Innovatives und zukunftsweisendes Studienmodell

Die Leuphana hat ihre Fähigkeit, zur Reform des Jurastudiums beizutragen, durch die Einführung des Studiengangs ,,Master Rechtswissenschaft“. eindeutig unter Beweis gestellt. Das herkömmliche Jura-Studium hat den entscheidenden Nachteil, dass Studierende im durchaus nicht unwahrscheinlichen Fall eines endgültigen Nichtbestehen des ersten juristischen Staatsexamens schlimmstenfalls auf ihr Abitur zurückfallen können und demnach auf fünf Jahre verschwendete Lebenszeit ohne jegliche Qualifikationen zurückblicken müssen.

Demgegenüber bietet das Modell der Leuphana einen erheblichen Absicherungsvorteil durch die parallele Erlangung eines Master-Abschlusses (LL.M.), wodurch man selbst im Fall eines Nichtbestehens des Examens beruflich abgesichert ist (z.B. Arbeit in Rechtsabteilungen von Unternehmen, Versicherungen, Banken, Behörden etc. möglich). Allein dieser Umstand sorgt für einen immensen Abbau von Druck und Lernstress bei der Examensvorbereitung, für welche zudem keine kommerziellen Repetitorien notwendig sind, da die Leuphana ein eigenes universitäres Rep mit integriertem Klausurenkurs anbietet. Das sorgt für einen gleichberechtigten Zugang zu Examensvorbereitungsveranstaltungen unabhängig von der jeweiligen wirtschaftlichen Situation.

Die Dozenten sind sehr kompetent auf ihrem Gebiet und haben eine tendenziell wohlwollende Einstellung gegenüber den Studierenden. Aufgrund der geringen Studierendenanzahl ist auch die Kommunikation mit den Dozenten deutlich persönlicher, was zu einer angenehmen Lernatmosphäre beiträgt. Die Lehrveranstaltungen sind eher interaktiv ausgestaltet (kein reiner Frontalunterricht) und fordern den Studierenden somit zu aktivem Mitdenken auf, wodurch der Lerneffekt ungemein erhöht wird. Positiv ist auch, dass es verpflichtende Lehrveranstaltungen auf Englisch über anglo-amerikanisches Recht gibt. Hierdurch erhält man die Möglichkeit, über den Tellerrand des deutschen juristischen Systems hinauszublicken und seine Kenntnisse in englischer Rechtssprache zu festigen.

Natürlich ist auch das parallele Eigenstudium und konsequente Nacharbeit unerlässlich, was aber wohl bei jedem Jurastudium zutrifft. Insgesamt ist der Studiengang definitivweiterzuempfehlen und stellt aus meiner Sicht das Paradebeispiel dafür dar, wie man das Jurastudium an das Bologna-System angleichen kann, ohne die inhaltlichen Anforderungen aufzuweichen.