Wenig Praxis und viel Wiederholung

Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    5.0
  • Gesamtbewertung
    3.7
Das Studium Lehramt für sonderpädagogische Förderung ist nicht so weit verbreitet wie andere Studiengänge und sollte so mehr Aufmerksamkeit erhalten. Wie läuft es dort ab?
Organisation:
Die Fachschaften stehen einem bereits vor Antritt des Studiums zur Verfügung und beraten bei der Stundenplanerstellung, organisieren Kennenlernveranstaltungen und Führungen durch die Universität. Ebenfalls per Email sind sie für alle Fragen erreichbar. Auch DozentInnen und ProfessorInnen, oder stellvertretend ihre studentischen Hilfskräfte sind meist schnell per Email erreichbar. Das Erstellen des Stundenplans ist zunächst sehr unübersichtlich und kompliziert. Während die meisten Kurse fairerweise per Losverfahren zugeteilt werden, gibt es auch Kurse (z.B in Textilgestaltung) die ab Mitternacht freigeschaltet werden. Wer hier keinen Wecker gestellt hat, kriegt auch keinen Seminarplatz. Hier besteht ein Änderungsbedarf. Allgemein ist für die eigene Organisation ein relativ hohes Maß an Selbstdisziplin erforderlich, da es oftmals asynchrone Sitzungen gibt und auch in Vorlesungen alles selbstständig zusammengefasst und erarbeitet werden muss. Ebenfalls Anmelde,- sowie Abgabefristen müssen eingehalten und selbstständig beachtet werden.
Zeitmanagement:
Da der Stundenplan hauptsächlich frei erstellt wird und Kurse zu verschiedenen Zeiten angeboten werden, ist es durchaus möglich einen Nebenjob auszuführen oder seinen Hobbies nachzugehen. Ein negativer Aspekt wäre hier allerdings, dass Klausuren, sowie Hausarbeiten und Praktika während der vorlesungsfreien Zeit absolviert werden, sodass kaum die Möglichkeit besteht, einen Urlaub zu buchen. Hier ist Spontanität gefragt, da Klausurtermine erst zu Beginn des Semesters bekannt gegeben werden. Allerdings besteht die Möglichkeit Kurse ohne Anwesenheitspflicht, Onlineseminare oder sogar asynchrone Sitzungen zu wählen, sodass teilweise ein Urlaub auch während des Semesters möglich ist. Wer nicht während des Semesters anfängt zusammenzufassen, könnte in großen Stress und Überforderung verfallen.
Lehrveranstaltungen:
Bei dem wichtigsten Aspekt, den Lehrveranstaltungen, welche einen auf den zukünftigen Beruf vorbereiten sollen, sehe ich Reformbedarf. Ein zukünftiger Lehrer muss zwangsläufig einen Master machen und sein Referendariat, so müssen mindestens 6 Jahre Ausbildung eingeplant werden. Ich habe des öfteren Vorlesungen besucht, die sich zu 50% von den Inhalten her gleichten und höchstens eine andere Wortwahl hatten. Dies führt zu einer unnötigen Verlängerung des Studiums, verbunden mit Verwirrung, weil vieles gleich aber auch anders klingt. StudentInnen lernen 50-80 Seiten für eine multiple choice Klausur und haben garnicht die Möglichkeit, sich tiefer mit der Thematik auseinanderzusetzen, da meist einige Tage später die nächste Prüfung ansteht. Die Inhalte sind teilweise nicht auf den jeweiligen Studiengang angepasst und jede Person muss sich Wissen aneignen, welches sie später nicht anwenden kann. Ich, als Studentin für sonderpädagogische Förderung mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung muss hier teilweise in den gewählten Fächern das selbe lernen, wie StudentInnen des Gymnasiallehramtes. Sobald die Frage fällt, ob erklärt wird, wie der Inhalt hier an die SchülerInnen übertragen wird, kommt meist die Antwort, dass das Seminar dafür nicht angemessen wäre. Beinahe alle Veranstaltungen vermitteln Inhalte auf wissenschaftlicher Basis und gehen wenig auf die Schülerschaft ein. Sie halten fest an Daten, nicht an der Realität. Viele meiner Kommilitonen brechen aufgrund dieser Tatsache das Studium ab. Der Wunsch nach Transparenz und Verbindung zur Schule ist sehr hoch. Hat jemand vor Antritt des Studiums nicht selbstständig Praktika durchgeführt, so findet das erste Praktikum im dritten Semester, also erst 1,5 Jahre nach Beginn des Studiums statt. Erst nach dieser langen Zeit haben StudentInnen die Möglichkeit zu sehen, wie es tatsächlich in einer Schule abläuft und können entscheiden, ob sie dies überhaupt möchten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Universität an sich einem viele Möglichkeiten bietet und auch Spaß machen kann. Das Lehramtsstudium an sich hat allerdings einen großen Verbesserungsbedarf, speziell bei der Wahl und Vermittlung der Lehrveranstaltungen. Viele StudentInnen äußern den Wunsch nach einem dualen Studium, was einerseits das Problem des Lehrermangels aufheben würde und andererseits den angehenden LehrerInnen von Beginn an die Abläufe an der Schule gezeigt werden. Der wissenschaftliche Aspekt des Studiums überwiegt. Hier wird nicht gesehen, dass kaum einer Interesse daran hat, in die Forschung zu gehen, sondern an die Schule.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.7
Clara , 13.04.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
4.3
Eva , 10.04.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
2.9
Melanie , 10.04.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
3.9
Merit , 02.04.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
3.7
Jana , 19.03.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
3.6
J. S. , 04.03.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
3.1
Stella , 29.02.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
3.9
Lis , 19.02.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
3.9
Joschka , 08.02.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt
3.7
Annalena , 07.02.2024 - Sonderpädagogische Förderung (B.A.) Lehramt

Über Sandy

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 6
  • Studienbeginn: 2021
  • Studienform: Lehramt (S)
  • Standort: Standort Dortmund Campus Süd
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 10.04.2024
  • Veröffentlicht am: 12.04.2024