :D
Und vielleicht irgendwann sind auch wir an der Reihe!