Leider entsprach es nicht meinen Erwartungen

Als ich 2013 angefangen habe, an der TU Do zu studieren, war ich noch sehr motiviert, obwohl dieser Studiengang zu der Zeit umgeworfen wurde und ich nicht mehr Logopädin werden konnte.

Irgendwann habe ich leider festgestellt, dass dieses Studium viel zu breit gefächert ist und man in den Hauptfächern viel zu wenig über die verschiedenen Behinderungsarten lernt. Meine Kommilitonen und ich haben des Öfteren darüber geredet, dass man ,,alles und irgendwie nichts" in diesem Studiengang lernt. In einigen IPs (Wahlpflichtfächern) habe ich allerdings nicht nur Relevantes gelernt, aber ich hatte auch viel Spaß; wenn man denn einen Platz gekriegt hat. Nur leider reichen diese Inhalte nicht aus, um nach dem Studium Therapeut zu werden.

Nachdem ich mich mit einigen Alumnis dieses Studiengangs unterhalten habe, sind fast alle von ihnen als Erzieher in einem Behindertenheim tätig, weil der Abschluss ,,Rehapädagoge" zu unbekannt ist und sich die Unternehmen nichts darunter vorstellen können. Ehrlich gesagt hatte ich das gesamte Studium über das Gefühl, dass die Dozenten selbst keine Ahnung haben, was ihre Studeten mit diesem Abschluss werden können. Oft bekam man ,,Behindertenwerkstatt, Behindertenheim, Behindertenhilfe usw." zu hören.

Wirklich schade, denn die Themen Gleichberechtigung und Inklusion sind sehr wichtig! Und viele Dozenten gestalten ihre Lehrveranstaltungen auch mit viel Engagement, weil einige sehr viele Erfahrungen mitbringen. Aber wenn die beruflichen Perspektiven so unattraktiv sind, landet jede Motivation während des Studiums irgendwann im Keller.

Nach dem 4. Semester widme ich mich nun meinem alten Beruf; schade um die verlorene Zeit, aber gelernt hat man ja trotzdem was.