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Hart aber herzlich!

Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    5.0
  • Lehrveranstaltungen
    5.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.8

Gebe euch hier mal meine Erfahrungen zu den ersten Semestern: Zum ersten Semester ist es wie an anderen Unis auch, üblich, dass erstmal alle Studenten auf einen Stand gebracht werden. Nach 6 Wochen schreibt ihr dann eine erste Klausur in Finanzmathematik (3 ECTS). Keine Sorge, die ist zwar schwer, aber da die Klausuren immer ähnlich aufgebaut sind, reicht es nur die alten Klausuren drauf zu haben. Das konnte auch ich ohne Probleme (obwohl nicht so gut in Mathe) gut bestehen.

Die Juravorlesungen fangen in der zweiten Woche an und werden durch die Arbeitsgemeinschaften (AGs) ergänzt, welche den Stoff nochmal anschaulicher und anwendbarer machen. Diese AGs (kleine Gruppen von maximal 20 Studenten) sind sehr gut organisiert und helfen einem unglaublich viel im Studium. Besonders da die Vorlesungen oft sehr straff gehalten sind, wird einem hier die Gelegenheit gegeben, Jura zu üben, zu diskutieren und zu vertiefen. Die Leiter dieser AG's sind oft sehr kompetent, engagiert und freundlich. Sie sind meist Mitarbeiter der Professoren oder Studenten aus höheren Semestern.
Man versucht euch auch als Jura-Anwärter von Anfang an aufs Lernen vorzubereiten. So schreibt ihr während der ersten Monate immer wieder mal ein paar Probeklausuren. Diese sind zwar nicht relevant, aber irgendwo möchte man ja schon wissen wo man steht, d.h. Ihr lernt auch dafür auch ein bisschen was. Das ist zwar etwas nervig, aber hilft sehr bei der Vorbereitung, sodass ich darüber sehr dankbar war. Wenn mir die Probeklausuren zeitlich gerade nicht gelegen haben, konnte ich sie problemlos auslassen, sie sind also optional.

Im 1. und 2. Semester gibt es zudem eine Vorlesung in britischen und amerikanischem Recht, welche auf Englisch stattfinden ("Comparative Law"). Diese sind zwar alle nicht unzeitaufwändig (ausser man spricht schon sehr gutes Englisch), dafür aber richtig interessant. So müsst ihr einen einseitigen Essay über einen amerikanischen Fall schreiben, einen fünfminütigen Vortrag über einen Fall halten und eine Klausur über juristische Vokabeln mit deren Anwendung im jeweiligen Fall schreiben. Der Kurs ist auch eine gute Vorbereitung für alle diejenigen unter meinen Kommilitonen, die an einem Auslandssemester Interesse haben. Mannheim hilft dabei sehr und hat viel Partnerunis an denen man ein oder zwei Semester studieren kann.

Gegen Ende des 1. Semesters finden dann zwei Klausuren statt: Marketing und VWL.
Etwa 40% des Marketinginhalts sind Mathe und Statistik. Das war zumindest für michsehr gut, da ich reines Auswendiglernen nicht so geil finde.

Um den 20.12. ist das ganze dann vorbei und ihr habt Ferien. Ende der Ferien, also kurz nach Februar steht die sog. „Orientierungsklausur“ in Jura an. Der Stoff umfasst Haftungsrecht und den allgemeinen Teil des BGB. Wer möchte hat dabei die Möglichkeit in kleinen Gruppen, in Arbeitsgemeinschaften nochmals den gesamten Stoff des vergangenen Semesters aufzubereiten. Dies ist bei der Vorbereitung der Klausur eine sehr große Hilfe. Kompetente und freundliche Mitarbeiter der Lehrstühle führen die Seminare. Es handelt sich dabei um eine freiwillige „Initiative“ der Universität, die man so wohl kaum wo anders in Deutschland findet (wohl finanziert durch die vielen Drittmittel?!).
Die 90minütige O-Klausur in BGB AT und Haftungsrecht kommt wie gesagt Anfang Februar. Wichtig bei dieser Klausur: Man muss sie bestehen, zumindest nach dem 2. Versuch. Wer sich jedoch vorbereitet, schafft dies jedoch ohne Probleme beim 1. Versuch.

Im 2. Semester schreibt man über das ganze Semester verteilt drei Klausuren in Schuldrecht. Eine Schuldrechtklausur umfasst Schuldrecht Allgemeiner Teil, AGB- und Verbraucherrecht und Leistungsstörungsrecht. Das sind insgesamt 4x90 Min Vorlesung pro Woche. Eine bis zwei Wochen lernen pro Klausur um alles verstanden zu haben sollte man hierfür einplanen (es geht auch kürzer aber dann ist zumindest bei mir weniger nachhaltig). Alles was man in Jura lernt, ist immer Voraussetzung für den Stoff der nächsten Klausuren. Generell sind diese Klausuren aber total machbar, zumal man nur eine dieser drei auch bestehen muss.
Nach 2/3 der Vorlesungszeit habt ihr dann zwei Wochen Osterferien, in denen man machen kann was man will.
Ende Juni schreibt man dann nochmal zwei Klausuren in BWL und eine in ÖRecht, danach hat man dann erstmal wieder 2 Monate frei.

Der Studiengang klingt stressig, aber so schlimm ist es echt nicht, man lernt zwar stoßweise viel, dafür macht der Inhalt sehr viel Spaß und das Unileben kam bei mir zumindest auch nicht zu kurz: Sprich Donnerstag, Freitag und (Samstag, wenn man noch kann) feiern unterm Semester war bei mir immer drin.

Was aber wirklich überragend an diesem Studiengang ist, sind die Juraprofessoren und die Arbeitsgemeinschaften. Die Professoren sind nicht nur immer für einen ansprechbar, sie sind immer freundlich, haben großartige rhetorische Fähigkeiten und sehr große Sachkompetenz. Die Vorlesungen sind super gegliedert und genau aufeinander abgestimmt. Außerdem bekommen die Studenten teilweise ganze Skripte, die später als Bücher erscheinen, geschenkt. Auch die meisten Skripte der Powerpointfolien werden meist kostenlos wie ein gebundenes DinA4-Buch ausgehändigt.
Auch in den AG's besteht die Möglichkeit viel mitzuarbeiten. Es wird sehr viel Rücksicht auf einen genommen und speziell das gelernt, wo Nachholbedarf besteht, und das in kleinen Gruppen von maximal 20 Studierenden.

Mein Fazit:
Mit diesem Studiengang hat man es zwar nicht leicht, dafür hat man aber, wenn man es durchzieht, richtig gute Perspektiven. Die Manager kommen zu einem in die Vorlesung und stellen ihre Unternehmen vor, aber der Anspruch ist wie gesagt sehr hoch. Dieser Studiengang ist nicht vergleichbar mit anderen wirtschaftlichen Studiengängen. Wer hier ist, wird gefordert aber auch gefördert. Wer hier ist, muss sich damit abfinden viel zu lernen und Ende des Semesters nicht ganz so viel Freizeit zu haben. Man hat hier nicht das typische Studentenleben (bisschen lernen, viel feiern, viel Freizeit). Dafür bekommt man aber persönliche, individuelle Bildung im kleinen Rahmen.
ABER: Bekommt durch meinen Artikel nicht den Eindruck, als müsse nur gelernt werden! Gerade zum Anfang bis Mitte des Semesters geht man oft und viel feiern. Ihr habt zwar nicht wie fast alle anderen Studiengänge Freitags frei, aber das hält einen nicht vom fast traditionellen Schneckenhoffeiern am Donnerstag ab.
Ein sehr anspruchsvoller Studiengang der sehr viel Disziplin erfordert, aber einen ordentlich voranbringt...

Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium hier!
  • Professoren, Skripte, AGs, Probeklausuren, Comparative Law zu britischem und amerikanischen Recht usw.
  • Weniger Freizeit als in anderen Studiengängen

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Melanie , 08.05.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
4.3
Nele , 15.04.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
4.0
Sophie , 15.04.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
3.7
Leonie , 09.04.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
4.9
Deuni , 05.04.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
4.6
Bastian , 05.04.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
4.1
Chris , 04.04.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
2.9
Helen , 30.03.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
4.0
Markus , 14.03.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)
4.6
Lexi , 06.03.2024 - Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen) (Staatsexamen)

Über Maximilian

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Mannheim
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 12.09.2014
  • Veröffentlicht am: 12.09.2014