Ideale Voraussetzungen zum Staatsexamen

Eines der größten Nachteile am klassischen Jurastudium: extrem viel Stoff und keiner, der einen anleitet. Am Ende konzentriert man sich nur auf das Notwendigste und vernachlässigt die Feinheiten.

In Saarbrücken ist das System etwas anders. Anders als beim normalen Bachelor herrscht hier zwar keine Anwesenheitspflicht in den Vorlesungen, doch nach jedem Semester schreiben die Juristen in jedem Fach eine Abschlussprüfung und bekommt für jedes bestandene Klausur Punkte. Wer am Ende des Studienjahres davon allerdings zu wenig erreicht hat, muss wiederholen.
Das ist zwar stressiger, jedoch bleibt man am Ball und ist vor allem gezwungen, sich frühzeitig mit dem Klausurenschreiben und wirklich allen Teilbereichen des Rechts auseinander zu setzen.

Neben dem klassischen Stundenplan, können Punkte allerdings auch noch in einer Vielzahl von Seminaren gesammelt werden und es gibt etliche Vertiefungsveranstaltungen.

Alles in allem halte ich das Studium für außerordentlich gut organisiert. Man hat viel Freiräume und trotzdem gesunden Druck. Ich habe allerdings erlebt, dass das für manche auch zu viel war und viele bereits im ersen Jahr die Uni gewechselt haben. Aber da ich nun am Ende meines Studiums angelangt bin, kann ich dzu nur sagen: wenn euch die paar Klausuren schon zu viel sind, dann solltet ihr Jura am Besten gleich bleiben lassen, wenn ihr am Ende nicht mit einem totalen Nervenzusammenbruch aus dem Staatsexamen gehen wollt.

Weiteres:

Die Bibliothek ist hervorragend ausgestattet und besonders für Auslandssemester hält die Fakultät wirklich viele Partnerunis und eine klasse Betreuung bereit.

Zu den Dozenten kann ich nicht viel sagen, da ich fast nur diejenigen von meinen Seminaren und Schwerpunktveranstaltungen kenne (bin nur selten in die Vorlesung, weil ich viel Arbeiten musste), aber die waren wirklich gut. Natürlich gab es hier und da auch mal eine Schlaftablette oder wirre Vorlesungen.

Was ich wirklich bedauere: der Fakultät sollen die Mittel immer mehr gekürzt werden, da das Saarland sparen muss. Wollen wir hoffen, dass uns die guten Lehrbeauftragten nicht abwandern und sie sich weiterhin für unseren Studiengang einsetzen!

PS: Noch kurz was zum Campusleben: die Uni Saarbrücken ist tatsächlich eine echte Campusuni. Also alles auf einem Fleck. Es ist wie eine kleine Stadt und statt Vierteln gibt es eben Fakultäten und man trifft sich immer mal wieder in den zahlreichen Cafés oder wechselt mal die Bibliothek.